Buchener Morre wird nicht nur schöner, sondern auch sicherer
Der Bach bekommt eine ökologische und gestalterische Aufwertung plus Hochwasser-Schutz – Der Gemeinderat genehmigt eine Entwurfsplanung und auch eine neue Fußgängerbrücke soll es geben

Schon deutliche Vorstellungen, wie Hochwasserschutz und Renaturierung der Morre einmal aussehen soll, erhält man beim Blick auf das Areal in der Nähe des Schulzentrums in Buchen. Es ist der zweite Abschnitt auf dem Weg zu mehr Sicherheit und landschaftlicher Schönheit. Alle Fotos: Fritz Weidenfeld
Buchen. (Wd) Hochwasserschutz in der der Kernstadt und besonders als neuer Abschnitt im Bereich "Lohplatz", stand am Montagabend im Mittelpunkt der Gemeinderatssitzung im Bürgersaal des Rathauses. Dabei handelt es sich, wie schon im bereits fertiggestellten Bereich Schüttstraße mit Burghardt-Gymnasium und in der Folge im Bereich des Schulzentrums, wo die Arbeiten noch im Bau sind, auch hier um zweierlei Ziele: die naturnahe Umgestaltung der Morre sowie Maßnahmen zum Hochwasserschutz. Nach detaillierter Erläuterung stimmte der Gemeinderat der Entwurfsplanung einstimmig zu.
Wie Bürgermeister Roland Burger und Technischer Dezernent Hubert Kieser erläuterten, hat sich in den vergangenen Jahren die Verwaltung intensiv mit der Hochwassergefährdung in der Kernstadt auseinandergesetzt. Der erste Abschnitt, der Bau einer Leiteinrichtung in Form von Muschelkalkblöcken in der "Schüttstraße", wurde zwischenzeitlich umgesetzt. Parallel dazu erhielt die "Schüttstraße" eine neue Fahrbahndecke und neue Gehwege. Anstelle der maroden Holzbrücke zum Gymnasium befindet sich jetzt auf erhöhten Widerlagern eine den Hochwasserabflüssen angepasste Alu-Brücke. Auch bieten jetzt Verwallungen aus Sandsteinblöcken Schutz vor Überflutungen im Bereich des BGB
Der zweite, sich im Bau befindliche Abschnitt, beginnt am Abzweig "Eberstadter Straße" und endet in Höhe des Hallenbades. Hier werden neben Maßnahmen zum Hochwasserschutz das betonierte Gewässerbett einschließlich der Böschungen renaturiert und zur Aufwertung des Areals die vorhandenen Wege und der Parkplatz neu arrondiert. Ebenso wurden die zwei dortigen baufälligen Holzbrücken abgerissen und werden künftig durch eine Alu-Brücke ersetzt. Das an den Gewässerbereich angrenzende Schulgelände bietet zudem weitere Entwicklungsmöglichkeiten in Bezug "Erlebnisbereich Gewässer" und Freizeitgestaltung. Erste Überlegungen liegen vor .
Für den letzten, in puncto Hochwasserschutz bedeutenden dritten Abschnitt - der Gewässerbereich parallel zur "Lohplatzbebauung" - liegen Wasserspiegellagen (WSP) für den jetzigen Bestand vor. Bei einer angestrebten Verknüpfung mit Renaturierungsmaßnahmen werden sich diese jedoch ändern. Deshalb wurde ein Büro aus Hügelsheim beauftragt, eine Studie über Renaturierungsmöglichkeiten unter Beachtung des Hochwasserschutzes durchzuführen. Durch die Renaturierung und die geplanten Erweiterungen des Gewässerraums könne der Wasserspiegel der Morre abgesenkt werden. Der "Drei-Mühlen-Fußweg" soll dann im Bereich "Löwen"/Jakob-Mayer-Platz über eine neue Fußgängerbrücke führen. Gleichzeitig sei dies eine Anbindung der Hopp-Anlage vom Jakob-Mayer-Parkplatz aus.
Die weiter Richtung Innenstadt stehende Behelfsbrücke soll allerdings entfernt werden. Bürgermeister Burger betonte, dass durch die gesamten Maßnahmen das Wasser der Morre im Hochwasserfall mehr Platz habe. Insgesamt sehe der Plan eine ökologische und gestalterische Aufwertung mit Hochwasserschutz zu einer akzeptablen Finanzierung vor. Der erwartete Fördersatz für die Hochwasserschutzmaßnahmen beträgt ca. 30 Prozent und der für die naturnahe Gestaltung der Morre 85 Prozent. "Einen hundertprozentigen Schutz gibt es zwar nicht, aber wir hätten das Menschenmögliche getan", erklärte Bürgermeister Burger. Nachdem in der folgenden kurzen Diskussion die Konzeption vom Gemeinderat ausschließlich mit viel Lob versehen wurde, stimmte der Gemeinderat der Entwurfsplanung zu.



