Universität Mannheim

Neuer Rektor - "Es stehen große Aufgaben an"

Prorektor und Rechtswissenschaftler Thomas Puhl löst im Oktober Ernst-Ludwig von Thadden als Rektor der Uni Mannheim ab

20.12.2017 UPDATE: 21.12.2017 06:00 Uhr 2 Minuten

John Feldmann (r.) gratulierte Thomas Puhl zum Wahlerfolg. Foto: zg

Von Olivia Kaiser

Mannheim. Thomas Puhl, Professor für Rechtswissenschaften, übernimmt im kommenden Oktober das Amt des Rektors der Universität Mannheim und löst Ernst-Ludwig von Thadden ab. Puhl setzte sich in der gestrigen Wahl knapp gegen die Romanistikprofessorin Eva Martha Eckkrammer durch, die ebenfalls von der Findungskommission zur Wahl vorgeschlagen worden war.

Dass zwei Kandidaten für den Posten zur Wahl stehen, sei in der Universitätslandschaft eher selten, erklärte Pressesprecherin Katja Bär. Meistens gebe es nur einen Kandidaten. In Mannheim standen nun zwei Kandidaten zur Wahl, die beide aus dem Haus stammen und einen exzellenten Ruf genießen. "Deshalb war abzusehen, dass es knapp werden würde", erklärte Bär.

Und so war es auch: Der Rektor wird in einer gemeinsamen Sitzung von Senat und Universitätsrat gewählt. Beide Gremien stimmen dabei getrennt ab. Während im ersten Wahlgang des Senats Eva Martha Eckkrammer knapp vorne lag, hatte Thomas Puhl im ersten Wahlgang des Universitätsratsrats eine Mehrheit. Beim zweiten Wahlgang des Senats hatte Puhl dann eine Stimme Vorsprung. nachdem der Universitätsrat in seinem zweiten Wahlgang erneut dem 62-jährigen Rechtswissenschaftler den Vorzug gab, war die Wahl entschieden.

Thomas Puhl stammt aus Bonn, er studierte Rechtswissenschaft an den Universitäten Bonn und Genf und wurde 1985 mit einer Arbeit über "Die Minderheitsregierung nach dem Grundgesetz" in Bonn promoviert. 1997 habilitierte er sich bei Paul Kirchhof an der Universität Heidelberg. Seit 1995 ist er an der Universität Mannheim tätig, seit 1999 als Inhaber des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Finanz- und Steuerrecht, Öffentliches Wirtschaftsrecht und Medienrecht. Seit 2012 ist Thomas Puhl Prorektor für Studium und Lehre im Rektorat der Universität Mannheim.

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Puhl tritt die Nachfolge von Professor Ernst-Ludwig von Thadden nach der Ernennung durch den baden-württembergischen Ministerpräsidenten im Oktober an. Von Thaddens Amtszeit endet am 30. September 2018. John Feldmann, Vorsitzender des Universitätsrats, gratulierte dem Rechtswissenschaftler zu seiner verantwortungsvollen Aufgabe. Der Rechtswissenschaftler habe als langjähriges Mitglied des Rektorats bereits großes Engagement für die Entwicklung der Universität gezeigt und sich dabei die Anerkennung der einzelnen Fakultäten erarbeitet. Er sei mit den Strukturen der Universität bestens vertraut und wisse um die Herausforderungen, vor denen die Universität im internationalen Wettbewerb stehe.

"Ich bin erleichtert", sagte der designierte Rektor kurz nach der Wahl. "Es stehen große Aufgaben an, aber ich habe hier viel Rückenwind." Eine dieser großen Aufgaben ist für Puhl die Digitalisierung, einmal als Forschungsobjekt, aber auch als Forschungsmethode. Es gehe darum, die sozialen und politischen Folgen der gesellschaftlichen Digitalisierung zu untersuchen, aber natürlich auch darum, zunehmend digital zu arbeiten und die sich daraus ergebenden Möglichkeiten zu nutzen. Durch E-Learning (Lernen mit elektronischen Mitteln) könnten die Studierenden sich Wissen individuell aneignen.

Auch der konsequente Ausbau der Erfolge in der Einzel- und Verbundforschung ist Puhl ein wichtiges Anliegen - und zwar eins, das nur mit den entsprechenden finanziellen Mitteln umgesetzt werden kann. Deshalb ist die Universität auf Spenden und Drittmittel angewiesen. Puhl bemängelte die "Unausgewogenheit zwischen Aufgaben und Ressourcen". Immer mehr Studierende kommen auf einen Professor: "Der Betreuungsschlüssel ist schräg", so Thomas Puhl. In der Bildungsrepublik Deutschland werde immer noch zu wenig Geld für die Bildung ausgegeben. In Baden-Württemberg stehe man zwar vergleichsweise gut da, "aber es ist nicht genug."

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