Junge Forscher kamen zum Regionalentscheid nach Weinheim
Regionalwettbewerb Nordbaden von "Jugend forscht" und "Schüler experimentieren": Vom intelligenten Tablettenspender bis zur Wolkenkammer

Von Günther Grosch
Weinheim. Die "coolen Ideen", die "Kreativität" und die "beeindruckenden Projekte" riefen bei Freudenberg-Vorstandsmitglied Tilman Krauch "unglaubliche Hochachtung" vor den jungen Erfindern hervor: 96 Jungforscher mit Begeisterung für Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik und Informatik, Physik und Technik haben sich dem 52. Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" und "Schüler experimentieren" gestellt. Sie kamen aus 17 Schulen in ganz Nordbaden und stellten 43 Projekte vor.
Die Firma Freudenberg engagiert sich seit 1971 als Partnerunternehmen. Im Weinheimer Stammwerk fand der Regionalwettbewerb statt. Auch Weinheims Erster Bürgermeister Torsten Fetzner sparte nicht mit Lob. "Diese Projekte stellen ein Stück technologische Zukunft dar."
Die "praxisnahen Inhalte", die "Einblicke in das echte Leben vermitteln", waren auch Anne Ganser, Leiterin des Wettbewerbs Wirtschaft & Wissenschaft der Hamburger "Stiftung Jugend forscht", uneingeschränkte Anerkennung wert. Diesjähriges Wettbewerbsmotto der Stiftung: "Zukunft - ich gestalte sie".
Als Spitzenreiter mit acht Projekten erwies sich das Geschwister-Scholl-Gymnasium in Mannheim. Auf Rang zwei folgten die Integrierte Gesamtschule Mannheim (IGMH) und das Bergstraßen-Gymnasium in Hemsbach mit je sechs Beiträgen. Jeweils fünf Projektideen stellten Schüler des Ludwig-Frank-Gymnasiums und des Lessing-Gymnasiums (beide Mannheim) vor.
Unter den Siegern waren dagegen viele Heidelberger: "Mit dem Bleistift zu den Genen" lautete das Biologie-Projekt, mit dem Cosima und Jakob Schilling vom Kurfürst-Friedrich-Gymnasium in Heidelberg einen dritten Platz bei "Schüler experimentieren" belegten. Auch Mia Sittinger vom Explo Heidelberg Hector Seminar sicherte sich mit ihrem Projekt "Knoblauch - natürliches Heilmittel oder überschätztes Hausmittel" den Bronzeplatz. Dem "Phänomen Erdrutsch" widmeten sich Frederik Siegwart-Migend sowie Lena und Sophia Föhrenbach (Pestalozzischule Hockenheim). Sie schafften Platz zwei in "Geo- und Raumwissenschaften".
Die Erfolge des Projekts "Einfluss von Kondensationskeimen auf die Wolkenbildung" war der Jury einen ersten Platz für Marcia Joana Kroker, Jana Jung und Elias Wolf vom Life-Science-Lab am DKFZ Heidelberg wert. Mithilfe einer selbst konstruierten "Wolkenkammer" untersuchten sie, welchen Einfluss Kondensationskeime auf die Wolkenbildung haben. Mit einem "Labor für Wolken" beschäftigten sich auch David Endlich, Hannah und Charlotte Wehnes vom DKFZ. Sie kamen auf Rang drei.
"Meine Eltern richten jeden Tag Tabletten für unsere Oma her. Das ist zeitaufwendig - und sie vergisst die Tabletten manchmal", so Thimo Merke beim Rundgang durch die in Freudenberg-Bau 163 aufgebauten "Forschungsstände". Der 18-jährige Schüler des Mannheimer Ludwig-Frank-Gymnasiums und sein Mitschüler Pasqual Kress haben einen intelligenten Tablettenspender (iPill) entwickelt. Das Projekt belegte in "Technik" Rang eins.
Ein schwarzes, unauffälliges Armband zeigt Leonhard Buhl. Der 19-Jährige hat in der Schüler-AG Neustadt gemeinsam mit Jannik Ehrhardt (16) aus der Weinheimer Hans-Freudenberg-Schule ein System zum (Er-)Fühlen von Farben für Blinde entwickelt: Platz zwei.
"Hohe wissenschaftliche Qualität" bescheinigten die Juroren der Arbeit von Leonie Schneider, Neele Reitermann und Katharina Kupfer. Angesichts der Diskussion über Milchüberproduktion widmeten sich die Schülerinnen des Geschwister-Scholl-Gymnasiums dem Thema Biokunststoff aus Kuhmilch. Sie produzierten Knöpfe und Folien: Erster Platz in der Sparte "Schüler experimentieren".



