Neuer Stadtteil "Schwetzinger Höfe" entsteht
20 Prozent der Wohnungen werden als sogenanntes "preiswertes Wohnen" angeboten.

Von Harald Berlinghof
Schwetzingen. Auf dem ehemaligen Pfaudler-Areal tut sich was. Seit der Grundsteinlegung im vergangenen Dezember wird im ersten Bauabschnitt gearbeitet. In Zukunft soll auf dem großzügig mit Grün ausgestatteten Areal mithilfe der Heidelberger Firma Epple Immobilen GmbH ein neuer Schwetzinger Stadtteil entstehen. Ende 2023 sollen die ersten Bewohner in den neuen Wohngebäuden einziehen. Die Stadtverwaltung hat von Anfang an deutlich gemacht, dass ein Teil der Wohnungen in den "Schwetzinger Höfen", wie der neue Stadtteil offiziell heißt, von der Stadt gefördert wird, damit auch Bürger mit mittleren oder kleinen Einkommen zum Zuge kommen.
Mit der Firma Epple Projekt Kurpfalz GmbH hat man sich darauf geeinigt, eine Quote von 20 Prozent der Wohnungen als sogenanntes "preiswertes Wohnen" anzubieten. Im ersten Bauabschnitt werden 31 von 99 Eigentumswohnungen gefördert. Die Gesamtfördersumme, die von der Stadt aufgebracht wird, liegt bei 925.000 Euro. Jetzt hat der Schwetzinger Gemeinderat ein entsprechendes Förderkonzept beschlossen.
Das Schwetzinger Modell des Wohneigentum-Erwerbs soll einerseits begüterte Menschen, die mit kleinen Tricks ihr Einkommen klein aussehen lassen, ausschließen. Dazu gehören die Doktorandin mit reichen Eltern, die unverheiratete "Alleinerziehende" mit vermögendem Partner oder auch der Unternehmersohn, der im Folgejahr das Büro des Vaters übernimmt.
Bei diesen Beispielen handelt es sich um reale Vorkommnisse aus anderen Epple-Projekten. Es soll allerdings auch darauf geachtet werden, dass für die Käufer eine realistische Chance besteht, die Zinsen und Tilgungszahlungen zu stemmen. Dazu dürfen die Einkommensgrenzen der in Frage kommenden Interessenten nicht zu niedrig gefasst werden, meint man bei der Stadt.
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Die Zielgruppe des Schwetzinger Fördermodells sind Singles, Paare und Familien, die unter zu geringer Wohnfläche leiden, die sich außerdem verpflichten, die Wohnung mindestens zehn Jahre lang selbst zu nutzen, und deren Einkommen einen mittleren Wert nicht überschreiten. Die Einkommensgrenzen, die eine Förderung erlauben, liegen deutlich oberhalb dessen, was für eine Landesförderung durch die L-Bank festgelegt ist. Ein Zwei-Personen-Haushalt darf bis zu 75.000 Euro verdienen (im Landesprogramm 61.000 Euro), eine Familie mit zwei Kindern darf bis zu 96.000 Euro verdienen (im Landesprogramm 80.000 Euro). Zunächst wird eine Vorprüfung durch Epple erfolgen, dann beurteilt die Stadt die Förderfähigkeit.