Der Weg ist frei für den Walldürner Biotop-Lehrpfad

Landrat Dr. Brötel brachte die Zusage als Geschenk mit zum Jubiläum des Walldürner Bioptoschutzbunds auf die "Schmittshöhe"

03.05.2013 UPDATE: 03.05.2013 06:00 Uhr 2 Minuten, 47 Sekunden
Die 'Schmittshöhe' ist ein Eldorado für Naturfreunde. Dort fanden den ganzen Tag über Führungen statt. Auch konnten sich jeder über das Handwerk der Kalkbrennerei informieren.


Walldürn. (Sti) Zum Auftakt des Jubiläumsjahres "20 Jahre Biotopschutzbund" führte der Jubiläumsverein am 1. Mai ein "Kalkbrennerfest" auf der "Schmittshöhe" in Walldürn durch, das trotz des widrigen Wetters gut frequentiert wurde. Beim Fest stellte der Biotopschutzbund das Ergebnis eines beispielhaften Projektes dar, das in mehr als 20-jähriger Arbeit auf dem Gelände des ehemaligen Steinbruches Hauck ein "Fenster in die Erdgeschichte" öffnet. Zum Auftakt fand ein ökumenischer Feldgottesdienst mit den beiden Stadtpfarrern Josef Bregula und Karl Kreß statt. Gemeindereferentin Anne Trabold sorgte für die musikalische Umrahmung.

Rainer Handwerk als Sprecher des Vorstandsteam des Biotopschutzbunds dankte insbesondere Bernhard Köhler, Karl-Heinz Joseph und Willi Hollerbach für die tatkräftige Unterstützung und allen, die sich ehrenamtlich für die Ziele des Vereins eingesetzt haben. Gleicher Dank ging an Firmen und Sponsoren und die Behörden und Organisationen.

Die Stadt Walldürn bekomme für die geleistete Unterstützung auch etwas zurück: Die Biotope des Biotopschutzbundes Walldürn seien nicht nur Inseln der Artenvielfalt, sie würden mehr und mehr auch Ausflugsziele, würden der Umwelterziehung und im Chemie- und Geologieunterricht dienen, und außerdem seien sie kleine touristische Attraktionen entlang der Rad- und Wanderwege.

Dank galt schließlich allen bisherigen Vorsitzenden des Biotopschutzbundes Walldürn (Dr. Wolfgang Hauck, Bernhard Köhler, Wilfried Schneider und Werner Schirmer) sowie den beiden derzeitigen Vorstandsmitgliedern Bernhard Spreitzenbarth und Bernhard Auerbach.

"Nur gemeinsam im Dialog zwischen Kommunen, Landwirtschaft und Naturschutz kann man der Verantwortung gegenüber den kommenden Generationen gerecht werden", sagte Handwerk

Bürgermeister Markus Günther bezeichnete den Biotopschutzbund als "Anwalt der Natur", der durch engagiertes Handeln viele neue Lebensstätten für Fauna und Flora geschaffen bzw. vorhandene erhalten habe. Stellvertretend für all die Aktivitäten nannte Bürgermeister Günther das Biotop "Lappen", die Streuobstwiesen, die Marsbach-Renaturierung, die zwei Hochzeitswäldchen, den Erhalt der Lambachpumpe und das Biotop "Schmittshöhe" mit den beiden Kalkbrenneröfen. Außerdem habe der Biotopschutzbund Walldürn seine Anliegen stets auch in vorbildlicher Weise in die Öffentlichkeit getragen und sich engagiert an öffentlichen Veranstaltungen im Walldürner Stadtgeschehen beteiligt.

MdB Alois Gerig wertet die Arbeit des Vereins auch im Namen von MdL Peter Hauk als positives Signal für die Natur. Gerade dieses Biotop "Schmittshöhe" sei quasi als "Garten Eden" anzusehen, und gerade hier könne man Lfeststellen, dass eine stete Pflege der Natur immens wichtig und notwendig sei. Ebenso wichtig sei es ferner, das Miteinander in der Gesellschaft auf allen Ebenen zu pflegen und die Interessen dabei durch ein Reden miteinander und nicht gegeneinander in einen gewissen Einklang zu bringen.

Landrat Dr. Achim Brötel freute sich sehr darüber, dass der Biotopschutzbund Walldürn als frisch gebackenes Mitglied im Landesnaturschutzverband Baden-Württemberg an diesem 1. Mai zusammen mit dem "Kalkbrennerfest" sein 20-jähriges Bestehen feiern kann. Nach der Gründung seien schnell Projekte wie der Erhalt und die Wiederinbetriebnahme der historischen Hornbacher Wasserversorgung durch die Lambach-Pumpe hinzugekommen. Letztere Maßnahme habe exemplarisch zugleich aber auch einen zweiten Aspekt, der in der Arbeit des Biotopschutzbundes Walldürn ebenfalls zentrale Bedeutung habe, nämlich die Bewahrung heimatlichen und regionalgeschichtlichen Kulturgutes, in den Fokus gerückt.

Mit der Gründung des Biotopschutzbundes Walldürn habe man sich hehre Ziele gesetzt wie die Umsetzung eines Biotopvernetzungskonzeptes sowie den Erhalt von Landschafts- und Naturschutzgebieten sowie von Naturdenkmälern, den Erhaltung und Verbesserung der natürlichen Lebensgrundlagen und Lebensräume der Tier- und Pflanzenwelt und des Erhalt kulturgeschichtlicher Zeugnisse. Und wenn man dann sehe, was der Biotopschutzbund in den vergangenen Jahren mit einem Zeitaufwand von 30 000 bis 40 000 Arbeitsstunden schon alles verwirklicht habe, dann müsse man heute wirklich sagen: "Respekt ob einer solchen Leistung".

Eines der markantesten Projekte sei das Biotop "Schmitthöhe" als historischer Wirtschaftsstandort und mit einer unglaublichen Vielfalt der Natur auf engstem Raum. Anerkennung zollte der Landrat der Arbeit der Vorsitzenden Dr. Wolfgang Hauck, Bernhard Köhler, Wilfried Schneider und Werner Schirmer sowie dem aktuellen Vorstandsteam mit Rainer Handwerk, Bernhard Spreitzenbarth und Rudolf Schnabel.

Sozusagen als "Geburtstagsgeschenk" präsentierte Dr. Achim Brötel in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Naturparks Neckartal-Odenwald dem Biotopschutzbund die Nachricht, dass der vorzeitige Maßnahmenbeginn für den vom Jubiläumsverein projektierten Biotop-Lehrpfad inzwischen alle behördlichen Hürden erfolgreich gemeistert hat und es somit losgehen kann mit diesem neuen Großprojekt.

Nach diesem offiziellen Teil bestand dann für alle Besucher den ganzen Mittwoch über die Möglichkeit zur Teilnahme an fachkundigen Führungen zu den Themen "Der ehemalige Steinbruch Hauck als Fenster der Erdgeschichte", "Die Zukunft der Kalkbrenner und ihr harter Arbeitsalltag" sowie "Artenvielfalt und Lebensräume auf der Schmittshöhe".

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