Gemeinde Hardheim investiert in ihre Gebäude

Fenster in der denkmalgeschützten alten Realschule müssen ausgetauscht werden - Duschensanierung in der Sporthalle wird verschoben

28.07.2016 UPDATE: 29.07.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 21 Sekunden

Die Fenster der alten Realschule müssen dringend ausgetauscht werden. Vorgaben des Denkmalamtes sorgen dafür, dass die Gemeinde allein für den ersten Bauabschnitt 71 000 Euro in die Hand nehmen muss. Foto: R. Busch

Hardheim. (rüb) Um zu verhindern, dass sich ein Sanierungsstau bildet, investiert die Gemeinde seit Jahren regelmäßig in das Gebäudeensemble aus Schulzentrum, Sporthalle und alter Realschule. In der Gemeinderatssitzung am Montag standen weitere Arbeitsvergaben an.

Als letzte Maßnahme im Rahmen der energetischen Sanierung des Schulzentrums steht die östliche Giebelfassade des Werkraumtraktes an. Dort war ein neuer Zugang in behindertenfreundlicher Ausführung durch Anlegung einer Rampe geschaffen worden. Hierzu musste der vorhandene über Jahre hinweg ungenutzte Kamin abgebrochen werden.

Nachdem diese Arbeiten in den vergangenen Jahren durch den Bauhof durchgeführt wurden, steht nunmehr die Aufbringung eines Wärmedämmverbundsystems an, teilte Bauamtsleiter Friedrich Ansmann mit. Mit Ausnahme der Südseite, die fast komplett aus Fensterelementen besteht, wäre dann das ganze Gebäude gedämmt. Die Maßnahme ist Teil eines Gesamtpaketes und wird über den Gemeindeausgleichstock gefördert.

Der Gemeinderat vergab die Arbeiten an den günstigsten Anbieter, die Firma Erbacher + Jodlowski (Hardheim) zum Preis von 11 374 Euro.

Weiter ging es mit der Fenstersanierung in der alten Realschule. Die Metallfenster sind teilweise nicht mehr dicht, so dass es von Seiten des Horts bzw. der Musikschule bereits Beschwerden gegeben habe, dass es erheblich zieht. Im Rahmen des Investitionsprogramms des Bundes wurde der Gemeinde eine Pauschalförderung von 69 977 Euro für energetische Gebäudesanierungsmaßnahmen zugebilligt. Mit dem zur Verfügung stehenden Betrag kann die Sanierung sämtlicher Fenster nicht bewerkstellig werden. Es wurde deshalb ein erster Abschnitt gebildet. Dieser umfasst die gesamte Westseite (Ansicht zum Schlossplatz) sowie aufgrund der geschilderten Dringlichkeit die Fenster auf der östlichen Seite im Bereich Hort und Musikschule. Für den Rest wären noch ca. 70 000 Euro erforderlich.

Wie Bauamtsleiter Ansmann aufzeigte, steht die alte Realschule unter Denkmalschutz. Die denkmalschutzrechtliche Genehmigung mache den Einbau von Holzfensters mit der ursprünglichen Sprossenteilung zur Vorgabe. Daraufhin entwickelte sich eine kurze Diskussion, in der die damit verbundene Kostenerhöhung für die Gemeinde kritisiert wurde. "Wir sind nicht im Museumsdorf", sagte etwa Klaus Schneider, der es als "starkes Stück" bezeichnete, den Kommunen solche Bürden aufzulasten. Manfred Böhrer wies darauf hin, dass auch mit höheren Unterhaltungskosten zu rechnen sei. Dr. Ingo Großkinsky und Simone Richter regten eine Beteiligung der Denkmalbehörde an den Mehrkosten (rund 25 bis 30 Prozent) an. Ein entsprechender Antrag soll nun gestellt werden. Der Auftrag wurde für 71 173 Euro an die Firma Weidinger (Schweinberg) vergeben.

Anschließend beschäftigte sich der Rat mit einem "unerfreulichen Kapitel der diesjährigen Schulsanierung" (Bürgermeister Rohm): der Sanierung der Duschen, Toiletten und Umkleidekabinen in der Sporthalle. Unerfreulich deshalb, weil die Ausschreibung aufgehoben werden musste. Die Arbeiten sind Teil eines über mehrere Jahre verteilten Maßnahmenpakets mit Aufwendungen von insgesamt 490 000 Euro. Die Sanierung des Daches wurde bereits im vergangenen Jahr durchgeführt.

Aus einem Förderprogramm des Bundesumweltministeriums stehen zusätzliche Mittel in Höhe von ca. 25 000 Euro zur Verfügung. Des Weiteren wurde ein Antrag auf Zuwendung aus Mitteln des Sportförderprogramms gestellt. Hierfür liegt ein Zuwendungsbescheid in Höhe von 147 000 Euro vor. Zusätzlich könnte die Maßnahme aus Mitteln des Ausgleichstocks gefördert werden.

Die Sanierungsarbeiten für die Duschen, WC und Umkleidekabinen in der Sporthalle, die im Gesamtpaket mit 170 000 Euro enthalten sind, wurden beschränkt ausgeschrieben. Es handelt sich um folgende Gewerke: Elektrotechnik, Sanitär- und Heizungstechnik, Fliesen- und Plattenarbeiten, Trockenbau-, Putz- und Malerarbeiten, Türen- und Tischlerarbeiten. Die Arbeiten hätten eigentlich in den Sommerferien durchgeführt werden sollen, was wohl dazu beigetragen habe, dass aufgrund des zeitlichen Drucks nur wenig Angebote eingingen - und diese zudem recht teuer ausfielen, so dass die jeweils günstigsten Angebote zu Gesamtkosten von 211 486 Euro geführt hätte. Der Rat beschloss deshalb einstimmig, die Ausschreibung aufzuheben, den vorgegebenen Standard zu reduzieren und die Arbeiten nicht in den Ferien, sondern Zug um Zug in den Wintermonaten durchführen zu lassen. Sobald sämtliche Förderzusagen vorliegen soll Maßnahme neu ausgeschrieben werden.

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