Wie nur die Waren- und Güterströme verbessern?
Industrie- und Handelskammern suchen nach Möglichkeiten zur Verbesserung des Waren- und Güterverkehrs in der Region

Ludwigshafen. Archivfoto: Kay Sommer
Von Carsten Blaue
Ludwigshafen/Mannheim. Die Industrie- und Handelskammern (IHK) der Metropolregion wollen ihren Beitrag zur regionalen Verkehrsentwicklung leisten, verbunden mit dem Ziel, die Waren- und Güterlogistik zu verbessern. Daher werden die Kammern Darmstadt, Pfalz, Rheinhessen und Rhein-Neckar einen Arbeitskreis "Wirtschaftsverkehr" einrichten. Dies gab die IHK Pfalz im Zuge des jüngsten Wirtschaftsforums bekannt.
Darin vertreten sind rund 30 Unternehmer die angeschlossenen Kammerbezirke. Ihr Forum versteht sich als "Stimme der Wirtschaft in der Metropolregion" Rhein-Neckar. Und diese Stimme schlug mal wieder Alarm in Bezug auf die Verkehrsbelastungen in der Region aus Sicht von Handel und Gewerbe.
"Die Verkehrsinfrastruktur in der Metropolregion Rhein-Neckar ist den aktuellen und erst recht den zukünftigen Anforderungen nicht mehr gewachsen", sagte Sonja Mohn, Projektleiterin bei der IHK Pfalz, im Anschluss an das Treffen. Ein Verkehrsmodell sei hier unverzichtbar. Zudem fordert das IHK-Wirtschaftsforum erneut eine Erhöhung der Kapazitäten im rheinquerenden Verkehr. Sprich: Zumindest eine weitere Brücke.
Denn selbst wenn nach den Sanierungen der beiden Hochstraßen in Ludwigshafen die Rheinbrücken in Angriff genommen würden, so würde das nicht dazu führen, dass danach mehr Fahrzeuge den Fluss passieren können. Dabei zeigten die Prognosen, dass die Verkehrsbelastung weiter ansteigt. Auch die Baustellen selbst seien für den Waren- und Gütertransport eine Erschwernis. Die Kammer-Unternehmer fordern hier eine "Allianz" aus Politik und Wirtschaft, um der Lage Herr werden zu können, und darüber hinaus ein Gesamtkonzept für die Verkehrsinfrastruktur der Metropolregion: "Das muss Ziele und entsprechende Maßnahmen klar und verbindlich definieren und diese mit zeitlichen Vorgaben versehen. Wir brauchen schnelle Entscheidungen der kommunalen und regionalen Akteure", forderte Mohn. Wirtschafts- und Privatverkehre müssten möglichst reibungslos fließen können.
Für die Verbesserung des Verkehrsflusses seien laut Mohn gerade auch die Städte und Gemeinden gefragt. Diese müssten dafür sorgen, dass die Verkehre besser vorankommen. Dafür müsse man eben auch die Infrastruktur optimieren. Solche Ansätze sollen künftig den Arbeitskreis "Wirtschaftsverkehr" beschäftigen.
In diesem werden vor allem Unternehmen der Region vertreten sein, die einen hohen Waren- und Güterumschlag aufweisen. Der Arbeitskreis soll unter anderem prüfen, ob Carsharing-Modelle in der Logistik Sinn machen. Ganz gleich, welche Aufgaben sich die Verkehrsgruppe innerhalb der Kammer noch geben wird: Mohn kündigte schon mal an, dass die IHK weiterhin "den Dialog mit den politischen Vertretern der Region sucht", um Vorschläge zur Verbesserung der Verkehrssituation zu diskutieren. Die IHK wird hier also für die Interessen der Unternehmen und Gewerbetreibenden kämpfen. Nach der IHK-Studie zur Erreichbarkeit innerstädtischer Betriebe, die im März vorgestellt wurde, ist der neue Arbeitskreis jetzt der zweite Vorstoß in dieser Richtung.



