In der Pfalz sind Weinblätter ein begehrtes Diebesgut

Langfinger bedienen sich in den Weinbergen immer öfter daran

16.06.2016 UPDATE: 17.06.2016 06:00 Uhr 49 Sekunden

Der Rebschnitt im Weinberg sollte von einem Fachmann gemacht werden. Wenn die Weinblätter einfach abgerissen und gestohlen werden, wie das in der Pfalz immer häufiger geschieht, können die Weinstöcke Schaden nehmen. Foto: dpa

Neustadt. (lrs) Nicht nur Weintrauben, sondern auch die Blätter der Rebstöcke sind zunehmend begehrtes Diebesgut in Rheinland-Pfalz. "Das Phänomen haben wir immer mal wieder", sagte Jürgen Oberhofer vom Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) Rheinpfalz in Neustadt. Etwa zwei bis drei Mal im Jahr werde ihm ein solcher Fall gemeldet. Es komme so zu lokal begrenzten Schäden an den Rebstöcken. Einen kommerziellen Handel, wie er zum Teil mit gestohlenen Weintrauben betrieben werde, gebe es bei den Blättern nicht. Das Diebesgut werde wohl für den erweiterten Eigenverbrauch oder in der lokalen Gastronomie verwendet, erklärte Oberhofer.

Erst Ende Mai waren in Neustadt an etwa 100 Rebstöcken Blätter gestohlen worden. "Die Rebstöcke werden etwas schlechter verblühen", sagte Rainer Klein vom betroffenen Weingut Weegmüller. Besonders groß ist der Schaden für die Winzer, wenn die Rebstöcke komplett entblättert werden. "Dann findet keine Reife statt", erläuterte Markus Heil, Leiter der Weinbauabteilung der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz. Auch im nächsten Jahr bringe der Stock dann keine Frucht.

Wenn die Blätter kurz zuvor mit Pflanzenschutzmitteln behandelt wurden, ist zudem vom Verzehr abzuraten. "Das ist nicht gesund", sagte Matthias Porten vom DLR Mosel.

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Erst Anfang Juni hatten Unbekannte mehrere Kilogramm Blätter aus einem Weinberg in Traben-Trarbach gestohlen. Die Polizei warnte danach vor gesundheitlichen Schäden durch den Verzehr.

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