Hardheimer Bürger wollen "Zweite Querspange"
Das geplante Hackschnitzelunternehmen der Firma Volk stößt auch in Hardheim auf Ablehnung. Eine Bürgerinitiative hat sich nun gebildet, die eine "Zweite Querspange" fordert.

Auf ihrer Homepage wendet sich die Bürgerinitiative gegen die Pläne für die Ansiedlung des Holzschnitzelwerks im Gewann "Hafengrube" auf dem Gelände der ehemaligen Nikestellung. Wie schon in Schöntal, Buchen und Walldürn befürchten die Bürger massive Belastungen für Hardheim und Rüdental durch den Betrieb und den Schwerlastverkehr.
1999 hatte die Firma Hollerbach dieses Gebiet für einen symbolischen Kaufpreis und unter Auflagen erworben, um dort ihre verschiedenen Firmen zusammen zu führen. Unter anderem oblag es ihr, einen Bebauungsplan für das Gewann aufzustellen. Nunmehr zeigt Hollerbach wieder starkes Interesse an dem Gebiet.
Die Initiative weist darauf hin, dass das geplante Gewerbegebiet direkt an die Asylbewerberunterkunft anschließt und zudem das Baugebiet "Trieb/Hostienäcker" nur 300 Meter weit entfernt liegt. Der Lkw-Verkehr auf dem Triebweg und der Querspange hätte seit der Übernahme des Bauunternehmens Müller durch die Hollerbach-Gruppe stark zugenommen, steht auf der Internetseite der Initiative. Dieser werde sich durch die die neuen Planungen noch vergrößern. Die Gefährdung- insbesondere für die Kinder - auf dem Triebweg und der Querspange "seien evident", heißt es ferner auf der Homepage. Deshalb fordert die Bürgerinitiative bereits jetzt den Bau einer "Zweiten Querspange". Allerdings, so lautet die Aussage in der Mai-Sitzung des Gemeinderats, sei diese Trasse bislang weder geplant noch finanzierbar.
Inzwischen hat sich auch Bürgermeister Heribert Fouquet in dieser Angelegenheit aufgrund der Aussagen auf der Homepage zu Wort gemeldet. Er antwortet auf die Aussagen der Bürgerinitiative "Hafengrube":
"Ihre geäußerten Bedenken sind berechtigt und werden natürlich von uns nicht nur ernst genommen, sondern auch seitens der Verwaltung und des Gemeinderates nach Lösungsmöglichkeiten gesucht, um die Interessen sowohl der Anwohner, sowie der Bürgerinnen und Bürger, in die anstehenden Entscheidungen möglichst mit einfließen zu lassen. Bis jetzt liegt allerdings immer noch kein Baugesuch der Firma Volk vor, so dass eine Ansiedlung immer noch Spekulation ist. Falls, wie von Ihnen geschildert, erhebliche Umweltbelästigungen von dieser Firma ausgehen, wird dies spätestens beim Genehmigungsverfahren von uns und speziell den Fachbehörden geprüft. Auch wurden natürlich unsererseits Informationen über die momentane Situation der Firma an deren bisherigem Standort eingeholt.
Sollten die genannten bzw. befürchteten Emissionen von dem Betrieb der Firma tatsächlich ausgehen, ist aller Voraussicht nach sowieso die Ausweisung eines Industriegebietes im noch zu erstellenden Bebauungsplan und noch zu änderndem Flächennutzungsplan nötig. Dass der Gemeinderat dazu nicht bereit ist, hat er bereits deutlich gemacht.
Daneben sind wir seitens der Verwaltung aktuell dabei, die Möglichkeiten des beschleunigten Ausbaus einer eigenen Zufahrt zur Hafengrube zu prüfen und umgehend in die Wege zu leiten.
Auf Ihrer Homepage ist des Weiteren als Bürgervertreter und Ansprechpartner Herr Rohm als Bürgermeister vermerkt. Ich möchte darauf hinweisen, dass Herr Rohm zwar gewählt ist, aber erst am 29. Juli als mein Nachfolger verpflichtet wird und sich dann ab 1. August offiziell in Amt und Würden befindet.
In den nächsten vier Wochen meiner Amtszeit, könnte durchaus in Sachen Hafengrube noch das Eine oder Andere von mir mit zu entscheiden sein. Ich hätte es daher doch als selbstverständlich erwartet, dass dies auch so auf Ihrer Homepage deutlich gemacht wird.
Die endgültigen Entscheidungen in dieser Angelegenheit hat aber bestimmt der neue Bürgermeister mit dem neuen Gemeinderat zu treffen, das ist mir auch klar. Und ich gehe davon aus, dass die oben geschilderte Vorgehensweise in Sachen Hafengrube, auch von den neuen Akteuren so gesehen und entsprechend verfolgt wird."



