Erster Drehtag für den Film "Schwetzingen schreibt Geschichte"

Erster Drehtag für den Film "Schwetzingen schreibt Geschichte" zum 1250. Jubiläum der Stadt - Laien-Schauspieler richtig professionell

18.01.2016 UPDATE: 21.01.2016 06:00 Uhr 2 Minuten, 10 Sekunden

Es war der erste Drehtag zum Jubiläumsfilm "Schwetzingen schreibt Geschichte": Drehbuchautor und Regisseur David Dietrich (links im Hintergrund) gibt den Schauspielern letzte Anweisungen für die Szene am Hofstaat von Kurfürst Carl Theodor. Foto: Lenhardt

Von Marion Gottlob

Schwetzingen. Was für ein Abenteuer! Vor rund einem Jahr war die Idee zum Jubiläumsfilm "Schwetzingen schreibt Geschichte" im Gespräch zwischen Oberbürgermeister Dr. René Pöltl und Meikel Fuchs entstanden. Eigentlich war eine kurze Werbesequenz für das 1250. Jubi-läum der Stadt geplant - und daraus entstand das Konzept zu einem kompletten Dokumentarfilm. Nun war der erste Drehtag im Schloss. "Wir haben eine Szene mit Kurfürst Carl Theodor und seinem Hofstaat gedreht", betonte Meikel Fuchs.

Auch der OB wird mitspielen

Bereits um 8 Uhr war die Technik für Licht und Ton mit Kamerakran im Schloss installiert worden, zwei Stunden später konnte der "Hofstaat" Platz nehmen. Das Besondere an dem Film: Es ist ein Mix aus Interviews mit Experten und Spielszenen, die von Laien dargestellt werden. Dr. Ralf Wagner, Kunsthistoriker bei den Staatlichen Schlössern und Gärten Baden-Württemberg, war in doppelter Funktion dabei - als beratender Experte und Darsteller. Als Kurfürst Carl Theodor trug er ein Kostüm mit Spitze, Perlen und Goldbordüren, dazu Schuhe mit roten Absätzen. Er lächelte: "Für mich als Mann sind die Seidenstrümpfe recht ungewohnt."

Unter Carl Theodor entstand das Schloss in seiner heutigen Form. Die Sommerresidenz entwickelte sich zu einem Magneten für Künstler. 1763 durfte das siebenjährige Wunderkind Wolfgang Amadeus Mozart sogar dem Kurfürsten persönlich vorspielen!

Für die Filmszene nahm zuerst der Adel Platz, noch ohne Kurfürst: Dafür waren Mitglieder des Vereins "Churfürstlicher Hofstaat" in ihren Kostümen gekommen. Vorsitzende Barbara Blocher hatte Ehemann Lorenz, Tochter Cathrin und den 20 Monate alten Enkel Julian (ebenfalls im historischen Kostüm) mitgebracht. Rund 60 Stunden hat Blocher an ihrem Kostüm genäht. "Das Kleid mit geschnürter Korsage zwingt zur aufrechten Haltung." Barbara Bergmann-Biesinger erklärte: "Unsere Perücken sind aus Büffelhaar handgeknüpft."

Noch war der Mozart-Darsteller beim Dreh nicht dabei. "Stellt Euch vor - wo der Kamin ist, da sitzt eigentlich Mozart", so Regisseur und Drehbuchautor David Dietrich. Der Diplom-Sozialpädagoge mit Schwerpunkt "Medienpädagogik" arbeitet hauptberuflich bei der Jugendförderung der Stadt Mannheim und hat Erfahrung mit Dreharbeiten mit Laien. Auf sein Kommando "Action" lief die Kamera an: Die adligen Damen und Herren erhoben sich graziös von ihren Stühlen, um ihren Fürsten zu begrüßen, der gerade den Salon betreten hatte. Manuela Ziegler kam als Hofdame dazu: "Mit der zweiten und dritten Wiederholung der Szene wurde ich immer lockerer." Manfred Dams arbeitet normalerweise im Kulturamt und spielte nun den Diener des Kurfürsten: "Ich war noch nie bei einem Film dabei und staune über die Kleinarbeit."

Kameramann Mark Kulpa arbeitete fünf Stunden lang, fast ohne Pause: "Ein Super-Projekt - mich hat die Idee überzeugt, einen historischen Stoff darzustellen." Marco Herm macht eine Ausbildung zum Kaufmann für Büromanagement und half bei der Technik: "Mir macht das einfach Spaß." Folker Fenkl war für die Fotos zuständig, Nadine Schuster für Hilfe hinter den Kulissen.

"Ein Dank geht an die Verwaltung des Schlosses, dass wir an Originalorten drehen dürfen", sagte Fuchs. Begleitet und gefördert wird das Projekt von der Initiative "Find us in action" und der Stadt Schwetzingen. Die Filmsequenz endete mit dem Applaus für den kleinen Mozart. Das Spiel des Wunderkindes selbst wird an einem anderen Tag gedreht und dann in den Film eingefügt. Insgesamt wird die Filmcrew Aktionen im gesamten Jubiläumsjahr mit der Kamera begleiten, unter anderem wird auch Oberbürgermeister Dr. René Pöltl mitspielen. Anfang 2017 soll der Film dann der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

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