Schwetzingen

Auch bei der Buga gibt’s ein "Ende der Welt"

Schlossgärtner pflanzen "Schwetzinger Sommerflor" nach

12.04.2019 UPDATE: 13.04.2019 07:00 Uhr 1 Minute, 46 Sekunden

Das "Ende der Welt", wie es im Volksmund heißt, gehört zu den Attraktionen des Schwetzinger Schlossgartens - in abgewandelter Form ist es auch bei der Buga zu sehen. Foto: SSG

Von Harald Berlinghof

Schwetzingen. Die Bundesgartenschau am Neckarufer in Heilbronn steht kurz vor der Eröffnung: Der historische Schaugarten, an dem sich auch die Staatlichen Schlösser und Gärten (SSG) Baden-Württemberg beteiligen, ist eingerichtet und präsentiert die Vielfalt der historischen Gärten im Südwesten. Hauptfiguren des Gartens sind die berühmten Zwerge aus dem Schlossgarten Weikersheim: Sie sind gleichsam Vorfahren des Gartenschau-Maskottchens Karl, das überall im Land zu finden ist. Mit der Eröffnung der Buga am 17. April startet auch das Programm im Garten der SSG.

Für die Staatlichen Schlösser und Gärten zählt die Teilnahme an der Bundesgartenschau in Heilbronn zu den wichtigsten Aktivitäten in diesem Jahr: "Bei den vielen Gästen, die sich von den Buga-Themen ansprechen lassen, können wir wirkungsvoll für das Kulturerbe des Landes werben", erläutert SSG-Geschäftsführer Michael Hörrmann. "Die Erfahrungen mit zurückliegenden Gartenschauen zeigen, dass ihre Besucher eine ausgesprochene Affinität dazu haben, Kulturdenkmale zu besuchen", ergänzt er. Die SSG haben daher in den Schaugarten beträchtlichen Aufwand gesteckt.

Gleichzeitig ist das Verhältnis zur Bundesgartenschau bei einigen Wissenschaftlern eher als ambivalent zu bezeichnen. An einer Stelle fällt sogar der Begriff einer "floralen Leistungsschau". Nicht immer habe eine Buga in der Vergangenheit Natur geschützt, sondern sogar beschädigt. In Heilbronn indes ist das nicht der Fall und so beteiligen sich die Staatlichen Schlösser und Gärten gerne an der Schau.

Auch aus der Kurfürstlichen Residenz werden zwei Schlossgärtner im Mai nach Heilbronn delegiert, um dann dort im historischen Schaugarten der SGG den "Schwetzinger Sommerflor" nachzupflanzen. Man habe den Ausschnitt einer Rabatte aus dem Parterre in Schwetzingen dort imitiert. Außerdem sind die Kopien zweier Vasen aus dem Boskett des Schlossparks aufgestellt. Man habe sogar eine Art "Ende der Welt" dort installiert, freut sich Hartmut Troll, stellvertretender Leiter der Schlossgärten in der SSG.

Anstelle eines Laubengangs habe man auf der BUGA einen Weidentunnel gesteckt, den der Besucher nur im vorderen Bereich betreten kann. Und anstatt der Schwetzinger Steingrotte hat man eine Umrahmung aus Holz erstellt, die den Blick auf das Perspektiv, den Zusammenfluss von Neckar und Rhein, freigibt. Das Ganze ist mit Farnen unterpflanzt.

Das "Ende der Welt" ist eines der bekanntesten Elemente des von Carl-Theodor ausgebauten Schlossgartens. "Der Kurfürst hat dies zur Erholung von seinen Mühen für sich und die Seinen in den Stunden der Muße geschaffen. Dies Denkmal setzte er 1771", lautet eine Inschrift im Park. Hinter den Wasser speienden Vögeln in der Nähe des Badhauses befindet sich in Schwetzingen ein Laubengang, an dessen Ende sich auf einer gewölbten Wand eine perspektivische Landschaftsmalerei befindet, die das Auge täuschen soll.

Das "Ende der Welt" heißt deshalb auch "Perspektiv". Wer es beim Spaziergang nicht findet: Die Koordinaten lauten 49°23’09.5"N 8°33’46.3"E.

Info: Weitere Artikel zur Bundesgartenschau gibt es unter www.rnz.de/buga19

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