Landrat will für Mosbacher Rettungsleitstelle kämpfen
Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Dr. Knödler plädiert für größere Einheiten - Bei der Verbandstagung in Buchen spricht Innenminister Thomas Strobl zu den Delegierten

Die Rettungsleitstelle in Mosbach will Landrat Brötel unbedingt erhalten. Foto: H. Schattauer
Buchen. (Wd) Der Landesfeuerwehrverband tagt mit rund 500 Delegierten und vielen weiteren Gästen drei Tage in Buchen. Höhepunkt ist an diesem Samstag die Jahresversammlung in der Kreissporthalle mit Innenminister Thomas Strobl, dessen Rede insbesondere zur Zukunft der Leitstellen im Land mit Spannung erwartet wird. Die Koalitionsvereinbarung der Landesregierung sieht vor, die Leitstellenlandschaft in den Bereichen Feuerwehr und Rettungsdienst zu überprüfen. Während Verbandspräsident Dr. Frank Knödler sich hinter diese Forderung stellte und die Zusammenführung von Leitstellen verlangte, stieß er damit bei der Pressekonferenz im Buchener Rathaus auf entschiedenen Widerstand bei Landrat Dr. Achim Brötel und Bürgermeister Roland Burger.
Der Landrat wies Forderungen nach Veränderungen der Leitstellenlandschaft vehement zurück. Solche Wünsche würden bei ihm auf erbitterten Widerstand stoßen. "Wir werden unsere Leitstelle in Mosbach nicht kampflos abgeben", kündigte er an. Gerade bei den jüngsten Unwettern mit verheerendem Ausmaß in Teilen des Kreises habe man dankbar erfahren, wie reibungslos hier die Einsätze vonstatten gegangen seien. Er werde alles tun, damit die Leitstelle in Mosbach erhalten bleibe.
Unterstützung erhielt der Landrat von Bürgermeister Roland Burger. Schon bei der Zusammenlegung der Leitstellen der Polizei ans Präsidium in Heilbronn habe man negative Erfahrungen machen müssen, betonte er.
Knödler erklärte nach diesen eindeutigen Statements von Landrat und Bürgermeister einlenkend, man sei noch offen und wäre froh, wenn die Feuerwehr bei der künftigen Gestaltung der Leitstellenlandschaft mitwirken dürfe. Aber größere Räume wie jetzt seien notwendig. "Ich bin gespannt, was der Innenminister am Samstag zu diesem Thema zu sagen hat", betonte der Präsident. Zuvor unterstrich er, dass die neue Landesregierung mit der in der Koalitionsvereinbarung enthaltenen Überprüfung der Leitstellenlandschaft in den Bereichen Feuerwehr und Rettungsdienst eine alte Forderung des Landesfeuerwehrverbandes aufgegriffen habe.
Der Verband habe bereits mehrfach ein Leitstellengesetz für Baden-Württemberg gefordert, aus dem "klare Vorgaben über Anzahl und Größe der Leitstellenbereiche hervorgehen sollten". Knödler forderte zudem, dass Leitstellen in die Trägerschaft der öffentlichen Hand gehörten.
Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr erklärte auf Anfrage, dass vieles dafür spreche, die Gebietsstruktur bei den Leitstellen zu belassen. Denn Großleitstellen könnten ein gefährliches Unterfangen werden, wie Beispiele schon zeigen. Allerdings sei die Leitstelle in Mosbach die einzige im Regierungsbezirk Karlsruhe, die nicht rund um die Uhr doppelt besetzt sei. Dies müsse sich selbstverständlich ändern. Er werde alles dafür tun, damit die Leitstelle in Mosbach erhalten bleibt, versicherte Kirschenlohr. Die weiteren Schwerpunktthemen der Verbandsversammlung siehe unten stehenden Bericht.



