Neue Brücke wurde per Lastenhubschrauber gesetzt
870 Kilogramm Aluminium schwebten durch die Luft. Zahlreiche Zuschauer schauten zu.

Bianu. (nak) 9.55 Uhr, die Spannung steigt. Unterhalb des Binauer Sportplatzes warten zahlreiche Zuschauer auf den Hubschrauber, der die neue Fußgängerbrücke zwischen dem Apfelgarten und der Burg Dauchstein setzen soll. Das "gute Stück", die bei der Firma Kirchgäßner in Binau gefertigte Aluminiumbrücke, lag am vergangenen Samstag bereits reisefertig am Straßenrand.
Schon lange war die alte Brücke nicht mehr begehbar. Umgestürzte Bäume hatten sie zerstört und Pläne für eine neue wurden immer wieder verschoben. "Der Gemeinde fehlen die finanziellen Mittel", weiß Gemeinderat Jürgen Kirchgäßner. Daher entschloss er sich kurzerhand, in die Fußstapfen seines Vaters zu treten. "Bereits die alte Brücke wurde von ihm gesponsert." Mitstreiter für das Brückenprojekt seien "nicht schwer zu finden" gewesen, um den den Burgweg wieder durchgängig begehbar zu machen. Rund 33.000 Euro hat die Firma Kirchgäßner in das Vorhaben investiert. Bereits im April waren von den vielen Helfern die neuen Fundamente der Brücke vorbereitet und gegossen worden. "Die Firma Goebel-Engineering hat die Statik für das Projekt beigesteuert", erklärt Kirchgäßner dankbar.
Dann lautes Brummen: "Das Einsetzen der Brücke mit einem Lastenhubschrauber ist günstiger, als wenn wir sie mit einem riesigen Autokran hätten setzen lassen", meint Kirchgäßner. Und spektakulärer allemal. Der gelb-blaue Lastenhubschrauber der Firma Helix Fluggesellschaft mbH dreht eine Runde über den Brückenfundamenten im Wald und landet dann auf der Wiese neben der Straße. Pilot Udo Ramm und sein Team besprechen sich kurz mit den Binauer Helfern. Lange Seile werden entrollt, die Brücke mit diesen am Hubschrauber befestigt. Dann dreht sich der Rotor wieder.
Langsam hebt sich das "echte Binauer Produkt" in die Luft und schwebt in Richtung seines Bestimmungsortes. Der Flug währt nur kurz, gekonnt setzt Ramm mit der Unterstützung der Binauer Helfer am Boden die Brücke auf die Fundamente und landet nach nur sechseinhalb Minuten den Hubschrauber wieder auf der Wiese. Aktion geglückt.
"Die Umstände waren perfekt und es war super vorbereitet", erklärt Ramm. Meist sei er nicht so glücklich, wenn es viele Zuschauer gebe. "Die Zahl der Leute potenziert die Gefährdung", weiß der Pilot. Doch die Freiwillige Feuerwehr Binau sorgte dafür, dass die Schaulustigen in ausreichendem Abstand zum Start- und Landeplatz blieben und die Straßensperrung eingehalten wurde. "Sogar das genannte Gewicht der Last von 870 Kilo hat gestimmt", verrät Ramm. "Dies ist selten der Fall."
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"Wahnsinn", freute sich Bürgermeister René Friedrich – und meinte damit nicht nur den Flug des Hubschraubers, sondern auch die Tatsache, dass der Gemeinde eine neue Brücke vermacht wird. Dies sei schließlich nicht selbstverständlich. Sein Dank ging an alle Beteiligten für ihr Engagement zum Wohle der Gemeinde.