Arnold Hollerbach - Ein Macher mit dem Gespür für den Erfolg

Der Unternehmer wird am heutigen Dienstag 65 Jahre alt - und bekennt: "Die Arbeit ist mein Leben".

20.01.2015 UPDATE: 20.01.2015 05:00 Uhr 3 Minuten, 39 Sekunden
Unternehmer Arnold Hollerbach feiert heute seinen 65. Geburtstag. Foto: R. Busch
Von Rüdiger Busch

Hardheim. 65? Das kann doch nicht sein! Wer dem Unternehmer Arnold Hollerbach begegnet, der trifft keinen Mann an der Schwelle zum Rentenalter, sondern einen agilen, lebenslustigen Macher, der mit sich und der Welt im Reinen ist. Einen Geschäftsmann, der eine weltweit tägige Unternehmensgruppe mit heute rund 520 Beschäftigten aufgebaut und seine Wurzeln doch nie vergessen hat. Einen Unternehmer, der die Verantwortung für die zwei Kernfirmen der Hollerbach-Gruppe bereits vor fünf Jahren an seine Kinder abgegeben hat, für den die Arbeit aber nach wie vor ein Lebenselixier ist. Und einen Menschen, dem bewusst ist, dass er auf der Sonnenseite des Lebens steht, und der anderen durch eine von ihm ins Leben gerufene Stiftung etwas von diesem Glück abgeben möchte.

"Die Arbeit ist mein Leben", bekennt der Selfmademan, der mit großem Fleiß, bemerkenswertem unternehmerischen Geschick und mit dem Gespür für Design, für den Markt und für die Wünsche des Kunden eine außergewöhnliche Erfolgsgeschichte geschrieben hat. Arnold Hollerbachs beruflicher Werdegang begann mit einer Lehre als Bauzeichner bei der Walldürner Firma Ackermann. Es folgte der Besuch der Technischen Oberschule in Stuttgart, und ab 1971 arbeitete er bei der Firma Bermayer in seiner Heimatgemeinde Hardheim.

Im Jahr 1977 machte sich Arnold Hollerbach mit einem Architekturbüro selbstständig, und ein Jahr später gründete er Hollerbach-Bau, das heute noch die Keimzelle des Unternehmens bildet. Die Bausparte bekam bald darauf "Zuwachs" in Form der Laden- und Innenausbaufirma Universalprojekt. Seither werden am Firmensitz in der Wielandstraße kreative Konzepte für moderne Einkaufstempel entworfen.

Ein Meilenstein auf dem erfolgreichen Weg der Hollerbach-Gruppe war 1990 der Beginn der Zusammenarbeit mit der Parfümerie-Kette Douglas. Wer in den europäischen Metropolen eine Douglas-Filiale betritt, stößt fast immer auf Design und Qualität aus dem Hause Hollerbach. Die Namen weiterer Kunden wie Calvin Klein, Tommy Hilfiger oder Gucci zeugen vom erstklassigen Ruf des Hardheimer Ladenbauers. Auch in der Region hat die Hollerbach-Gruppe markante bauliche Spuren hinterlassen, in jüngster Zeit etwa durch den Bau der Logen in der Sinsheimer Rhein-Neckar-Arena, der Goldschmitt-Neubauten im Verbandsindustriepark oder den Anbau an das Hardheimer Krankenhaus.

Einzelne Bauvorhaben möchte Arnold Hollerbach nicht herausheben: "Ich bin stolz, dass ich auf der ganzen Welt Projekte verwirklichen durfte, in den besten Lagen von Metropolen wie Moskau, Prag oder Warschau und für die im Design führenden Unternehmen."

Erweitert und schließlich komplettiert wurde die Angebotspalette der Hollerbach-Gruppe im Jahr 2008 durch die Übernahme der Stahlbaubetriebe Breitenbach (Miltenberg) und Schölch (Hardheim) sowie 2013 durch die Eingliederung des Tiefbauspezialisten E. Müller (vormals Rinschheim).

Die Verantwortung der Ladenbau- und der Bausparte hat Arnold Hollerbach bereits vor fünf Jahren an seine Kinder Antonia und Maximilian übergeben: "Eine Entscheidung, die ich keine Sekunde bereut habe." Im Gegenteil: "Wenn ich sehe, dass die Kinder besser und erfolgreicher sind als ich - dann hätte ich es viel früher machen sollen!"

Die wichtigen Entscheidungen werden in der Familie nach wie vor gemeinsam besprochen. Wie etwas die Suche nach einem neuen Domizil der Unternehmensgruppe: "Die einzelnen Standorte zu zentralisieren wird mittel- bis langfristig erforderlich sein", weiß Arnold Hollerbach und schickt gleich eine wichtige Botschaft für die Gemeinde hinterher: "Wir möchten in Hardheim bleiben - das ist die Philosophie der gesamten Familie!"

Das Materiallager der Bundeswehr wäre für den Firmengründer die ideale Lösung, zumal sich auf Grund der Größe des Geländes dort auch Zulieferer oder kooperierende Firmen ansiedeln könnten. Eine sukzessive Belegung der Fläche wäre für ihn wünschenswert - doch noch scheitern diese Pläne an der Bundeswehr, die eine Teilnutzung vor dem Abzug 2019 genehmigen müsste. Erfreut registriert Hollerbach die Unterstützung von Seiten der heimischen Politik. Falls jedoch alle Bemühungen nicht zum Ziel führen, dann würden die Pläne für die Nike-Stellung, die erst jüngst zurückgestellt wurden, wieder aktuell.

Arnold Hollerbach beschäftigt sich aber nicht nur mit den großen Weichenstellungen: Ganz außen vor aus dem Tagesgeschäft ist der Unternehmer nämlich nach wie vor nicht. Den Stahlbaufirmen steht er als Geschäftsführer vor. Doch heute kann er sich die Freiheit herausnehmen, dass die Firma seinen Terminkalender nicht komplett diktiert: Er kann sich den Luxus erlauben, nur noch ausgewählte Termine wahrzunehmen oder an eine Geschäftsreise noch einen Tag für private Interessen anzuhängen - "das ist für mich Lebensqualität".

Dazu zählt auch der Sport, dem der Träger des Bundesverdienstkreuzes schon immer eng verbunden war - ob als Aktiver oder als Förderer der Vereine und hier vor allem der Hardheimer Fußballer. Seinem Wirken ist es mit zu verdanken, dass der TV fast 20 Jahre die Nummer eins im Fußballkreis war. Seit der Gründung der Arnold-Hollerbach-Stiftung vor fünf Jahren steht aber die Unterstützung sozialer Projekte und Einrichtungen im Mittelpunkt seines Engagements für die Gesellschaft. Mit rund 150.000 Euro hat die Stiftung seither soziale Projekte in der Region unterstützt.

Der Sport ist ihm aber nach wie vor wichtig: Der TV und die Tauberbischofsheimer Fechter werden gefördert, beim Bundesligisten TSG Hoffenheim hat er eine Loge angemietet, und er pflegt die Freundschaften zu Weggefährten aus der kleinen und der großen Welt des Sports.

Die Parallelen zwischen Sport und Beruf haben ihn schon immer fasziniert: Bei beiden habe nur der Erfolg, der Leistung bringt. Diese Erkenntnis und der im Sport beheimatete Teamgeist-Gedanke sind für ihn die Grundlagen seines Erfolgs. Im Fall von Arnold Hollerbach kommt noch eine gehörige Portion Charisma hinzu, die dafür sorgt, dass er die Menschen für seine Ideen begeistern kann.

"Heute führe ich das Leben, von dem ich als 20-Jähriger geträumt habe", bekennt Arnold Hollerbach und verwiest auf die neu gewonnene Freiheit nach seinem teilweisen Rückzug aus der Verantwortung. "Diesen Luxus, alles was ich tue, mit Begeisterung tun zu können, möchte ich noch lange genießen." Dies ist ihm zu wünschen.

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