Kreis hofft auf Fördermittel für marode Schulgebäude
Diese könnten aus dem kommunalen Sanierungsfonds des Landes Baden-Württemberg kommen

Rhein-Neckar. (ze) Um den baulichen Zustand vieler Schulen, Straßen und Brücken in Baden-Württemberg ist es wahrlich nicht gut bestellt. Damit dies nicht länger so bleibt, hatte das Land, dank sprudelnder Steuereinnahmen, im Frühjahr beschlossen, einen kommunalen Sanierungsfonds aufzulegen. Über diesen werden den Kommunen Fördermittel in Höhe von insgesamt 240 Millionen Euro in den kommenden Jahren zur Verfügung gestellt.
Um an diese Mittel zu gelangen, müssen natürlich Pläne zur Sanierung der betreffenden Gebäude eingereicht werden. Diese hatte der Rhein-Neckar-Kreis für Teile des Berufsschulzentrums Schwetzingen und der ebenfalls dort befindlichen Comeniusschule praktisch "in der Schublade", wie Landrat Stefan Dallinger dieser Tage dem Ausschuss für Schulen, Kultur und Sport erläuterte.
Bereits in den vergangenen Jahren hatte der Kreis viel Geld in die Hand genommen, um die Gebäude A und C des Berufsschulzentrums durch einen neuen Verbindungsbau barrierefrei zu gestalten. Außerdem wurde die Außenfassade entsprechend des Klimaschutzkonzeptes des Kreises saniert. Nun soll auch der Innenbereich des über 40 Jahre alten Gebäudes angegangen werden.
Vor allem der Brandschutz ist nicht mehr zeitgemäß. So soll etwa ein Rettungsweg innerhalb des Gebäudes verlegt und die Brandmeldeanlage erneuert werden. Gleichzeitig widmet man sich den Klassenzimmern. Diese bekommen neue Fußböden und die Raumakustik soll sich durch den Einbau schallabsorbierender Rasterelementdecken verbessern. Im Zuge dieser Arbeiten ist ebenso vorgesehen die Elektroinstallation und die EDV-Verkabelung den aktuellen Anforderungen anzupassen.
Die Gesamtkosten der Sanierung des Gebäudes C des Berufsschulzentrums belaufen sich voraussichtlich auf 4,3 Millionen Euro. Über den kommunalen Sanierungsfonds erhofft man sich einen Zuschuss in Höhe von 1,3 Millionen Euro.
Auch in der Comeniusschule, deren Gebäude ebenfalls vor mehr als 40 Jahren errichtet wurde, geht es darum, den Brandschutz, die Elektroinstallationen und die Innenräume zu modernisieren. So sollen beispielsweise Brand- und Rauchschutztüren eingebaut und dadurch Brandabschnitte gebildet werden. Mit Kosten von 2,85 Millionen Euro rechnet die Verwaltung für die Sanierung der Comeniusschule, wovon etwa 350.000 Euro aus dem kommunalen Sanierungsfonds kommen könnten. Wie auch im Berufsschulzentrum werden die Arbeiten während des laufenden Schulbetriebs erfolgen. Daher ist für diese Zeit die Unterbringung der Klassen in Containern vorgesehen.
"Wir prüfen derzeit noch, ob sich im Eigentum des Kreises befindliche Container für die Unterbringung von Flüchtlingen in Klassenräume umwandeln lassen oder wir Container kaufen", sagte der Leiter des Eigenbetriebs Bau und Vermögen, Jürgen Obländer.



