Am und neben dem Limes schlummern viele Schätze

Neue Publikation "Limeswandern: Von Rheinbrohl bis Miltenberg" - Eine Fortsetzung erscheint demnächst

14.04.2016 UPDATE: 15.04.2016 06:00 Uhr 1 Minute, 58 Sekunden

Das Kleinkastell "Haselburg" bei Reinhardsachsen ist ein Relikt der römischen Grenzbefestigung, das auf der Route nach Walldürn zu sehen ist. Foto: R. Wagner

Von Laura Schäfer

Neckar-Odenwald-Kreis. Jeder Bewohner des Neckar-Odenwald-Kreises ist wohl schon einmal über ihn gestolpert: Der Limes ist in der Region allgegenwärtig und doch wird bisweilen unterschätzt, was am, um und neben dem Limes entdecken kann. Zudem gibt es ihn zweimal: den Obergermanisch-Rätischen Limes und den sogenannten "Odenwald Limes" rund um Schloßau und Neckarburken.

Viele Haltepunkte, anschauliche Geschichte, rekonstruierte Palisaden, Kastelle und Wachtürme und viele römische Relikte beschreibt der Wander- und Erlebnisguide "Limeswandern: Von Rheinbrohl bis Miltenberg" von Klaus Nissen.

Das Buch wirft ein neues Licht auf die Nordhälfte des Limes und lädt Einsteiger und Wanderprofis ein, dieses Relikt der alten Römer auf 380 Kilometern, eingeteilt in 22 Etappen, zu erkunden. Wer dem Grenzwall über das Walldürner Römerbad, das Osterburkener Römermuseum, das Kastell oder den Limesradweg hinaus auf den Grund gehen will, findet in diesem informativen Wanderführer Vorschläge für Touren bis hinauf in die Wetterau, den Taunus und den Westerwald. Dann wandert er sich auch an einem der rund 900 Wachtürme des gesamten Limes vorbei.

Der Autor Klaus Nissen widmet das erste Kapitel seines Buches der Tourvorbereitung - inklusive einer Checkliste und praktischer Orientierungshinweise. Es ist somit ideal für Wanderanfänger geeignet. Passend dazu umfassen die Wandertouren ausschließlich angenehme Tagesetappen über zehn bis 24 Kilometer, die in zwei bis 6,5 Stunden gut machbar sind. Sie sind nach Schwierigkeitsgrad eingeteilt und alle über den ÖPNV erreichbar.

Der Wanderführer hält für erfahrene Wandere genauso wie für Familien einige Schätze bereit, beinhaltet er doch eine Fülle an Zusatztipps wie etwa Erlebnistouren, Kletterparks, Museen oder Kinderspielplätze. Ferner finden sich zahlreiche Geheimtipps unter der Rubrik "Nicht verpassen: Am Wegesrand". Die Vielfalt an unterschiedlichen Touren sowie lebhafte und malerische Fotografien sind weitere Pluspunkte dieses Wanderführers. Die größte Besonderheit sind jedoch zweifellos die unterhaltsamen Einblicke in das Leben der Römer wie zum Beispiel Informationen über die Thermen und Kastelle oder das "Interview" mit dem römischen Soldaten Lucius.

Die letzte Tour des Wanderführers führt von Klingenberg bis nach Miltenberg und macht unter anderem Halt am Schloss Laudenbach, am Kloster Engelberg, dem Schloss Löwenstein und dem Sachsengrab.

Klaus Nissen schafft es in seinem Buch, dem Leser sowohl das Wandern als auch die Auseinandersetzung mit der Geschichte der gesamten Limesregion schmackhaft zu machen. Er zeigt uns, dass das Gebiet zwischen Odenwald und Westerwald mehr historische Schätze zu bieten hat, als verstaubte Ruinen ehemaliger Kastelle und dass man hier wunderbar einen Wanderurlaub verbringen kann.

Warum also nicht Rucksack und Wanderschuhe einpacken und ein paar erholsame und informative Tage nahe der Heimat verbringen?

Demnächst soll übrigens ein zweiter Wanderführer erscheinen, der die südliche Hälfte des Obergermanisch-Rätischen Limes von Miltenberg bis Eining an der Donau abdeckt. Dann ist auch der Teil, der sich durch den Neckar-Odenwald-Kreis zieht, in aller Ausführlichkeit dabei. Auch die zweite Etappe bis zur Donau hat Vieles zu bieten und lässt die Römer lebendig werden.

Info: Das Buch "Limeswandern: Von Rheinbrohl bis Miltenberg" von Klaus Nissen hat 224 Seiten und enthält 120 Fotos und 22 Wanderkarten mit kostenlos herunterladbaren GPS-Daten. Es ist erhältlich über den pmv Peter Meyer Verlag, Frankfurt a. M., ISBN 978-3-89859-329-8.

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