Heimatforscher Claus Bernhard ist ein "Hardheimer Original"
Bernhard ist bekannt für seine Jugendstreiche. Er war auch an der Entwicklung des Landesfernwahlnetzes beteiligt.

Hardheim/Heidelberg. (En) Er ist bekannt als Ahnenforscher, Bierexperte und "echter Stromer" und feiert am heutigen Freitag in Heidelberg seinen 90. Geburtstag. Die Rede ist von Claus Bernhard, der zwar wie damals üblich in Würzburg gebore wurde – am 21. März 1935 –, aber ein echtes "Hardheimer Original" ist. Seine Familie, die Bildhauerdynastie Bernhard, stammt aus der Herrschaft Kronburg bei Memmingen und ist seit 1780 in Hardheim ansässig. Sein Vater Georg Bernhard war über Jahre für die kaufmännischen Belange des Elektrizitätswerks Eirich zuständig. Seine Mutter Lydia (geborene Greif) stammte aus Offenburg.
Seine Kindheit verbrachte Claus Bernhard in Hardheim, wo er von 1941 bis 1949 die Volksschule besuchte. Seine technische Begabung und sein frühes Interesse für Elektrizität waren durch seine Jugendstreiche vielen in Hardheim bekannt. Von 1949 bis 1952 machte er bei der Firma Gustav Eirich eine Lehre zum Betriebselektriker. Die Gesellenprüfung legte er als Bester unter 26 Mitprüflingen ab. In seiner Zeit bei der Firma Eirich war er bei vielen interessanten Projekten eingebunden, so bei der Entwicklung einer programmierbaren automatisch gesteuerten Mischanlage. Von 1956 bis 1959 besuchte er in Mannheim die "städtische Ingenieurschule" (heute Fachhochschule für Technik und Gestaltung) und legte die Ingenieurprüfung mit Fachrichtung Elektrotechnik ab, was sogar Erwähnung in einem Bericht in der RNZ fand.
Als junger Ingenieur ging er gleich nach dem Studium zur Firma Standard Elektrik Lorenz: Dort in Stuttgart war er als Schaltungsentwickler an der Entwicklung des Landesfernwahlnetzes beteiligt. Von 1960 bis zu seiner Pensionierung 1994 war er im SEL-Zweigwerk Mannheim für militärische Produktionen zuständig.
Dies führte ihn bei Geschäftsreisen oft nach Frankreich und die USA. Er war als Leiter der Prüfvorbereitung im Qualitätswesen Vorgesetzter für über 50 Ingenieure. In Mannheim lernte er seine Ehefrau Suse kennen, welche er am 8. April 1960 heiratete.
In seinem Ruhestand widmete er sich der Ahnen- und der Heimatforschung seiner Heimatgemeinde Hardheim. Von 2003 bis 2013 engagierte er sich beim Museumsverein Erfatal. So arbeitete er erstmals bei der Mühlenausstellung 2003 mit und verfasste ein Büchlein über die "Ehemalige Wasserkraftanlage Lindenmühle". Die Texte der Schautafeln an dem Wasserkraftwerk Lindenmühle und am Haselwehr entstammen seiner Feder. Bei der Herbstausstellung 2005 mit dem Thema "Als die Nacht zum Tag wurde – Die Anfänge der Elektrifizierung von Hardheim" verfasste er die Begleitbroschüre. Bei der Buchreihe "Hardheim und seine Ortsteile – einst und heute" gehörte er zu den Autoren. Er war der Entdecker der Abstammung des Namens "Doggenbrunnen" und verfasste hierüber ein Märchen.
Außerdem erforschte Claus Bernhard die Geschichte der Hardheimer Wasserversorgung und der Bierbrauereien. Im vergangenen Jahr veröffentlichte er seine Forschungen zum ehemaligen Gasthaus "Krone" in Hardheim und über die sogenannte "Russenbaracke" am Mühlgraben. Für den Heimatkalender "Unser Land" der Rhein-Neckar-Zeitung ist er ebenfalls seit Jahren als Autor tätig.
Zu seinem Geburtstag gratulieren neben seinem Sohn Heiko viele Hardheimer und natürlich die RNZ.