Hardheimer Förderverein beteiligt sich mit 200.000 Euro am Krankenhaus-Umbau
Der Freundes- und Förderkreis "Unser Krankenhaus" leistet einen wichtigen Beitrag zur Verwirklichung der 2,5 Millionen Euro teuren Pläne

So könnte das Hardheimer Krankenhaus nach dem Abschluss der baulichen Neukonzeption aussehen. Im Vordergrund der geplante Anbau, der im ersten Bauabschnitt ab 2016 entstehen soll. Grafik: GJL Architekten Karlsruhe
Hardheim. (rüb/PM) Der Freundes- und Förderkreis "Unser Krankenhaus" wird die in den Jahren 2016 bis 2018 geplanten An- und Umbaumaßnahmen mit 200.000 Euro unterstützen. Diese erfreuliche Botschaft nahmen Verbandsvorsitzender Bürgermeister Volker Rohm und Verwaltungsleiter Ludwig Schön aus der Mitgliederversammlung am Sonntagabend in der Erftalhalle mit.
Hintergrund
> Das Ziel der neuerlichen Millioneninvestitionen im Hardheimer Krankenhaus ist die Verbesserung des Komforts durch die Ausstattung aller Patientenzimmer mit Duschen und Toiletten. Die bauliche Neukonzeption wurde zusammen mit dem Architekturbüro GJL aus
> Das Ziel der neuerlichen Millioneninvestitionen im Hardheimer Krankenhaus ist die Verbesserung des Komforts durch die Ausstattung aller Patientenzimmer mit Duschen und Toiletten. Die bauliche Neukonzeption wurde zusammen mit dem Architekturbüro GJL aus Karlsruhe entwickelt.
> Erster Bauabschnitt (2016 und 2017): Anbau in Richtung Wertheimer Straße an das bestehende Haus auf vier Ebenen. Dort soll im zweiten und dritten Obergeschoss ein Ersatz geschaffen werden (Doppelzimmer mit insgesamt 16 Betten) für die im zweiten Bauabschnitt im Altbau wegfallenden Betten. Im ersten Stock sind Verbesserungen im Bereich der Intensivstation und Überwachung, im Erdgeschoss Veränderungen und Erweiterungen im Endoskopiebereich geplant. In diesem Zuge soll das Haus auch neu strukturiert werden: Räumlichkeiten, die bisher im ersten Obergeschoss als Patientenzimmer genutzt werden, bekommen neue Funktionen, etwa als Personal-Umkleiden, die bisher nicht vorhanden waren. Der Eingang zur Praxis Mövius/Schwender bleibt erhalten.
Außerdem sollen im ersten Bauabschnitt eine Brandschutztreppe (offenes Fluchttreppenhaus) sowie ein Bettenaufzug - neben dem bestehenden Personalaufzug - angebaut werden.
> Zweiter Bauschnitt (2018): Einbau von Nasszellen in den Patientenzimmern im Altbau. Die Bettenzahl von 51 bleibt nach Abschluss der Maßnahme konstant.
"Wir, die kleineren Kliniken in Baden-Württemberg, haben trotz des allgemeinen Kliniksterbens in Deutschland an Standfestigkeit gewonnen", sagte der stellvertretende Vorsitzende Fritz-Peter Schwarz. Damit dies so bleibt, sind nach der Erweiterung und Modernisierung des OP-Bereichs sowie der Inbetriebnahme eines CT-Gerätes in den Jahren 2011 bis 2013 weitere Millioneninvestitionen zur Sicherung des Krankenhauses vorgesehen.
Die bauliche Neukonzeption (siehe Infokasten) stellte Krankenhausverwalter Ludwig Schön vor. Für die Maßnahmen sind Gesamtkosten von 2,5 Millionen Euro veranschlagt. Einen großen Teil wird das Land in Form von Fördermitteln zuschießen. Die generelle Zusage liegt bereits vor (die RNZ berichtete).
"Für den verbleibenden Eigenanteil werden die Gemeinde als Träger und der Krankenhausverband Hardheim-Walldürn an ihre Grenzen gehen müssen", machte Verbandsvorsitzender Rohm deutlich. Deshalb sei eine Beteiligung des Fördervereins "lebens-, ja überlebenswichtig". Und weiter meinte der Bürgermeister: "Nach Abschluss dieser Maßnahmen ist das Krankenhaus Hardheim dann baulich zukunftsfähig aufgestellt." Es sei die letzte große Investitionsmaßnahme für die nächsten Jahre.
200.000 Euro will der Förderverein auf Vorschlag des Vorstands und auf einstimmigen Beschluss der Mitgliederversammlung beisteuern. Das Darlehen nimmt jedoch nicht der Förderverein selbst, sondern der Krankenhausverband auf. Einzelheiten zur vorgesehenen Finanzierung erläuterte der zweite stellvertretende Vorsitzende Tobias Künzig.
Ein wichtiges Vereinsziel sei die Verbesserung der Aufenthaltsbedingungen der Patienten, und somit entspreche der Investitionszuschuss - eine Absichtserklärung zur Tilgung bis 2022 - den Vereinszwecken. "Betten und Bettwäsche hat das Krankenhaus inzwischen genug", erläuterte Künzig. "Nun sollen alle Patientenzimmer mit Duschen und Toiletten aufgewertet werden." Diese Verbesserung des Patientenkomforts gehört laut Rohm inzwischen zu den elementaren Einrichtungen eines Krankenhauses.
Zunächst muss der Förderverein noch 40 000 Euro von den zugesagten 80 000 Euro bis 2017 abbezahlen, mit denen bereits vier Patientenzimmer modernisiert worden sind.
Der Abbezahlung des nunmehr zweiten Investitionszuschusses für die vorgesehenen beiden Bauabschnitte in Höhe von 200.000 Euro soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein. Pro Jahr will der Verein 25.000 bis 35.000 Euro hierfür durch Mitgliedsbeiträge und Spenden aufbringen. Insgesamt wird sich die Spendensumme seit der Vereinsgründung 2002 dadurch auf knapp 800.000 Euro erhöhen.
"Ein gutes Krankenhaus hat mehrere Säulen", erläuterte Verwaltungsleiter Ludwig Schön: "Die Patienten müssen sich wohlfühlen, das Personal muss kompetent und freundlich sein, die technischen und medizinische Ausstattung muss dem neuesten Stand entsprechend, und das ärztliche Konzept muss passen." Man wolle zusätzliche Belegärzte gewinnen, führte Bürgermeister Rohm aus, um nicht nur das ärztliche Angebot zu erweitern, sondern auch eine größere Versorgungssicherheit zu gewährleisten.
Die konzeptionellen und baulichen Vorstellungen seien in Stuttgart beim Sozialministerium sehr positiv aufgenommen worden, bewertete Schön die Ergebnisse mehrere Gespräche. Der Hardheimer Gemeinderat hat bereits im Juli seine grundsätzliche Zustimmung zu dem Vorhaben gegeben. Werden die erhofften Zuschüsse wir geplant genehmigt, könnte bereits 2016 mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden.



