Genossenschaft "Energie + Umwelt"

Schwindenden Umweltgedanken kritisiert

Dennoch blickt die Genossenschaft "Energie + Umwelt" auf ein wirtschaftlich und ökologisch erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 zurück

21.06.2017 UPDATE: 22.06.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 50 Sekunden

Ein Windrad wird errichtet: Die Genossenschaft "Energie + Umwelt" plant, eine Anlage bei Ahorn zu erwerben. Foto: Rüdiger Busch

Höpfingen. (K) "Umweltfreundliche Energie erzeugen" hat sich die Genossenschaft "Energie + Umwelt" (Neckar-Odenwald-Main-Tauber) bei ihrer Gründung im April 2011 auf die Fahnen geschrieben. Bei ihrer Generalversammlung blickte sie in der Obst- und Festhalle Höpfingen nun auf ein wirtschaftlich und ökologisch zufriedenstellendes Geschäftsjahr 2016 zurück.

"Der Ausbau der erneuerbaren Energien ist eine zentrale Säule der Energiewende", betonte Aufsichtsratvorsitzender Klaus Saffenreuther bei der Begrüßung, um darauf hinzuweisen, dass der Anteil der erneuerbaren Energiequellen am gesamtdeutschen Stromnetz 2016 bei stolzen 32,5 Prozent gelegen sei. Dennoch müssten Politiker, Wirtschaft und Gesellschaft für das Erreichen des Klimaschutzes und eine erfolgreiche Transformation des Energiesystems noch mehr Entschlossenheit als bisher an den Tag legen. Doch leider habe der Umweltgedanke an allen wichtigen Stellen an Bedeutung verloren, so Saffenreuther.

Vorstandsvorsitzender Wendelin Geiger eröffnete seinen Rechenschaftsbericht mit der Frage "Wie steht es um die Energiewende und den Klimaschutz?". Inzwischen ersetze erneuerbare Energie in Deutschland immer mehr Atomstrom: Seit 2009 bis 2016 habe sich die Menge fast verdoppelt auf nun 188,3 Milliarden Kilowattstunden. Strom aus Atomkraft liege bei 84,6 Milliarden kWh. Als Neuinvestition führte Geiger die Biogasanlage "Sans IV" mit einer Spitzenleistung von 71 kW, sie versorge 17 Vierpersonenhaushalte. Für die Bürgeranlage "Hemberger Oberneudorf" habe man 200.000 Euro investiert, sie versorge 50 Vierpersonenhaushalte. Für die Gülleveredelungsanlage Oberneudorf, die seit Februar 2017 läuft, betragen die Investitionen Geiger zufolge 765.000 Euro.

Zu den Bestandsanlagen zählen Fotovoltaikanlagen, die pro Jahr über 3622 Tonnen Kohlendioxid einsparen. Die Anlagen hätten etwas weniger Strom produziert als kalkuliert und die Stromerlöse seien gegenüber dem Vorjahr um acht Prozent zurückgegangen. Mit Windkraftanlagen spare man über 4275 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr ein. Bei der Bürgerwindanlage "Großer Wald" Hettingen betrage die Beteiligungshöhe 490.000 Euro. 2016 habe sie 33,1 Millionen kWh Strom produziert - geplant waren lediglich 28.9 Millionen kWh. Beim Windpark Kirchberg/Jagst liegt die Stromproduktion unter dem Plan - 34,5 Millionen kWh statt 38 Millionen kWh wurden eingespeist. Die Gülleveredelungsanlage Buchen spare pro Jahr mehr als 430 Tonnen Kohlendioxid ein.

Geiger zufolge stehen im Geschäftsjahr 2017 zwei neue Fotovoltaikprojekte, der Kauf eines Windrads auf der Gemarkung Ahorn und die Umstellung der Anlagen für Biomasse auf Direktvermarktung an. Als erfreulich bezeichnete Geiger die Entwicklung der Mitglieder. Diese sei von 1720 auf 1832 angewachsen. Somit sei auch das Geschäftsguthaben von 7 604.000 Euro auf 7 639.900 Euro gestiegen. Abschließend dankte der Vorstandsvorsitzende allen, die die Genossenschaft unterstützen.

Die erfolgreiche Entwicklung der Genossenschaft "Energie plus Umwelt" im Geschäftsjahr 2016, die sehr stark von Wachstum und Aufbau geprägt war, erläuterte Vorstandsmitglied Holger Dörr.

Der Badische Genossenschaftsverband habe einen uneingeschränkten Prüfungsvermerk erteilt, so Saffenreuther. Einstimmig genehmigten die Mitglieder den von Holger Dörr vorgeschlagenen Jahresabschluss 2016 sowie die Verwendung des Bilanzgewinns mit der Ausschüttung einer Dividende in Höhe von 2,5 Prozent (188.393 Euro) und den Gewinnvortrag von 26.156 Euro auf das Geschäftsjahr 2017.

Bei den Wahlen zum Aufsichtsrat sprach die Versammlung den seitherigen Mitgliedern Klaus Saffenreuther (Vorsitzender), Dr. Achim Brötel, Reinhard Frank, Horst Frank, Renate Körber, Edgar Mechler und Michael Schneider das Vertrauen aus. Für den verstorbenen Herbert Kempf rückt Herbert Münkel in das Gremium.

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