Louise-Otto-Peters-Schule in Hockenheim wird neu gebaut
Der Neubau soll bis 2017 an einem anderen Standort entstehen.

Hockenheim. Zu wenig Unterrichtsräume und eine über 60 Jahre alte Bausubstanz mit Sanierungsbedarf: Angesichts dieser Tatsachen fiel es den Mitgliedern des Ausschusses für Schulen, Kultur und Sport des Rhein-Neckar-Kreises leicht, sich für einen Neubau der Louise-Otto-Peters-Schule (LOP-Schule) auszusprechen. Das neue Schulgebäude soll an einem anderen Standort entstehen, der allerdings noch nicht feststeht. Gespräche bezüglich eines Bauplatzes haben jedoch bereits zwischen dem Landratsamt und Oberbürgermeister Dieter Gummer stattgefunden. "Wir sind auf einem guten Weg", umschrieb Verwaltungs- und Schuldezernent Hans Werner den Stand der Bauplatzsuche.
Der Raumbedarf in der LOP-Schule, einer beruflichen Schule des Kreises, an ihrem Standort ist wahrlich als akut zu bezeichnen. Von den 2150 Quadratmetern, die das Regierungspräsidium Karlsruhe als notwendig erachtet, sind gerade einmal 1193 Quadratmeter vorhanden. Dazu kommen stetig steigende Schülerzahlen. Alleine in den letzten vier Schuljahren nahm die Zahl der Schüler an der LOP-Schule um 80 auf nunmehr 268 zu.
Das Hauptgebäude der LOPS wurde im Jahr 1952 errichtet, im Jahr 1984 kam ein ebenerdiger Anbau dazu. Für beide Gebäudeteile besteht dringender Sanierungsbedarf, wobei insbesondere der Brandschutz verbessert werden muss, indem etwa eine das gesamte Gebäude umfassende Brandmeldeanlage einzubauen ist. Ebenso muss die Heizungsanlage erneuert werden und eine energetische Sanierung des Daches, der Fassade und der Fenster ist genauso notwendig. Auf rund vier Millionen Euro schätzt die Kreisverwaltung die Sanierungskosten.
Damit wäre aber noch keinerlei zusätzlicher Raum gewonnen. Dieser könnte zwar durch eine Aufstockung und durch Anbau an die bestehenden Gebäudeteile geschaffen werden, doch sei die vorhandene Gebäudestatik dafür nicht in der Lage und müsste aufwändig ertüchtigt beziehungsweise mit Hilfskonstruktionen abgefangen werden, war der Vortage der Verwaltung zu entnehmen.
Anbau und Aufstockung stellten demnach keine Lösungsmöglichkeit dar. Eine Verlagerung des Unterrichts an den zweiten Standort der LOP-Schule in Wiesloch kommt ebenfalls nicht in Frage, da dort bereits Raumnot herrscht.
Es bleibt also nur der Neubau. Dieser hätte an dem bisherigen Standort in der Nähe des Stadtzentrums errichtet werden können. Dabei wäre es jedoch notwendig, den Schulbetrieb während der Arbeiten aufrechtzuerhalten. Dadurch müssten die Bauarbeiten in zeitlich voneinander getrennte Abschnitte unterteilt werden, was Bauzeit und Kosten erhöht hätte. Zudem wäre der Schulbetrieb stark eingeschränkt gewesen. Die Kosten eines derartigen Neubaus wurden auf rund 7,4 Millionen Euro geschätzt.
Dagegen kommt ein Neubau an einem anderen Standort um rund eine Million Euro günstiger und der Unterricht wird durch die Bauarbeiten nicht beeinträchtigt. Daher war es für die Ausschussmitglieder keine Frage, welche Lösung sie bevorzugen. Da ein Neubau frühestens im Jahr 2017 bezugsfähig sein könnte, soll der fehlende Raumbedarf an der LOP-Schule bis dahin durch Anmietung von Flächen in der Nähe der Schule oder etwa durch Aufstellung von Containern gedeckt werden.



