Stromausfall im Raum Walldorf - Starkregen ließ Keller vollaufen (2. Update)
Das Unwetter mit Starkregen und Windböen hat am Dienstagnachmittag in der Region für Sachschäden und Stromausfall gesorgt

Symbolfoto: dpa
Brühl/St. Leon-Rot/Walldorf/Ludwigshafen/Frankfurt. (pol/dpa/rö/seb/rl) In Walldorf kam es in Folge des Unwetters zu einem Stromausfall. Das meldete die Polizei am Dienstagnachmittag. Wie weitflächig der Ausfall ist, ist noch nicht bekannt. Da auch die Ampelanlage an der "Monsterkreuzung" der Landstraßen L 598 und L 723 betroffen ist, regeln Polizisten den Verkehr vor Ort.
Der erste besorgte Anruf erreichte die RNZ um 14.09 Uhr, wenig später war es dann auf der Homepage der Stadtwerke Walldorf zu lesen: "Momentan haben wir eine größere Störung in unserem Stromnetz in Walldorf. Unsere Mitarbeiter sind bereits unterwegs, um schnellstmöglich die Stromversorgung wiederherzustellen." Rund 50 Prozent des Walldorfer Netzes waren betroffen. Die Polizei meldete, dass auf der "Monsterkreuzung" der Landstraßen L 598 und L 723 die Ampeln ausgefallen waren. Die Störung war gegen 15.15 Uhr behoben. "Wahrscheinlich eine Überspannung durch das Unwetter", mutmaßte Stephan Lang von den Stadtwerken. Als ihn die RNZ erreichte, arbeitete er mit seinen Kollegen fieberhaft daran, "das Netz wieder in Betrieb zu bringen".
Stadtwerke-Geschäftsführer Matthias Gruber konnte das gegen 17 Uhr bestätigen, als "schon fast wieder ganz Walldorf" mit Strom versorgt wurde. "So eine komplexe Störung hatten wir in den letzten zehn Jahren nicht", war für Gruber die Geschwindigkeit, mit der sie behoben wurde, schlicht "Weltklasse".
Für einen kurzen Schrecken sorgte der Stromausfall auch im St. Leon-Roter Hallenbad "Badespaß": Die automatische Chlorgaswarnanlage hatte eine Fehlfunktion und löste gegen 14 Uhr aus, sodass die Mitarbeiter das Bad sicherheitshalber räumen ließen. Laut Sebastian Thome, als Leiter des Eigenbetriebs St. Leoner See auch fürs Hallenbad zuständig, geschah das aber vor den öffentlichen Badezeiten, im Wasser war nur eine Handvoll Teilnehmer eines Schwimmkurses.
"Die Räumung verlief problemlos und es gab keine Verletzten, das war uns das Wichtigste." Auch Rathaus und Caritas-Seniorenzentrum waren kurz vor 14 Uhr vom Stromausfall betroffen, allerdings nur für einen Moment und ohne größere Schwierigkeiten. Sebastian Thome berichtete von flackernden Lichtern und Computern, die sicherheitshalber heruntergefahren wurden. Nach einem starken Regenguss war auch das Gewitter rasch vorbeigezogen.
Aus Brühl wurde gemeldet, dass in der Kantstraße ein Baum auf die Straße stürzte. Verletzt wurde hierbei offenbar niemand. In der Wetterstation in Dannstadt-Schauernheim südwestlich von Ludwigshafen seien in einer Stunde 27 Liter pro Quadratmeter gemessen worden, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes. Das Radar zeige, dass es an anderen Orten ebenfalls bis zu 30 Liter regnete.
In Fußgönheim, Schifferstadt und Mutterstadt sei die Freiwillige Feuerwehr in etwa 20 Fällen wegen vollgelaufener Keller ausgerückt, sagte ein Sprecher der Rettungsleitstelle Ludwigshafen. Das Wasser habe 10 bis 15 Zentimeter hoch in den Kellern gestanden.
Aufgrund von Gewittern wurde am Frankfurter Flughafen die Flugzeugabfertigung gestoppt. Dadurch kam es zu Verzögerungen und Ausfällen, wie Dieter Hulick von der Fraport AG mitteilte. Flugzeuge seien weder be- noch entladen worden, um die Mitarbeiter auf dem Flugfeld vor Blitzeinschlägen zu schützen.
Wann der Verkehr wieder wie gewohnt aufgenommen werden konnte, stand zunächst noch nicht fest. Passagiere sollten sich bei ihren Fluganbietern über den Status ihrer Reise informieren, riet Hulick.
Stand: 30. Mai, 15.30 Uhr