Hardheimer Bürgermeister zu Kretschmann-Besuch: "Unsere Sorgen sind angekommen"

Bürgermeister Rohm bewertet den Besuch von Ministerpräsident Kretschmann positiv

13.11.2015 UPDATE: 14.11.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 7 Sekunden

Im Dialog: Bürgermeister Rohm und Ministerpräsident Kretschmann. Foto: R. Busch

Hardheim. (rüb) Die von vielen Bürgern erhoffte Zusage, dass die Gemeinde nicht mehr als die aktuell 1000 Flüchtlinge aufnehmen muss, blieb Ministerpräsident Winfired Kretschmann am Donnerstag bei seinem Besuch in Hardheim zwar schuldig. Dennoch zog Bürgermeister Volker Rohm gestern ein eher positives Fazit des Besuchs.

Mit einer Nacht Abstand: Glauben Sie, dass Sie mit den Anliegen der Hardheimer Bürger beim Ministerpräsidenten Gehör gefunden haben?

Ich denke, dass er die Sorgen aufgenommen hat. Ob er darauf Rücksicht nehmen kann, wenn der Zustrom an Flüchtlingen so weitergeht, ist aber zu bezweifeln, was er ja auch selbst eingeräumt hat. Bevor Menschen im Freien schlafen müssen, wird er die Kaserne füllen.

Hat er sich auch zum Positionspapier des Gemeinderats und zu den 2000 Unterschriften gegen eine zusätzliche Belegung der Kaserne geäußert?

Wir haben uns in einem halbstündigen Vier-Augen-Gespräch in Mosbach über sämtlichen Schriftverkehr aus Hardheim unterhalten. Die Unterschriften sind beim Ministerpräsidenten angekommen, und die Sorgen unserer Bürger werden in Stuttgart registriert. Das war die wichtigste Botschaft.

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Wie fällt nach Kretschmanns Besuch Ihr Blick in die Zukunft aus?

Alles steht und fällt mit den bundesweiten Entwicklungen, ob die getroffenen Entscheidungen in der Asylpolitik die gewünschte Wirkung zeigen. Außerdem habe ich dem Ministerpräsidenten ans Herz gelegt, in enger Kooperation zusammenzuarbeiten, damit unsere Konversionsbemühungen durch das Thema Flüchtlinge nicht gelähmt werden. Auch der Handlungsbedarf was eine vorzeitige Räumung des Materiallagers angeht, war ein Thema unserer Gesprächs. Hier hoffe ich auf Unterstützung durch das Land. Von Regierungspräsidentin Kressl und Integrationsministerin Öney war mir zuvor bereits versichert haben, soll die Einrichtung in der Hardheimer Kaserne eine BEA bleiben und nicht zu einem der geplanten Abschiebezentren umgewandelt werden. Das ist eine weitere wichtige Botschaft für Hardheim.