Buchen: Flüchtlinge ziehen bald aus dem Camp aus

Am 17. September wird die neue Flüchtlingsunterkunft mit einem "Tag der offenen Tür" eröffnet. Weitere Kapazitäten sind vorhanden.

04.09.2016 UPDATE: 05.09.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 39 Sekunden

In der Woche ab dem 19. September wird die neue Gemeinschaftsunterkunft in Buchen bezogen. Foto: Tanja Radan

Von Tanja Radan

Buchen. Es war Mitte Januar, als die ersten Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak in die Interimsunterkunft des Landkreises "Am Ring" in Buchen einzogen. Die 117 Männer, die allesamt aus den Kriegsgebieten im Nahen Osten geflohen sind, leben seit über einem halben Jahr in sehr beengten Verhältnissen. Privatsphäre gibt es in den beiden Leichtbauhallen nicht.

Nun steht fest, dass das Camp "Am Ring" bald Geschichte sein soll: Die Flüchtlinge werden in eine weitaus komfortablere Unterkunft umziehen, und die beiden Leichtbauhallen werden abgebaut. Für das Camp besteht kein Bedarf mehr, da die neue Gemeinschaftsunterkunft (GU) in der Eberstadter Straße demnächst fertiggestellt sein wird.

Am Samstag, 17. September, ist die offizielle Einweihung der neuen GU mit einem "Tag der offenen Tür". In der Woche ab dem 19. September werden dann die Flüchtlinge in die neue Unterkunft einziehen. Voraussichtlich werden alle Männer, die zu diesem Zeitpunkt noch im Camp "Am Ring" untergebracht sind, in die neue Unterkunft in der Eberstadter Straße verlegt. "Zu Beginn wird es somit keine Vollbelegung der Unterkunft geben", erläutert Sina Häffner von der Pressestelle des Landratsamts auf Nachfrage der RNZ. Insgesamt könnten in der Eberstadter Straße 141 Personen untergebracht werden.

Dieser Tage werden in der neuen Unterkunft die letzten Arbeiten vorgenommen: Es handelt sich hierbei hauptsächlich um Bodenbelagsarbeiten, die Montage der Innentüren sowie die Fertigstellung der Außenanlagen. Die Fassadenarbeiten sind bereits abgeschlossen. Seit Anfang September erfolgt die Möblierung.

Das Landratsamt, das dafür zuständig ist, Flüchtlinge während ihres laufenden Asylverfahrens unterzubringen, hat derzeit insgesamt 1963 Schutzsuchende (Stand August) in den Unterkünften des Neckar-Odenwald-Kreises untergebracht. Bei einem Großteil dieser Flüchtlinge ist das Asylverfahren somit noch nicht abgeschlossen. "Eine Abschätzung der Verweildauer ist nicht möglich, da die Asylverfahren vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge geführt werden", sagt Häffner.

Nach Abschluss des Asylverfahrens können Flüchtlinge aus den Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises ausziehen. Für die Anschlussunterbringung sind dann die Kommunen zuständig. In der Stadt Buchen befanden sich im August 41 Personen in der Anschlussunterbringung der Kommune. 20 weitere hatten im Sommer in Buchen auf dem privaten Wohnungsmarkt bereits eine Mietwohnung gefunden.

Das Landratsamt wird der Stadt Buchen, sofern der Kreis die Gebäude nicht mehr für die vorläufige Flüchtlingsunterbringung brauchen sollte, gegebenenfalls Unterkünfte für die Anschlussunterbringung überlassen. Welche Unterkünfte das sein werden, steht noch nicht fest. Für den Fall, dass die Flüchtlingszahlen wieder ansteigen, ist das Landratsamt gerüstet: In den Flüchtlingsunterkünften gibt es Platzreserven. Falls die Zahlen stark steigen sollten, könnten Flüchtlingsunterkünfte in Aglasterhausen und Limbach errichtet werden, die gegenwärtig zurückgestellt sind.

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