Billigheim

Steigerung der Baukosten macht sich beim Ärztehaus bemerkbar

Aus dem Gemeinderat: Es gibt die Sorge, dass der Kostenrahmen für das Ärztehaus in Billigheim überschritten wird.

01.07.2021 UPDATE: 02.07.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 19 Sekunden
Das Ärztehaus in Billigheim ist mit 700.000 Euro kalkuliert, doch schon bei den Tiefbauarbeiten wurde die Kostenberechnung um nahezu 20 Prozent überschritten. Foto: Brunhild Wössner

Von Brunhild Wössner

Billigheim. Sehr zügig wurde die elf Punkte lange Tagesordnung bei der jüngsten Sitzung des Billigheimer Gemeinderats, die in Katzental stattfand, durchgearbeitet.

Neu besetzt werden mussten verschiedene Ausschüsse und Gremien, da Elvira Föll von den Freien Wählern aus dem Rat ausgeschieden war. Einstimmig wurde Nachrücker Michael Schnupp als ordentliches Mitglied in die Verkehrskommission, den Verwaltungsausschuss und als Stellvertretung in den Kuratoriumsausschuss für Kindertageseinrichtungen gewählt. Einstimmig erfolgten auch die weiteren Besetzungsbeschlüsse mit Roland Ellwanger als Stellvertreter im Technischen Ausschuss und Markus Scheurig als Stellvertreter im Verwaltungsausschuss sowie Maik Wagner zum dritten Bürgermeisterstellvertreter.

Anschließend ging es um die Vergabe der Rohbauarbeiten für das geplante Ärztehaus in Billigheim, die mehrheitlich an die Firma Kispert Bau (Limbach) vergeben wurden. Der verantwortliche Architekt Arno Seeber war anwesend und beantwortete die Fragen der Gemeinderäte. Der veranschlagte Kostenrahmen liegt bei fast 700.000 Euro. Für die notwendigen Rohbauarbeiten lag nur ein Angebot vor, eines wurde verspätet eingereicht. Mit ca. 92.000 Euro liegt die Limbacher Firma fast ein Fünftel über der Kostenberechnung. Seeber begründete die höheren Kosten mit der hohen Auslastung der Baufirmen. Doch die Mehrkosten von 16.000 Euro beunruhigten einige Räte. So befindet Gemeinderat Michael Schnupp, dass der Gesamtkostenrahmen des Objekts doch "relativ eng gestrickt" sei. Einige Räte äußerten ihre Befürchtung, dass er nicht gehalten werden kann, da auch die Materialkosten gestiegen seien. Außerdem befürchten sie, dass eventuelle Zuschüsse nicht aufgestockt werden könnten. Aus dem Leader-Förderprogramm sollen 200.000 Euro an Zuschüssen kommen.

Seeber führte daraufhin aus, dass das Hauptwerk in Holzrahmenbauweise so gebaut werden solle, wie es geplant wurde. Denn die Holzpreise würden momentan eher wieder nach unten gehen. Hier sei das Hauptproblem die Lieferzeit. Bürgermeister Martin Diblik betonte, dass man der Meinung ist, "das Richtige" zu tun, besonders wenn man "einen Fördertopf gefunden hat". Er räumte allerdings ein, dass damals nicht von der "Langwierigkeit und der Materialkostensteigerung" auszugehen war. Diese Punkte werde man gegenüber den Fördermittelgebern darstellen.

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Anschließend hatte man das Baugebiet "Reutäcker" im Blick. Die Vergaberichtlinien für die Bauplätze dort passierten einstimmig das Gremium. So sind Bewerbungen erst nach der Veröffentlichung im Amtsblatt möglich und müssen schriftlich eingereicht werden. Mit einem Punktesystem werden die Kriterien "familiäre Situation", "Wohnort und Arbeitsplatz" sowie "ehrenamtliches Engagement" bewertet. Der Verkauf der Bauplätze – insgesamt sind 31 in Gemeindebesitz – soll, so der Gemeinderatsbeschluss, schrittweise erfolgen. Das Baugebiet soll für die Dauer von fünf Jahren vorfinanziert werden. Nach Ablauf dieser Frist sind etwaige verbliebene Bauplätze abzulösen. Aufgrund der zu erwartenden hohen Nachfrage sollen zunächst 19 Bauplätze zum Verkauf angeboten werden. Der Preis wurde auf 144 Euro je Quadratmeter festgelegt.

Das nächste Thema war für manchen doch sehr abstrakt, jedoch wurde zumindest ein schnittiger Name für das Ziel einer wettbewerbs- und zukunftsfähigen kommunalen IT in Baden-Württemberg aus der Taufe gehoben. Dem Konstrukt "Komm.One" war bereits eine Fusion von drei Zweckverbänden und der Datenzentrale Baden-Württemberg vorausgegangen. Dem Abschluss des öffentlich-rechtlichen Vertrages auf Basis der neuen Benutzerordnung von Komm.One erteilte das Gremium grünes Licht. Ziel sei es, Kosten durch Synergieeffekte zu sparen, was in Billigheim wohl auch gelingt, so der Bürgermeister abschließend.

Weiter gab Diblik bekannt, dass Stefanie Zipf neue Rektorin der Grundschule in Sulzbach wird. Außerdem teilte er mit, dass die Kommunalaufsicht im Landratsamt des Neckar-Odenwald-Kreises die Beteiligung der Gemeinde an der "Neuen Energie Billigheim GmbH & Co. KG" geprüft und die Gesetzmäßigkeit dieses Beschlusses bestätigt hat. Die erforderliche Vertragsunterzeichnung sei inzwischen erfolgt.

Nachfragen aus dem Rat betrafen die vergangene Starkregenlage und die Verschlusssituation der Einlaufklappe in die Sulz an der Billigheimer Straße. Diese wird durch den Zweckverband Hochwasserschutz geprüft.

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