Söhne Mannheims treffen OB Kurz am heutigen Montag

Mannheim/Bremen. (dpa/cab) Die Kritik am Lied "Marionetten" der Söhne Mannheims um Xavier Naidoo wächst weiter. Der Radiosender Bremen Vier sagte vor dem Wochenende die Kooperation bei einem Konzert der Gruppe ab. Die Band tritt am 13. Mai in der Hansestadt auf.

Bremen Vier-Chef Helge Haas begründete den Rückzieher unter anderem damit, die Söhne Mannheims würden Verschwörungstheorien befeuern. Auch ein Konzert von Naidoo im Dezember wird nicht mehr von dem Sender präsentiert. Haas erklärte auf Anfrage am Sonntag, Bremen Vier könne angesichts der Aussagen in dem Lied keine Empfehlung mehr für die Söhne Mannheims aussprechen.

Die Mannheimer SPD forderte indessen eine Erklärung der Band: "Es ist uns absolut unverständlich, wie die Söhne Mannheims mit ihrer Bandgeschichte, ihrer Zusammensetzung und ihrem Status als Multikulturband solche Texte verfassen und veröffentlichen können", erklärte der Kreisvorsitzende, Wolfgang Katzmarek, am Wochenende.

Der Kreisvorstand erwartet, dass die Gruppe in einer Stellungnahme erläutert, wie ihre Texte zu verstehen sind. Kanzleramtsminister Peter Altmaier (CDU) sagte gestern am Rande seines Auftritts beim Frühschoppen des Kurpfälzer Mittelstands auf dem Maimarkt, auch er habe den Wirbel um das Lied mitbekommen. Dazu Altmaier: "Von allen, die sich betätigen, ob in der Kunst oder in der Politik, wünsche ich mir, dass sie die Würde des anderen respektieren, dass man ordentlich miteinander umgeht. Alles andere führt ins Elend, und das zeigt auch die Debatte um dieses Lied."

Von der Band selbst gibt es noch immer keine Reaktion. Sie hat aber für den heutigen Montagabend ein Gespräch mit Mannheims Oberbürgermeister Peter Kurz im Rathaus vereinbart. Das teilte ein Sprecher der Stadt gestern Abend telefonisch mit. Kurz verlangt Aufklärung zu "antistaatlichen Aussagen" in den Liedtexten.