"Walldürn Witch Project"
Schriftstellerin hat die Legende von der "Weißen Frau" ganz neu erzählt - Historischer Roman ist in Arbeit

Schriftstellerin Anne Grießer - hier in der Walldürner Basilika - schreibt gerade an ihrem zweiten hisorischen Roman über die Wallfahrtsstadt. Foto: Rüdiger Busch
Von Vincent Hoffmann und Rüdiger Busch
Walldürn. Nach dem großen Erfolg ihres im März 2014 erschienenen Romans "Heiliges Blut" warten viele Leser gespannt auf einen neuen historischen Schmöker der aus Walldürn stammenden Schriftstellerin Anne Grießer. Die erste gute Nachricht: Er ist in Arbeit. Die zweite gute Nachricht: Er wird wieder einen engen Bezug zur Wallfahrtstadt haben. Und die dritte gute Nachricht: Die Wartezeit auf das Erscheinen des Romans lässt sich mit der Lektüre einer Kurzgeschichte aus der Feder von Anne Grießer verkürzen, die ebenfalls in Walldürn spielt.
Doch der Reihe nach: Die in Freiburg lebende Schriftstellerin, die sich bis dato als Autorin zeitgenössischer Krimis einen Namen gemacht hatte, landete 2014 mit dem historischen Kriminalroman "Heiliges Blut" einen Erfolg und setzte damit gleichzeitig der Walldürner Wallfahrt ein literarisches Denkmal."Es hat mir riesigen Spaß bereitet, in die Geschichte Walldürns einzutauchen", sagte Anne Grießer damals im Gespräch mit der RNZ.
Da überrascht es nicht, dass sie sich erneut für einen Roman mit der ebenso spannenden wie wechselvollen Geschichte Walldürns beschäftigt: "Er wird in den Anfangsjahren des 30-jährigen Krieges spielen und den Bau des Heili- Blut-Altars durch Zacharias Juncker zum Thema haben", verrät sie der RNZ. Auch das dunkle Thema Hexenverfolgung werde in dem Buch eine Rolle spielen.
Nicht in der Vergangenheit, sondern in der Gegenwart ist die Kurzgeschichte angesiedelt, die Anne Grießer für den Band "Badisch-kriminelle Weihnacht" geschrieben hat. Das Buch enthält 24 Kurzkrimis und 24 Rezepte und verkürzt so das Warten auf das Christkind. "Walldürn Witch Project" - so der Titel der Erzählung von Anne Grießer - spielt in der Wallfahrtsstadt und widmet sich der Sage von der "Weißen Frau" beim Märzenbrünnlein. Im Stil des Hollywoodfilms "Blair Witch Project" macht sich ein Geisterjäger mit zwei Begleitern und einer Kamera bewaffnet auf den Weg zum Märzenbrünnlein, um einen möglichst gruseligen Film zu drehen. Doch dann machen sie eine Entdeckung, die ihnen die Haare zu Berge stehen lässt ...
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"Wer in Walldürn aufgewachsen ist, hat unweigerlich schon mal von der ,Weißen Frau’ gehört. Auch ich habe einst mit der Jugendgruppe eine Nachtwanderung dorthin unternommen - inklusive einer organisierten Spukerscheinung und Schauergeschichten", berichtete die Schriftstellerin. Als sie dann den Auftrag bekam, einen badischen Weihnachtskrimi für den literarischen Adventskalender zu schreiben, sei ihr die Legende wieder eingefallen. "Ich habe die Spukgeschichte mit einer aktuellen Thematik verknüpft, da Weihnachten für mich ein besinnliches Fest ist und eine Weihnachtsgeschichte deshalb auch zum Nachdenken anregen sollte."
Das ist ihr auf jeden Fall gelungen. Daneben bietet die Geschichte für den einheimischen Leser einen hohen Wiedererkennungswert: So tauchen der Bücherladen, das Hotel "Zum Riesen" oder Geopark-Führer Gerhard Friedrich in der Erzählung auf.
Info: "Badisch-kriminelle Weihnacht", Wellhöfer-Verlag, 340 Seiten, 12,95 Euro.