Die Region kämpft für den Radsonntag
Aktion "Natürlich mobil" muss neu konzipiert werden - Hoffnung auf Neuauflage der beliebten Veranstaltung

Gehört die B 27 auch dieses Jahr für einen Tag den Radlern? Die Frage ist bislang noch offen. Archiv-Foto: Wössner
Neckar-Odenwald-Kreis. (jaz/schat) Wo sich täglich Tausende Autofahrer - mehr oder wenig zügig - von Mosbach nach Heilbronn (und/oder zurück) bewegen, war in den vergangenen Jahren einmal im Jahr für einen Tag "autofrei". 17 Mal durften sich Radfahrer und Inlineskater im Rahmen des AOK-Radsonntags "natürlich mobil" auf der Bundesstraße frei und ungestört von motorbetriebenen Fahrzeugen bewegen. Dieser Tage nun sickerte durch: 2018 wird der AOK-Radsonntag nicht mehr stattfinden!
Ein Grund dafür sei, so Dr. Schilling, Pressesprecher der AOK-Heilbronn, ein 2016 eingeführtes Präventionsgesetz: "Das verlangt eine völlig neue Präventionsförderung." Und die wolle man nun auch umsetzen. Was bedeutet: Die AOK-Heilbronn "hat die Präventionsangebote auf den Prüfstand gestellt und an das Gesetz angepasst", so Schilling weiter. Auch die Heilbronn Marketing GmbH (HMG) als Mitveranstalter von "Natürlich mobil" will sich offenbar künftig auf andere Projekte als den Radsonntag konzentrieren.
Für die Radsonntag-Freunde aus der Region ist aber noch nicht aller Tage Abend, ein wenig Hoffnung auf eine Neuauflage der beliebten Veranstaltung - Tausende von Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern waren stets bei Natürlich mobil unterwegs - gibt es. Alexander Föhr, Pressesprecher der AOK Rhein-Neckar-Odenwald, bekräftigt gegenüber der RNZ, dass man die beliebte Veranstaltung weiterführen wolle.
"Deshalb sind unser Geschäftsführer Strobel und Landrat Dr. Brötel auch mitten in der Lösungssuche", so Föhr. Bei den Gesprächen würden Ideen zur Neugestaltung des Radevents erörtert, so werde etwa überlegt, die autofreie Strecke in die andere Richtung, also von Mosbach über die bisherige Lücke Eberbach und Hirschhorn bis nach Mannheim zu führen. Der Austausch sei in vollem Gange. "Wir finden, der Radsonntag ist eine tolle Veranstaltung. Deshalb versuchen wir natürlich, sie weiterzuführen", unterstreicht Föhr. Eine Überlegung sei auch, andere Partner "mit an Bord zu nehmen". Auch hier sei man bereits in aussichtsreichen Gesprächen.
Die Kollegen der AOK-Heilbronn werden sich allerdings definitiv nicht mehr am Radsonntag beteiligen. Im Service-Center Rhein-Neckar-Odenwald in Mosbach nimmt man das gelassen: "Jeder kann seine eigenen Schwerpunkte auf Basis des Präventionsgesetzes aufbauen", erklärt Alexander Föhr.
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Für die Region Rhein-Neckar-Odenwald scheint der Schwerpunkt Radsonntag nach wie vor wichtig zu sein. Die Aussicht auf eine Fortführung der ebenso beliebten wie bewegenden Veranstaltung besteht für Radfahrer und Inlineskater aus der Region also durchaus noch. Nach dem "Nein" aus dem Unterland geben die Gespräche im Odenwald nämlich Grund zur Hoffnung, dass Radler auch dieses Jahr auf der Bundesstraße wieder einen Gang höher schalten und ihrem Bewegungsdrang freien Lauf lassen können.