Der Vorverkauf von "Enjoy Jazz" beginnt
Das Festival geht vom 2. Oktober bis zum 13. November – Mit begrenzten Besucherzahlen.

Von Peter Wiest
Heidelberg. Rainer Kern ist zuversichtlich. "Es gibt doch absolut keinen Grund, es nicht zu sein. Wir machen, was möglich ist; wir planen umsichtig unter den gegebenen Bedingungen – und wir werden gegebenenfalls improvisieren. Das ist schließlich unser Geschäft", sagt der Intendant von "Enjoy Jazz" schmunzelnd, der das Festival vor über zwei Jahrzehnten ins Leben gerufen und es zum mittlerweile bedeutendsten seiner Art in Deutschland gemacht hat.
Wie Kern am Donnerstag gegenüber der RNZ erläuterte, wird es im kommenden Herbst zum 23. Mal wie gewohnt sechs Wochen lang mit insgesamt rund 60 Veranstaltungen stattfinden, die meisten davon wie immer in Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen. Für die ersten 28 (siehe Hintergrund) beginnt an diesem Freitag um 12 Uhr der Vorverkauf.
Hintergrund
> 4. Oktober: Hindemith Quartett, Freischwimmer Ludwigshafen
> 5. Oktober: Sarah McCoy, Karlstorbahnhof Heidelberg
> 6. Oktober: Yussef Dayes Trio, dasHaus Ludwigshafen
> 10. Oktober: Cory Wong, Alte Feuerwache Mannheim
> 11.
> 4. Oktober: Hindemith Quartett, Freischwimmer Ludwigshafen
> 5. Oktober: Sarah McCoy, Karlstorbahnhof Heidelberg
> 6. Oktober: Yussef Dayes Trio, dasHaus Ludwigshafen
> 10. Oktober: Cory Wong, Alte Feuerwache Mannheim
> 11. Oktober: Sanem Kalfa Trio, Stift Neuburg Heidelberg
> 12. Oktober: Konzert im Dunkeln: Beyond Borders, Schlossschule Ilvesheim
> 15. Oktober: Tania Giannouli Trio, dasHaus Ludwigshafen
> 17. Oktober: Jean Louis Matinier & Kevin Seddiki "Rivages", Freischwimmer Ludwigshafen
> 18. Oktober: Black Project, Alte Feuerwache Mannheim
> 19. Oktober: Angelika Niescier & Alexander Hawkins, Karlstorbahnhof HD
> 20. Oktober: Matthew Halsall, dasHaus Ludwigshafen
> 21. Oktober: Tigran Hamasyan, Alte Feuerwache Mannheim
> 24. Oktober: Theo Croker, Alte Feuerwache Mannheim
> 25. Oktober: Jazzmeia Horn, das Haus
> 26. Oktober: Greg Foat, Alte Feuerwache Mannheim
> 28. Oktober: seed. (ehemals SEED-Ensemble), Karlstorbahnhof Heidelberg
> 1. November: Silje Nergaard, Karlstorbahnhof Heidelberg
> 2. November: Lakecia Benjamin: "Pursuance: The Coltranes", Alte Feuerwache Mannheim
> 4. November: Kassa Overall, Alte Feuerwache Mannheim
> 4. und 5. November: Live-Hörspiel: "Der Besuch der alten Dame" von Dürrenmatt, Stadtbücherei Heidelberg
> 6. November: Joey Alexander Trio, dasHaus Ludwigshafen
> 8. November: Irreversible Entanglements, dasHaus Ludwigshafen
> 9. November: Jaimie Branch, dasHaus
> 10. November: Makaya McCraven, Alte Feuerwache Mannheim
> 11. November: Craig Taborn, dasHaus
> 18. November: Encore: "NM3" The Singer’s Singer: Celebrating the 100’s Birthday of Carmen McRae, Wollfabrik Schwetzingen
> 26. November: Encore: Bohren & der Club of Gore, Karlstorbahnhof HD.
Zusammengestellt hat das Programm weitgehend Rainer Kern selbst. "Mir liegt jede einzelne Veranstaltung am Herzen", antwortet er auf die Frage, ob es das eine oder andere Lieblingskonzert geben werde. Dennoch lenkt er den Blick auf das Sonder-Projekt "Reconnecting Europe" im Rahmen des Festivals. Damit soll, so der Intendant, "der Link nach außen wiederhergestellt werden, nachdem wir in einer globalen Krise feststellen mussten, dass gerade das Internationale leider weitgehend verloren ging". "Enjoy Jazz" stelle sich auch der gesellschaftlichen Aufgabe, die internationalen Verbindungen wieder herzustellen: "Innerhalb von Europa, aber auch von Europa zum Rest der Welt". Mit der amerikanischen Trompeterin Jaimie Branch und dem armenischen Pianisten Tigran Hamasyan hat Kern zwei Träger des gerade verliehenen Deutschen Jazzpreises verpflichtet. Außerdem sind mit der deutschen Saxofonistin Angelika Niescier und der griechischen Pianistin Tania Giannouli zwei weitere für den Preis nominierte Musikerinnen dabei. Andere bekannte Namen des Genres im Programm sind etwa der Gitarrist Cory Wong, der Saxofonist Lakecia Benjamin, der Schlagzeuger Makaya McCraven und die Formation Irreversible Entanglements.
Wie Kern betont, werden sämtliche Konzerte im Einklang mit den Sicherheits- und Hygienekonzepten sowie den geltenden Bestimmungen zur Durchführung von öffentlichen Veranstaltungen stehen. Demnach dürfen derzeit bei Indoor-Veranstaltungen maximal 250 Personen zugelassen werden. Bei den meisten "Enjoy Jazz"-Veranstaltungen werden es nach derzeitigem Stand sogar lediglich zwischen 150 und 200 Besucher sein, weshalb die Kartenkontingente deutlich reduziert sind.
Möglich ist das Festival letztlich nur, "weil uns alle unsere Partner und Sponsoren signalisiert haben, dass sie weiter uneingeschränkt dabei sind", ist der Intendant dankbar. Allen sei dabei klar, in welcher Situation man auch weiterhin leben müsse, und sein Team sei darauf eingestellt. An die politischen Entscheidungsträger richtet Kern die Botschaft: "Wie auch immer sich das Ganze bis zum Herbst in diesem Jahr entwickelt: Ich erwarte, dass man mittlerweile verstanden hat, dass je nach Lage und Situation Veranstaltungen insbesondere auch im kulturellen Bereich durchaus möglich sind".
Info: Karten gibt es an allen bekannten Vorverkaufsstellen und online über www.enjoyjazz.de.



