Heilbronn: Neues Stadtquartier am Neckarbogen
Die Vorbereitungen für die Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn laufen auf Hochtouren - Die Stadt öffnet sich zum Fluss

In den kommenden vier Jahren wandelt sich das Gesicht von Heilbronn. Die Bundesgartenschau 2019 hat den Anstoß für ein ökologisches Stadtentwicklungsprojekt gegeben. Auf alten Bahnanlagen entsteht ein neues Quartier mit Anschluss an den Neckarbogen. Foto: Buga GmbH
Von Gaby Booth
Heilbronn. Die 120 000 Einwohner starke Stadt Heilbronn verändert gerade ihr Gesicht. Entscheidenden Anteil hat daran die Bundesgartenschau 2019, die wie ein Motor in den kommenden vier Jahren im Kernbereich ein neues Stadtquartier entstehen lässt. Auf einer Fläche von circa 40 Hektar wächst auf dem jetzigen Fruchtschuppenareal das neue Stadtquartier Neckarbogen. Das Ziel: eine vielfältige atmosphärische Parklandschaft, angelehnt an den Neckar-Altarm in Richtung Kanalhafen. Die Käthchenstadt öffnet sich mit dem Doppelprojekt Buga/Neckarbogen auf dem ehemaligen Bahnareal zum Wasser hin. Geplant ist ein ökologisches Vorzeigestadtquartier, in dem letztendlich 3500 Menschen wohnen und weitere 1000 arbeiten werden.
Das Besondere: Die neuen Parklandschaften und das Stadtquartier werden durch einen Freizeitsee und einen Stadtsee geprägt. Der Freizeitsee, dessen Wasserkreislauf über eine Wassertreppe sichtbar gemacht wird, soll sich als abwechslungsreiche Erholungslandschaft mit angrenzenden Sonnenterrassen und einem Sandstrand präsentieren.
Die Bundesgartenschau ist also Mittel zum Zweck. "Die Buga 2019 soll eine emotionale Gartenschau werden. Sie wird aber ein anderes Format haben als andere Bugas. Wenn sie vorbei ist, wird keine Parklandschaft bestehen bleiben", charakterisiert Hanspeter Faas, Geschäftsführer der Bundesgartenschaugesellschaft, das Vorhaben. "Die Buga ist der Motor der Stadtentwicklung."
Der Gemeinderat hatte lange diskutiert, bis er mit großer Mehrheit "Ja" sagte zur Buga 2019. Schließlich ist die Finanzlage der siebtgrößten Stadt in Baden-Württemberg wie in anderen Kommunen alles andere als rosig. Letztendlich überzeugten dann aber die langfristigen Vorteile. Der Nutzen der Buga sei keinesfalls auf die sechsmonatige Veranstaltungsdauer beschränkt, sondern eine Investition in die Zukunft, da mit ihr eine weitreichende Stadtentwicklung vorangetrieben werden kann.
So sollen neben dem neuen Stadtquartier "Neckarbogen" die Stadtteile westlich und östlich des Neckars vernetzt, die gesamtstädtischen Grünverbindungen ausgebaut sowie Spiel- und Sportflächen aufgewertet werden. "Mit der Bundesgartenschau 2019 wird in Heilbronn ein Event von bundesweiter Bedeutung stattfinden", so Oberbürgermeister Harry Mergel. Er dankt dem Land für die Unterstützung. Ohne diese hätte man eine solche Veranstaltung nicht auf die Beine stellen können. "Der städtische Haushalt allein würde vor allem die Investitionskosten in Höhe von rund 141 Millionen Euro für das neue Stadtquartier Neckarbogen nicht hergeben."
Das Land Baden-Württemberg unterstützt Heilbronn bei der durch die Bundesgartenschau angestrebten Stadtentwicklung mit Geldern aus verschiedenen Förderprogrammen. Neben den 21 Millionen Euro Sondermitteln für die Bundesgartenschau werden Mittel aus anderen Geldtöpfen des Landes fließen, insbesondere aus der Städtebauförderung, sowie aus Programmen nach dem Verkehrsfinanzierungsgesetz.
Die Durchführung der Buga allein kostet etwa 44 Millionen Euro, daran beteiligt sich die Stadt mit zehn Millionen. Damit sich der Aufwand rechnet, muss die Bundesgartenschau Heilbronn 2019 GmbH aus Eintrittsgeldern und Pachteinnahmen insgesamt 34,4 Millionen erwirtschaften.



