"Buchen ist ein überregionaler Hotspot"
Buchen. "Frankenland Masters" begeisterten. Buchener Gruppen "Timeless" und "Connexion" landeten jeweils den ersten Platz

Buchen. Gehört Hip-Hop zu Buchen? Diese Frage konnte man sich am Samstagnachmittag in der Stadthalle schnell beantworten. Die "Frankenland Masters" bewiesen wieder einmal, dass Hip-Hop mit der Stadt Buchen eng verbunden ist. Vor der Halle studierten junge Künstler ihre tänzerischen Darbietungen nochmals ein. Im Inneren herrschte ebenfalls ein reges Treiben. Eine große Besucherschar strömte durch die Türen in die Stadthalle.
"Es sind mehr Besucher als im letzten Jahr", freute sich Volker Schwender, Initiator und Leiter des Buchener "Integrationsprojekts Hip-Hop-Breakdance". Zum dritten Mal richtete das Integrationsprojekt im Förderverein des TSV die "Frankenland Masters", einen nationalen Streetdance-Contest, erfolgreich aus.
"Buchen ist ein überregionaler Hotspot", hob Gerhard Goldmann, Direktor der "German Dance Masters", hervor und würdigte Schwender als die "treibende Kraft". Selbst aus Österreich nahmen 17 Tanzgruppen den langen Weg nach Buchen auf sich. Die Begeisterung, an dieser Veranstaltung teilnehmen zu können, war den jungen Tänzerinnen der Schule "Floor Roc Kidz" aus Dornbirn (Vorarlberg) anzusehen. Obwohl sie teilweise schon um 5.30 Uhr aufgebrochen waren. Die Tänzerinnen im Alter zwischen 13 und 15 Jahre hatten sichtlich ihren Spaß. "Es g'fallt üs guad", hoben sie in ihrem Dialekt im Gespräch mit der RNZ immer wieder hervor.
Bis auf den letzten Platz war die Halle gefüllt. An den Wänden standen noch viele Besucher, die keinen Sitzplatz mehr bekommen hatten und von nah und fern gekommen waren. Bürgermeister Roland Burger begrüßte die vielen Akteure und Besucher in der Stadthalle und zeigte sich erfreut über die Ausrichtung dieser bundesweit bedeutenden Hip-Hop-Veranstaltung in Buchen. Selbst Alt-Bürgermeister Josef Frank war gekommen und schaute sich die tänzerischen sowie akrobatischen Darbietungen der Akteure an. "Trotz früherer kommunalpolitischer Dissonanzen mit Volker Schwender in meiner Zeit als Buchens Bürgermeister finde ich sein Engagement im Sinne der Integration bewundernswert. Seine Integrationsarbeit verdient das höchste Lob.", würdigte Josef Frank im Gespräch.
Die Zuschauer ließen sich von Beginn an bereitwillig von dem Hip-Hop-Zauber anstecken. Die Freude, die in den Augen der Hip-Hop-Künstler zu sehen war, sprang wie ein Funke auf das Publikum über. So war Buchen ein Hort bester tänzerischer Hip-Hop-Präsentationen. "Mr. Moe", Mohamed Ahmed, der gekonnt durch das Programm führte, brauchte das Publikum nicht animieren. Tosender Applaus und Begeisterungsbekundungen branden immer wieder auf.
In Einzelwettkämpfen präsentierten Solotänzer ihr akrobatisches und tänzerisches Können im Hip-Hop-Stil und Breakdance. Die Präsentationen der jungen Akteure bewerteten die renommierten Hip-Hop-Künstler "Amir", "Rawmantic" und "The.K". Der Schiedsrichter "The.K", der als professioneller Tänzer weltweit unterwegs ist, unterstrich im Gespräch mit der RNZ: "Hip-Hop ist eine Kultur". Und dabei kam er zum Urteil: "Die Leute hier haben Potenzial".
In der anschließenden Königsdisziplin, des Crew-Wettbewerbs, konnten zwei Buchener Crews den begehrten ersten Platz ergattern. Die Tanzgruppe "Timeless", trainiert von Riad Rexhepi in der Tanzschule Michaela Metz, gewann den ersten Platz in der Klasse "Juniors" (bis zwölf Jahre). Die Tänzer der Gruppe "Connexion" aus dem "Integrationsprojekt Hip-Hop-Breakdance" (von Kevin Sauer trainiert) überzeugten in der Kategorie "Varsity" (12-15 Jahre) mit ihrer hohen tänzerischen und akrobatischen Qualität. Sie setzten sich gegen 14 andere Gruppen durch und gewannen gleich auf Anhieb den ersten Platz. Denn dies war ihr erster Auftritt in Buchen. Die Gruppe "Keramika" belegte in der Kategorie "Adults" (über 18 Jahre) den ersten Platz.
Die jungen Tänzerinnen aus dem Vorarlberg fuhren noch am Abend wieder in ihre Heimat zurück. Es war ihr erster Wettkampf außerhalb Österreichs. "Mir waran s'erste Mol im Dütscha zum Tanza", unterstrichen sie begeistert im Chor. Aber sicherlich war dies nicht ihr letzter Auftritt in Deutschland...



