Buchen

Am "Halli Galli" gibt's ein Corona-Test-Drive-In

Testen für die Gastronomie und die Event-Branche: Katja Steimer und Susanne Cafuta haben am "Halli Galli" eine Corona-Teststation aufgebaut.

11.06.2021 UPDATE: 12.06.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 43 Sekunden
„Ohne unsere Sponsoren und Unterstützer hätten wir das nicht geschafft“, sind sich Katja Steimer (2. v.r.) und Susanne Cafuta (3. v.l.) einig, die am „Halli Galli“ eine Drive-In-Teststation aufgebaut haben. Foto: Andreas Hanel

Buchen. (ahn) "Von der Grundidee ist das rein für die Gastro", erklärt Katja Steimer, die zusammen mit Susanne Cafuta Inhaber der Firma Schnelltest-NOK ist und ein Corona-Testzentrum auf dem Parkplatz vor dem "Halli Galli" aufgebaut hat. Doch natürlich kann man sich dort auch testen lassen, wenn man nicht ins Restaurant – hier ist ja für den Besuch der Innenräume zum Beispiel ein negativer Test nötig – gehen möchte. Das Besondere am Testzentrum: Es ist ein Drive-In, "man fährt also rein, lässt sich testen und fährt raus – vollkommen wetterunabhängig", so Steimer. Die Öffnungszeiten des Testzentrums, das seit Donnerstag vor einer Woche geöffnet hat, sind am Donnerstag von 17 bis 20 Uhr, am Freitag und Samstag von 17 bis 21 Uhr sowie am Sonntag von 9.30 bis 12.30 Uhr.

"Zu uns kommen die Spontanen, die zum Beispiel am Samstagabend entscheiden, dass sie am Sonntag essen gehen wollen", erklärt Katja Steimer. "Denn oft scheitert so etwas schon daran, dass man woanders keinen Termin mehr bekommt." Da kommt dann der Test-Drive-In ins Spiel, an dem man sich auch ohne vorherige Anmeldung testen lassen kann. Dieser wird inzwischen rege genutzt. Wie zum Beispiel von der jungen dreiköpfigen Familie, die sich spontan dazu entschieden hatte, im "Löwen" in Buchen essen zu gehen. Also schnell ans "Halli-Galli", sich testen lassen, und schon steht dem leckeren Essen nichts mehr im Wege.

"Es kommen von Tag zu Tag immer mehr Leute vorbei", informiert Susanne Cafuta, während Steimer ergänzt: "Die Teststation wird von den Menschen gut angenommen. Ein Besucher war sogar so begeistert, dass er uns extra etwas zum Essen vorbeigebracht hat." Und auch an die Kleinen hat man gedacht. Für Kinder gibt es einen Test, der im vorderen Nasenbereich abgenommen wird und weniger unangenehm ist. Doch auch für Erwachsene, die etwa eine Nasen-Operation hinter sich haben oder sich aus anderen Gründen keinen Stab in die Nase einführen lassen wollen, gibt es eine Lösung. "Die Kunden können sich bei uns zwischen einem Abstrich in der Nase oder im Rachen entscheiden", informiert Steimer.

Für die Abstriche sind einige der 15 Mitarbeiter zuständig, die "vom DRK eingewiesen wurden". Diese sind auch "draußen unterwegs", also etwa bei Sportvereinen in Hettingen, Hainstadt oder Rosenberg, wo sie die Sportler vor dem Training testen.

Auch die zwei Gründerinnen des Unternehmens Schnelltest-NOK, das sie im Januar aufbauten, haben einiges an Erfahrung gesammelt. "Die ersten vier Wochen haben wir beim Pflegedienst Hand in Hand ein Praktikum absolviert", erzählen Steimer und Cafuta, deren Dank Mazlum Oktay, dem Geschäftsführer von Hand in Hand, gilt. Und natürlich sind sie sowohl beim Gesundheitsamt als auch beim Ministerium für Soziales und Integration Baden-Württemberg, Abteilung Gesundheitsschutz registriert.

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Wichtig ist beiden, dass "wir nicht mit anderen Teststationen konkurrieren wollen. Es wurde schon viel gemacht, allerdings gibt es noch zu wenig Testzentren." Deshalb haben sie ihren Drive-In aufgebaut, der zwar in erster Linie zur Unterstützung der Gastronomie gedacht ist, allerdings auch "ein Pilotprojekt" sei. "Die Idee mit dem Drive-In könnte auch für die Event-Branche interessant sein. Bei Veranstaltungen mit vielen Besuchern ist es schwierig, vor und beim Testen die Abstände einzuhalten. Diese sind ja im Auto automatisch gewährleistet", erklärt Katja Steimer. Deswegen hofft sie, dass auch die Event-Branche ihren Weg zurück in die Normalität findet.

Und auf diesem Weg haben die beiden Frauen schon einige Unterstützer gefunden. Denn sicher ist für sie: "Ohne unsere Sponsoren, die Maschinen und Material bereitgestellt haben, hätten wir das mit der Teststation nicht geschafft." Nachdem die Idee geboren war, hätten sie mit einigen Unternehmen, nämlich Blackout Eventmanagement aus Hainstadt, dessen Inhaber Manfred Schwing die Planung für den Aufbau übernommen hat, Ferenc Immobilien GmbH aus Buchen, Henn GmbH Hoch- und Tiefbau aus Buchen, Wulle Lichti Walz GmbH aus Mosbach und der Zimmerei Sebastian Grimm, telefoniert, die die Idee nicht nur gut fanden, sondern diese auch tatkräftig unterstützten. Ihnen gilt ebenso Steimers und Cafutas Dank wie Matthias Köhler, dem Inhaber des "Halli Galli", der nicht nur den Parkplatz, sondern auch die Toiletten zur Verfügung stellt.

Deshalb wollen die beiden Geschäftsfrauen auch etwas zurückgeben. Nämlich an den zweijährigen Milo Schell aus Höpfingen, der an Leukämie erkrankt ist. Ab nächsten Donnerstag geht pro Test ein Euro an den kleinen Milo, außerdem steht an der Test-Station eine Spendenbox bereit, sodass sich jeder beteiligen kann.

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