Die Klima-Arena will informieren, nicht belehren
Am Samstag ist Tag der offenen Tür – Viele interaktive Ausstellungselemente – Zentrale Frage: "Was kann ich tun?"

Von Christian Beck
Sinsheim. Nicht belehren, sondern auf wissenschaftlicher Basis informieren, ist der Kerngedanke der Klima-Arena, wie Alfred Ehrhard, Vorstandsvorsitzender der Klimastiftung für Bürger, immer wieder erklärt. Die am Montag offiziell eröffnete Einrichtung liegt in unmittelbarer Nähe der "PreZero"-Arena und der Badewelt. Sie soll den Klimawandel erklären und seine Folgen veranschaulichen. Die entscheidende Frage laute: "Was kann ich tun?"
In der Arena selbst eine ganze Menge: Viele Ausstellungselemente sind interaktiv. So kann im Gletscher-Kino - der Hauptattraktion - eine Reise ins Jahr 2100 unternommen werden. Sie zeigt, was passiert, wenn die Menschheit nichts ändert: Vom Regenwald ist außer einem kleinen Wäldchen unter einer Glaskuppel nichts geblieben, andere Teile der Welt stehen aufgrund des gestiegenen Meeresspiegels unter Wasser. Und nach einer Notlandung können die Reisenden mithilfe eines Controllers selbst mithelfen, um den Hyperbus wieder flottzumachen.
"Ich bin die Dampflok", tönt es aus einem Hörer, von denen Besucher mehrere ans Ohr halten können. Dabei wird beispielsweise erklärt, wie sich der CO2-Gehalt in der Atmosphäre auf das Klima auswirkt. Diese Grundlagen bilden einen Bereich der Ausstellung. Als "größtes Smartphone der Welt" bezeichnet Ehrhard gerne die elf Meter lange Wand mit Bildschirmen, an der sich Besucher über verschiedenen Themen informieren können, beispielsweise über die Funktionsprinzipien von Windenergie oder Solarthermie. Unter anderem wird hier der zweite von vier Themenbereichen abgedeckt: Wohnen und Energie. Das Thema Mobilität wird beispielsweise verdeutlicht, indem Besucher ausrechnen können, wie viel CO2 sie produzieren, wenn sie einen Weg mit dem Auto, Bus, Bahn oder zu Fuß zurücklegen.
Wie Lebensstil und Konsum mit dem Klima zusammenhängen, wird unter anderem an einem Kaufladen deutlich. Dort wird zum Beispiel gezeigt, wie viel CO2 entsteht, bis südamerikanisches Rindfleisch auf deutschen Tellern landet. Speziell für Kinder und Jugendliche sind einige weitere Exponate gestaltet. Sie sind eine große Zielgruppe der Klima-Arena. Für Kindergartenkinder und Schulklassen werden auch spezielle Workshops angeboten.
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Auf dem 1,2 Hektar großen Außenbereich sollen die Bereiche Lebens- und Wirtschaftsraum Natur behandelt werden. Neben einer Elektro-Kartbahn für junge Besucher werden sich dort Moore, Wasserspiele, Parkbereiche und zahlreiche Bäume finden.
Das Gebäude erzeugt mehr Energie als es benötigt - unter anderem mithilfe von Fotovoltaikanlagen auf dem Dach und an der Fassade. Die Eintrittskarten für die Klima-Arena sollen aus Papier hergestellt werden, das aus Gras gewonnen wird. Erwachsene zahlen 9,50 Euro, Schüler fünf Euro. Eine Jahreskarte lohnt sich laut Ehrhard ab dem vierten Besuch pro Jahr. Wer nur den Außenbereich besuchen möchte, kann dies für 3,50 Euro tun. Die Verantwortlichen rechnen mit rund 90.000 Besuchern pro Jahr.
Info: Am Samstag, 12. Oktober, können sich Besucher von 10 bis 16 Uhr bei einem Tag der offenen Tür kostenlos umschauen. Ab Montag, 14. Oktober, ist die Klima-Arena regulär geöffnet.