Am Walldürner Geriatriezentrum sind Investitionen nötig
Positives Betriebsergebnis im Geriatriezentrum St Josef Walldürn für das Jahr 2015 – Vorgaben gibt es Seitens der Landesheimbauverordnung

Um den Vorgaben der Landesheimverordnung zu entsprechen, gibt es bei den Verantwortlichen des Krankenhausverbandes Überlegungen, das Geriatriezentrum St. Josef um einen Anbau zu erweitern. Foto: R. Busch
Walldürn. Mit der Landesheimbauverordnung hat das Land Baden-Württemberg alle Heime, wie auch das Geriatriezentrum St. Josef Walldürn, vor große Herausforderungen gestellt. Dies betonte der stellvertretende Vorsitzende des Krankenhausverbands Hardheim-Walldürn, Bürgermeister Markus Günther, am Mittwoch in der Verbandsversammlung in Hardheim bei der Feststellung des Jahresergebnisses für das Rechnungsjahr 2015. Um den rechtlichen Anforderungen zu entsprechen, ist ein Neu- bzw. Anbau nötig. Derzeit laufen Gespräche, ob und in welcher Größenordnung das Vorhaben realisiert werden kann.
Die Verordnung setze alle Heime in Baden-Württemberg unter starken wirtschaftlichen Druck, da sie bis spätestens 2019 für ihre Bewohner ein Einzelzimmer mit einer Fläche von mindestens 14 Quadratmetern und einer Raumbreite von mindestens 3,20 Meter zur Verfügung stellen müssen. Vor diesem Hintergrund wurde bereits 2013 eine Untersuchung zum Bestand und zur Weiterentwicklung des Geriatriezentrums in Auftrag gegeben. Als Handlungsempfehlung wird darin ein Neu- bzw. Erweiterungsbau empfohlen.
Die bisherigen Überlegungen gehen davon aus, dass auf dem Gelände des zwischenzeitlich abgebrochenen Schwesternwohnheimes bzw. auf dem Gelände der derzeit bestehenden Küche ein Neubau mit 28 neuen Wohnheimplätzen entstehen könnte. Dies bedeutet aber keine Erhöhung des bisherigen Angebotes an Altenpflegeplätzen von 61 auf dann 89, sondern lediglich auf 71, da durch die Anwendung der Landesheimbauverordnung und der damit verbundenen Reduzierung (Einbett- statt Zweibettzimmer) Betten entfallen würden.
Ein größeres Problem stelle in diesem Zusammenhang die bestehende Küche dar, die nicht nur das Geriatriezentrum, sondern auch die Sozialstation mit "Essen auf Rädern" versorgt, sagte Günther. Eine zwischenzeitlich durchgeführte Machbarkeitsstudie kommt zu dem Ergebnis, dass die Küche an dieser Stelle nicht erhalten werden kann, da diese Fläche für einen möglichen Pflegeheimneubau benötigt wird.
Zurzeit werden Gespräche mit den Kostenträgern über die Realisierbarkeit und die Wirtschaftlichkeit eines solchen Vorhabens geführt. Eine endgültige Entscheidung soll voraussichtlich Anfang Oktober getroffen werden.
"Alle Zukunftsüberlegungen im baulichen Bereich sind aber auch nur dann zielführend, wenn hierfür auch qualifizierte Mitarbeiter, die eine hochwertige Pflege sicherstellen können, zur Verfügung stehen", zeigte Bürgermeister Günther auf. Auch deshalb erhalte die interne Personalentwicklung zunehmend mehr Bedeutung. Deshalb sollten weitere Mitarbeiter zu Praxisanleitern weitergebildet werden. Die kompetente Anleitung von neuen Mitarbeitern, Auszubildenden und Praktikanten wäre dadurch sichergestellt und ein wichtiger Beitrag zur Qualitätssicherung gewährleistet.
Abschließend vermeldete der stellvertretende Verbandsvorsitzende ein positives wirtschaftliches Betriebsergebnis für das Jahr 2015. "Dies ist aber in der Zukunft nur dann wieder zu erreichen, wenn sich die derzeitigen Rahmenbedingungen nicht elementar verändern und der sehr gute Ruf und die hohe Kompetenz unseres Hauses täglich neu erarbeitet werden."
Der stellvertretende Verbandsvorsitzende, Markus Günther, sowie der Verwaltungsleiter, Ludwig Schön, dankten allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Haus für das gute Ergebnis und die hervorragende Arbeit im vergangenen Jahr und hofften auf ein ebenso großes Engagement für die Zukunft zum Wohle der Bewohner und Patienten.



