Schwetzingen/Oftersheim

Noch sind nicht genug Schnelltests für alle da

Kommunen hadern mit der neuen Strategie des Bundes - Oftersheimer Testcenter öffnet am Samstag

08.03.2021 UPDATE: 09.03.2021 06:00 Uhr 2 Minuten, 2 Sekunden
Seit dieser Woche sollen alle Bürger wöchentlich einen kostenlosen Corona-Schnelltest machen dürfen. Foto: dpa

Von Anna Manceron

Schwetzingen/Oftersheim. Seit diesem Montag kann sich jeder Bürger in Deutschland einmal pro Woche kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. So zumindest das Versprechen von Bundeskanzlerin Angela Merkel nach der Tagung des Corona-Kabinetts am vergangenen Mittwoch. Die Schnelltests sollen dabei helfen, das Infektionsgeschehen einzudämmen und mehr Lockerungen im Alltag ermöglichen. Die Kosten dafür übernimmt der Bund. Die entsprechenden Testzentren würden vor Ort zur Verfügung gestellt, so die Kanzlerin.

Soweit der Plan. In der Praxis sieht es in vielen Kommunen leider anders aus. In Schwetzingen ist man derzeit noch nicht in der Lage, diesen Beschluss umzusetzen. "Dieses Angebot können wir von Seiten der Stadt noch nicht machen, da wir bislang weder Tests in ausreichender Menge haben, noch die Umsetzung – insbesondere Abrechnungsmodalitäten und personelle Kapazitäten – geklärt ist", sagt die Schwetzinger Rathaussprecherin Andrea Baisch.

Wie die neue Schnellteststrategie umgesetzt werden soll, stehe leider noch nicht im Detail fest. "Das Land Baden-Württemberg plant eine Umsetzung mit der Drogeriemarktkette dm. Dort könnte man dann auch den geplanten wöchentlichen, kostenlosen Test durchführen. Ob und wann das auch in Schwetzingen erfolgt, wissen wir gegebenenfalls im Verlauf der Woche", erklärt Baisch. Solange könnten sich die Schwetzinger im konkreten Verdachtsfall im Testcenter des Rhein-Neckar-Kreises in Reilingen oder in einer Schwerpunktpraxis testen lassen.

Zurzeit bietet die Stadt außerdem zweimal wöchentlich Corona-Schnelltests für Lehrkräfte und Erzieher an. "Das Angebot wird nach den ersten Terminen gut angenommen, allerdings haben wir erst mit den Tests angefangen und sind noch nicht überall mit dem zweiten Termin durch", berichtet Baisch. Dies gelte jedoch nicht für das Hebel-Gymnasium. "Dort war die Nachfrage so gering, dass das Angebot eingestellt wurde", so die Rathaussprecherin.

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In Oftersheim eröffnet die Gemeindeverwaltung am kommenden Samstag, 13. März, ein Corona-Schnelltestzentrum im Josefshaus der katholischen Kirche in der Bismarckstraße 3. Das kommunale Testzentrum ist eine Kooperation mit dem Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und dem Oftersheimer Hausarzt Frank Weiß. Das Angebot gilt nur für Oftersheimer, mit Ausnahme von Wahlhelfern. Außerdem stehen die kostenlosen Antigen-Schnelltests nur bestimmten Bevölkerungsgruppen nach vorheriger Terminvereinbarung zur Verfügung, wie die Gemeindeverwaltung betont. "Wir testen erst einmal nur diejenigen, die es dringend brauchen", erklärt eine Rathaussprecherin.

Das Angebot richtet sich unter anderem an Menschen, die in Kontakt mit vulnerablen Personengruppen stehen. Gemeint sind pflegende Angehörige, Haushaltsangehörige von Schwangeren oder Angehörige von Personen, bei denen ein erhöhtes Risiko für einen schweren oder tödlichen Verlauf nach einer Corona-Infektion besteht. Aber auch Menschen, die ein hohes Expositionsrisiko im beruflichen oder privaten Umfeld haben, können sich kostenlos testen lassen – sofern sie keine Symptome haben. Die Termine im Oftersheimer Testzentrum kann man unter der Telefonnummer 06202 / 59 71 14 oder der Durchwahl -115 vereinbaren. Die Tests werden zunächst an folgenden Tagen angeboten: Samstag, 13. März, 12.30 bis 16 Uhr, Montag, 15. März, 17.30 bis 20 Uhr, Donnerstag, 18. März, 17.30 bis 20 Uhr und Samstag, 20. März, 9 bis 16 Uhr. "Ob das Angebot darüber hinaus verlängert wird, kommt auf die Nachfrage an", so die Sprecherin.

Um einen kostenlosen Schnelltest pro Woche für jeden Bürger anzubieten, fehlten der Kommune derzeit schlicht die Kapazitäten. Bislang habe die Landesregierung der Gemeinde 2500 Testkits zur Verfügung gestellt – bei rund 12.500 Einwohnern. Alle Oftersheimer, die nicht zu den oben genannten Personengruppen gehören, müssen deshalb ebenfalls das Reilinger Testzentrum aufsuchen.

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