Frankenbahn zwischen Osterburken und Lauda

Dampf gemacht für mehr Verbesserungen

Eindrucksvoller Demonstrations-Zug - Kreise und Gemeinden wollen Aufwertung

09.07.2018 UPDATE: 10.07.2018 06:00 Uhr 1 Minute, 47 Sekunden

Rund 1500 Teilnehmer verzeichnete die "Demonstrationsfahrt auf der Schiene". Damit und mit Kundgebungen in Osterburken (Foto) und Lauda wurde den Forderungen nach Angebotsverbesserungen auf der "Frankenbahn" bekräftigt. Foto: Burkard Gassenbauer

Osterburken/Lauda. (f/bg) Mit einem Demonstrations-Zug im buchstäblichen Sinne und zwei eindrucksvollen Kundgebungen in Osterburken und Lauda haben am Samstag zahlreiche Bürger und Politiker aus den Landkreisen Neckar-Odenwald und Main-Tauber ihre Forderungen nach einer Aufwertung der "Frankenbahn" im Allgemeinen und im Abschnitt zwischen Osterburken und Lauda bzw. Würzburg im Besonderen bekräftigt.

Zwar haben die jüngsten Initiativen der "Schienen-Allianz" der Kreise und der an der Strecke liegenden Gemeinden Wirkung gezeigt. Denn vom Landes-Verkehrsministerium wurde inzwischen ein dreijähriges Pilotprojekt zugesagt, in dem getestet werden soll, ob eine Angebotsausweitung im Regionalbahnverkehr die erforderliche Nachfrage findet. Auf die bereits vor dieser Nachricht aus Stuttgart geplante Demo-Fahrt wurde dennoch nicht verzichtet.

"Steig ein, zeig Flagge", hatten die Landräte Dr. Achim Brötel und Reinhard Frank (Main-Tauber) und die Initiative "Frankenbahn für alle" an die Bevölkerung appelliert und aufgerufen, ein Zeichen zu setzen, um den Kernforderungen Nachdruck zu verleihen. Diese lauten: Regelmäßige Regionalbahnverkehre zwischen Osterburken und Lauda, Ausbau der Bahninfrastruktur, Sanierung der Haltepunkte und bessere Vertaktung.

Beim Start des eigens gecharterten Zugs in Lauda war die Teilnehmerzahl noch überschaubar. Doch nach Ankunft des Sonderzugs in Osterburken herrschte Hochbetrieb auf dem Bahnhofsvorplatz. Nach der Rückfahrt ins Taubertal folgte eine Großkundgebung vor dem Laudaer Bahnhof. Die vom Veranstalter angestrebte Teilnehmerzahl von 1000 Personen wurde deutlich überschritten.

In Osterburken begrüßte Landrat Brötel zur Kundgebung unter den zahlreichen Bürgern auch ein stattliches Aufgebot an Vertretern aus der Politik, darunter der Minister und CDU-Landtagsabgeordnete Peter Hauk, Bundestagsabgeordneter Alois Gerig. der verkehrspolitische Sprecher der Landtagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, Daniel Rekonen, und dessen Fraktionskollege Manfred Kern, den SPD-Landtagsabgeordneten Gerd Nelius.

Auch interessant
Frankenbahn: Kundgebungen in Osterburken und Lauda für besseren Nahverkehr
Osterburken/Lauda: Ampel auf Grün für Pilotprojekt mit Regionalbahn
"Frankenbahn für alle": 300 Teilnehmer bei Kundgebung in Rosenberg
Mehr Haltepunkte: 200 Bürger wollen "Frankenbahn für alle"
Pünktlichkeit im Nahverkehr: Frankenbahn ist Sorgenkind (Update)
"Frankenbahn" zwischen Osterburken und Lauda: "Schienen-Allianz" will Land Dampf machen

Wie Landrat Brötel feststellte, komme es selten vor, dass Landräte zur Demonstration aufriefen. Man habe nun zu diesem Mittel gegriffen, um dem gemeinsamen Anliegen mehr Gehör zu verschaffen. "Wir wollen, dass die stiefmütterliche Behandlung der ,Frankenbahn’, insbesondere im Abschnitt zwischen Osterburken und Lauda, endlich ein Ende hat", betonte Brötel. Der Landrat erinnerte daran, dass das Verkehrsministerium mittlerweile einen Ende 2019 beginnenden dreijährigen Probebetrieb zugesagt hat.

Konkret gehe es dabei um einen zumindest annähernden Stundentakt mit Bedienung der Haltepunkte zwischen Osterburken und Lauda von Montag bis Freitag zwischen 6 und 21 Uhr. Damit werde, so Brötel, eine wesentliche Kernforderung erfüllt, die aber beiden Kreisen viel Geld - 900.000 Euro jährlich, anteilig nach Streckenkilometern - kosten werde. Zugleich sei klar, dass die Verbesserung nur dann von Dauer sein könne, wenn eine Mindestzahl von 500 Fahrgästen am Tag erreicht werde.

Alois Gerig stellte fest, dass mit der Zusage zum Probebetrieb ein erster Punktsieg erreicht worden sei. Wie ihre Vorredner unterstrichen auch die Landtagsabgeordneten Georg Nelius (SPD) und Manfred Kern (Grün), dass es im Probebetrieb darauf ankomme, dass das neue Bahn-Angebot genutzt werde. Manfred Silberzahn, einer der Sprecher der Bürgerinitiative "Frankenbahn für alle" unterstrich den Wunsch nach mehr Haltestationen auf der Strecke von Osterburken nach Lauda und forderte den dringenden Lückenschluss.

(Der Kommentar wurde vom Verfasser bearbeitet.)
(zur Freigabe)
Möchten sie diesen Kommentar wirklich löschen?
Möchten Sie diesen Kommentar wirklich melden?
Sie haben diesen Kommentar bereits gemeldet. Er wird von uns geprüft und gegebenenfalls gelöscht.
Kommentare
Das Kommentarfeld darf nicht leer sein!
Beim Speichern des Kommentares ist ein Fehler aufgetreten, bitte versuchen sie es später erneut.
Beim Speichern ihres Nickname ist ein Fehler aufgetreten. Versuchen Sie bitte sich aus- und wieder einzuloggen.
Um zu kommentieren benötigen Sie einen Nicknamen
Bitte beachten Sie unsere Netiquette
Zum Kommentieren dieses Artikels müssen Sie als RNZ+-Abonnent angemeldet sein.