Hardheims Bürgermeister Rohm: "Ziele sind nur gemeinsam zu erreichen"

Volker Rohm warb beim Neujahrsempfang für Zusammenarbeit zum Wohle Hardheims – Vollsortimenter für den Erfapark?

11.01.2016 UPDATE: 12.01.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 40 Sekunden

Zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft waren der Einladung zum Neujahrsempfang gefolgt. Fotos: R. Busch

Von Rüdiger Busch

Hardheim. "Nur gemeinsam wird es gelingen, die genannten Herausforderungen anzugehen und Erfolg zu haben", betonte Bürgermeister Volker Rohm in seiner Rede zum Neujahrsempfang am Sonntagabend in der Erftalhalle und reichte dabei allen Kritikern die Hand, um gemeinsam für die Zukunft Hardheims zu arbeiten.

Rohm freute sich über die große Resonanz auf die Einladung und begrüßte die Besucher, darunter Ehrenbürger Hubert Eirich, die Bundestagsabgeordneten Alois Gerig und Dr. Dorothee Schlegel, Landtagsabgeordneten Georg Nelius, Landrat Dr. Achim Brötel, Manfred Beuchert, Referatsleiter für Flüchtlingsunterbringung im Regierungspräsidium, die Bürgermeister Markus Günther und Adalbert Hauck, die Hardheimer Altbürgermeister Ernst Hornberger und Heribert Fouquet, die Pfarrer Andreas Rapp und Markus Keller, das Ritterpaar der "Hordemer Wölf", Manfred und Monika Dörr, sowie zahlreiche weitere Vertreter des öffentlichen Lebens.

In Form einer Bildpräsentation, die Rathausmitarbeiterin Jenny Böhrer zusammengestellt hatte, wurde gemeinsam auf die wichtigsten Ereignisse des abgelaufenen Jahres in Hardheim und der Welt geblickt. Die Bilderschau spannte den Bogen von der Ablehnung des Bürgerbegehrens gegen die Windkraft im Frühjahr über die 800-Jahr-Feier in Gerichtstetten im Sommer bis hin zum Flüchtlingsstrom, der Hardheim im Herbst voll erfasste und für besondere mediale Aufmerksamkeit sorgte.

"Schaffen wir das - oder schafft das uns?" Diese Frage bewege Deutschland und auch die Region. "Durch hohes ehrenamtliches Engagement ist es gerade uns in Hardheim gelungen, auch unter der hohen Belastung von nahezu 1000 Flüchtlingen unsere menschlichen Werte wie Mitgefühl, Hilfsbereitschaft, Achtung der Menschenwürde und Bildung hochzuhalten", unterstrich Rohm.

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Sein Dank galt allen haupt- und ehrenamtlich Engagierten: "Dank Ihrer Arbeit ist es gelungen, bisher nicht nur Ruhe zu halten, sondern Hoffnung zu vermitteln!" Die Kräfte der Helfer seien aber nicht unendlich, mahnte der Bürgermeister und blickte dann zurück auf die bundesweite Diskussion um den "Hardheimer Leitfaden für Flüchtlinge": Die Gemeinde sei dafür zunächst verhöhnt und ausgelacht worden. Inzwischen seien aber alle Bundesländer und unzählige Kommunen damit beschäftigt, solche Regelwerke für Integration und Zusammenleben zu erstellen.

"Was erwartet unsere Gemeinde 2016?", fragte Rohm und gab gleich einige Antworten. Am Krankenhaus stehen größere bauliche Veränderungen und die Erweiterung des ärztlichen Angebots auf der Agenda. "Derzeit liegen Planunterlagen und Förderanträge bereits in Stuttgart und Karlsruhe, und wir sind zuversichtlich, bereits in diesem Jahr mit der Umsetzung zu beginnen." Die gute Belegungszahl und die hohe Akzeptanz in der Bevölkerung ließen ihn optimistisch in die Zukunft schauen.

Auch die Nachnutzung der Kaserne werde die Gemeinde weiter beschäftigen: "In enger Zusammenarbeit mit dem Landrat und seiner Behörde sind wir hier an verschiedensten Fronten aktiv und arbeiten gerade auch mit der Stadt Walldürn an einer nachhaltigen Lösung für unseren Raum." Der Bürgermeister bat die Abgeordneten, sich weiter für eine vorzeitige Nutzung des Materiallagers einzusetzen: "Eine schnellstmögliche zivile Nutzung des Geländes durch Umzug in die Carl-Schurz-Kaserne ist unser dringendes Ziel."

Ein entscheidendes Thema für die Zukunft Hardheims sei die Stadtentwicklung: "Hohe Verkehrsbelastung, viele Leerstände, Betonruinen und fehlende Einkaufsmöglichkeit haben unseren Ortskern ausbluten lassen." Aber auch fehlende Bauplätze in der Kerngemeinde seien ein großes Problem. Was mit fünf Bauplätzen in der Eichendorffstraße beginnt, solle durch eine Ausweisung von Flächen zwischen dem Rewe-Markt und dem Gebiet Trieb/Hostienäcker seine Fortsetzung finden. Mit den Bemühungen um Flächenerwerb in den Hofacker-gärten wolle die Gemeinde mittelfristig auch innerörtlich attraktive Wohnflächen anbieten können.

Aber auch die Wiederbelebung des Areals um den Erfapark genieße höchste Priorität: "Zur Ansiedlung eines Vollsortimenters, möglichst mit Drogeriemarkt und Bekleidungsgeschäft laufen derzeit Verhandlungen, die von mir unterstützt und forciert werden."

Nur gemeinsam werde es gelingen, die genannten Herausforderungen anzugehen und Erfolg zu haben, unterstrich Rohm. "Dazu darf gerne diskutiert, debattiert und verhandelt werden. Es dürfen auch verschiedene Meinungen bei Abstimmungen erkennbar sein. Aber die Mehrheitsentscheidung soll verpflichtenden Charakter haben. Ich wünsche mir eine Zusammenarbeit, die über alle parteilichen und menschlichen Meinungsverschiedenheiten hinweg als oberstes Ziel die Zukunft unserer Gemeinde hat, für unsere Bürger."

Bürgermeisterstellvertreterin Simone Richter waren die Schlussworte vorbehalten , in denen sie allen Rednern, Musikschulleiterin Bärbel Mitsch und deren Schülern Alexander Ritt und Johannes Weller für die festliche musikalische Umrahmung sowie allen am Neujahrsempfang Beteiligten Dank sagte.

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