Buchen

Fotovoltaik-Solarzaun beim Waldschwimmbad errichtet

"Auf weniger Fläche mehr Strom erzeugen". Der Strom wird für die Schwimmbadtechnik und das Kiosk verwendet.

11.04.2023 UPDATE: 11.04.2023 06:00 Uhr 1 Minute, 21 Sekunden
Beim Waldschwimmbad wurde ein Fotovoltaik-Solarzaun errichtet. Der erzeugte Strom wird zum Teil direkt vor Ort für die Schwimmbadtechnik und das Kiosk verwendet.

Buchen. (pm) Wer von Erneuerbaren Energien spricht, der denkt meist an Windräder, an Dächer mit Fotovoltaikanlagen oder entsprechende Anlagen am Boden. Dass es weitere Alternativen gibt, beweist das Buchener Waldschwimmbad: Dort wurde dieser Tage ein Solar-Zaun aufgebaut. Bürgermeister Roland Burger hatte die Installierung bereits in der letzten Gemeinderatssitzung verkündet: "Wir wollen unseren Anteil an der Erzeugung Erneuerbarer Energien stetig ausbauen und gehen neue Wege."

Damit hat man aus der Not eine Tugend gemacht. Denn nutzbare Dachflächen standen im Buchener Waldschwimmbad nicht mehr zur Verfügung. Die Dächer dort sind da, wo es Sinn macht, von thermischen Solaranlagen belegt, die zur Warmwassererzeugung genutzt werden. Weitere freie Dachflächen werden durch den angrenzenden Wald zu stark verschattet und scheiden damit aus. Also wurde nach anderen Lösungen zur Errichtung einer Fotovoltaikanlage gesucht.

In einem 28 Meter langen PV-Solar-Zaun in Ost-West-Ausrichtung wurde diese Lösung gefunden. Der Zaun besteht aus 26 bifazialen Fotovoltaik-Modulen, hat eine Gesamtleistung von 10,4 Kilowatt (kW) und erzeugt rund 12.000 Kilowattstunden (kWh) Strom pro Jahr. Die bebaute Fläche ist um das sieben- bis achtfache geringer als bei einer klassischen PV-Freiflächenanlage, und die Fläche, die dafür versiegelt werden musste, ist minimal.

Die produzierte Energie wird von der vorhandenen Schwimmbadtechnik und dem Waldschwimmbad-Kiosk genutzt. Was dann noch übrig ist, wird ins öffentliche Stromnetz eingespeist; dank der Ost-West-Ausrichtung des Zauns passiert das netzdienlich in den Morgen- und frühen Abendstunden.

Zu den Details: Die Module werden bei diesem Anlagensystem senkrecht aufgeständert. Dabei werden spezielle rahmenlose Glas- Glas-Module eingesetzt. Diese sogenannten bifazialen Module sind beidseitig lichtempfindlich. Die senkrechte Anordnung der Module erlaubt einen sehr geringen Überbauungsgrad der vorhandenen Fläche. Eine konventionelle Fotovoltaikanlage hat einen ungefähren Stromertrag von 1050 kWh pro verbautem kW, der errichtete PV-Solarzaun im Waldschwimmbad dagegen erzeugt immerhin 1100 bis 1150 kWh pro verbautem kW.

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Im Vergleich zu einer konventionellen monofazialen Süd-Anlage entstehen auch rund 15 Prozent Mehrkosten für die Errichtung einer derartigen Anlage. Kosten, die sich allerdings im laufenden Betrieb bald wieder amortisieren. Andreas Stein, Betriebsleiter des städtischen Eigenbetriebs Energie und Dienstleistungen Buchen (kurz: EDB), der die Bäder betreibt, ist überzeugt vom neuen Solarzaun: "Die Technologien werden immer effizienter. Die Möglichkeit, auf weniger verbrauchter Fläche mehr Strom zu produzieren, nutzen wir gerne."

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