Flohmarkt riss aus dem grauen Alltag
Der erste Allemühler Hofflohmarkt hatte allerlei zu bieten. Besucher kamen aus der ganzen Region.

Von Marcus Deschner
Allemühl. Die Premiere klappte bestens: Aussteller und Besucher beim ersten Allemühler Hofflohmarkt am Sonntag waren überaus zufrieden. Veranstaltet wurde der Markt vom Verein "Kultur im Dorf" (KID), der um die 40 Mitglieder zählt. Mitmachen durfte jeder örtliche Haushalt. Und so gab’s in fast jeder Straße einen oder mehrere Stände auf den Privatgrundstücken. Insgesamt über 30.
Unter freiem Himmel, in Garagen oder unter Carports wurden allerlei Waren angeboten, die die Besitzer nicht mehr gebrauchen konnten, die jedoch zu schade zum Wegwerfen waren. Ein vielschichtiges Angebot eben. Darunter waren beispielsweise Kleidung, Sachen fürs Kind, Dekoration und Haushaltswaren, Bücher, Möbel und vieles Weitere. "Alles für den Mann", von der Bohrmaschine über die Handsäge bis zum schweren Hammer, wurde ebenso feilgeboten. Auch ein Bandschleifer und ein Laubsauger konnten erworben werden. Damit man rasch wusste, wo was zu finden ist, hingen an den Kreuzungen farblich markierte Karten, die auf die verschiedenen Kategorien hinwiesen.

Da die Veranstaltung übers ganze Dorf verteilt war, gab’s auch keine "Pulkbildungen". Meist hielten sich an den Ständen kleine Grüppchen auf. Freilich war auch fürs leibliche Wohl gesorgt. Neben Kaffee und Kuchen standen etwa auch heiße Würstchen und Schnitzel im Brötchen auf der Speisekarte. Bei Winklers auf dem Gelände der ehemaligen "Waldesruh" wurden Maultaschen mit Kartoffelsalat angeboten, gegenüber bei Konrads gab’s unter anderem Kochkäse.
Die Idee für diese neuartige Veranstaltung sei bereits letztes Jahr entstanden, gibt Lena Marbach, Vorstandsmitglied von Kultur im Dorf, Auskunft. Vor ungefähr zwei Monaten habe man dann mit den konkreten Planungen begonnen und Zettel an die Haushalte in Schönbrunns einwohnermäßig kleinstem Ortsteil verteilt. Die Bürger hätten sich nicht lange bitten lassen. Innerhalb kurzer Zeit seien schon um die 30 Anmeldungen vorgelegen.
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Froh zeigte sich Marbach, die an diesem Sonntag mit ihrem Mann im Untergeschoss ihres Hauses in der Zollerwaldringstraße auch die "Zollerbar" betrieb, dass es an diesem Nachmittag nicht regnete. "Wir sind zufrieden".
Das ist auch KID-Vorsitzender Rainer Haschke. Er spricht von einem "schönen Event, das trotz leicht widrigem Wetter gut angenommen wurde". Denn Besucher seien nicht nur aus Allemühl und den anderen Schönbrunner Ortsteilen gekommen, sondern unter anderem auch aus Pleutersbach, Eberbach und sogar Heidelberg.
"Die Leute schauten und kauften nicht nur, sondern haben auch das Gespräch gesucht", meint Haschke nicht zuletzt im Hinblick auf die Corona-Restriktionen der letzten Jahre. KID habe damit auch was tun wollen, "damit Leben im Dorf ist". Nach den jetzt gemachten Erfahrungen hält Haschke eine Neuauflage des Trödelmarktes im kommenden Jahr für "sehr wahrscheinlich".
"Die ganze Sache ist gut aufgezogen", sparen zwei Eberbacherinnen an einem Stand in der Zollerwaldringstraße nicht mit Lob. "Und ein Sonderlob an die Kuchenbäckerin". Als "grandiose Sache" bezeichnet Ulrich Seisler, der auch seine selbst gefertigten Messer feilbot, den Hofflohmarkt. Der habe auch dem Zusammenhalt der Dorfgemeinschaft gedient.