Durch die extreme Wetterlage steigt die Waldbrandgefahr
Das Kreisforstamt appelliert an Waldbesucher, äußerst vorsichtig zu sein: "Eine weggeworfene Kippe reicht schon"

Ein Horrorszenario für Dieter Münch, den Leiter des Kreisforstamtes: Eine achtlos weggeworfene Zigarette setzt den ausgetrockneten Waldboden in Brand. Foto: Pleul
Rhein-Neckar. (sha/zg) Vorsicht: Durch das anhaltend trockene und sehr heiße Wetter der vergangenen Tage steigt die Waldbrandgefahr auch im Rhein-Neckar-Kreis. In einer aktuellen Pressemitteilung meldet das Landratsamt, dass im Kreis mittlerweile die höchste Waldbrandgefahrenstufe erreicht sei.
"Besonders in den trockenen Kiefernwäldern auf sandigen Böden zwischen Mannheim und Altlußheim besteht ein extrem hohes Waldbrandrisiko", weiß Sebastian Eick, Leiter des Forstbezirks Rheintal-Bergstraße und des Forstamts Mannheim. Und die größte Gefahr in einer solchen Situation sei der Mensch, ergänzt Dieter Münch, Leiter des Kreisforstamtes.
Bereits eine achtlos weggeworfene Zigarette könne in diesen Tagen verheerende Folgen haben. Weit über die Hälfte aller Waldbrände würden jedes Jahr durch Unachtsamkeit und Fahrlässigkeit von "Naturfreunden" entstehen.
"Glücklicherweise hat es in den vergangenen Jahren in den Wäldern des Rhein-Neckar-Kreises keine größeren Brände gegeben", sagt Münch. Zwar habe es immer wieder mal gebrannt, das Feuer habe aber stets schnell von den alarmierten Einsatzkräften gelöscht werden können. "Dass die Einsatzkräfte Schlimmeres verhindern konnten, haben wir aufmerksamen Bürgern zu verdanken, die die Brandherde bemerkt und sofort die jeweilige Feuerwehr verständigt haben", betont der Leiter des Kreisforstamtes. Und so hofft Münch, dass der Rhein-Neckar-Kreis auch in diesem Jahr von schweren Bränden verschont bleibt. Allerdings sei die Lage durch die lang anhaltende, extreme Hitze sehr gefährlich. Deshalb bitte er die gesamte Bevölkerung durch umsichtiges Verhalten mitzuhelfen, die Brandgefahr einzugrenzen. Gerade jetzt seien folgende Regeln beim Umgang mit Feuer im Wald besonders zu beachten:
> Vom 1. März bis 31. Oktober gilt im Wald grundsätzliches Rauchverbot.
> Feuermachen ist nur an fest eingerichteten und speziell gekennzeichneten Feuerstellen erlaubt. Nicht gestattet ist das Grillen im Wald auf mitgebrachten Grillgeräten.
> Auch ein Feuer an erlaubten Stellen muss immer beaufsichtigt und vor dem Verlassen des Grillplatzes gelöscht werden. Offenes Feuer muss mindestens 100 Meter vom Waldrand entfernt sein.
> Leere Bierflaschen, sogar schon kleine Glasscherben können schwere Brände auslösen. Denn im Sonnenschein wirken sie wie Lupen.
> Auch Autos können schuld an Waldbränden sein. So warnen Autoclubs vor dem Parken in Grasflächen oder an Wegesrändern mit Vegetation. Das Gras könne sich unter dem Auto schnell entzünden. Schließlich würden die Katalysatoren je nach Betriebsdauer schnell bis zu 800 Grad heiß.
> Wichtig ist es, dass Schranken und Wege nicht mit Fahrzeugen zugeparkt werden, so dass im Notfall Feuerwehr und Rettungsfahrzeuge passieren können.
"Waldbrände führen nicht nur zu großen finanziellen Schäden für die Waldbesitzer, sondern zerstören auf Jahre hinaus die Lebensgrundlagen für viele im Wald lebende Tiere und Pflanzen", sagt Münch. Die Forstämter im Rhein-Neckar-Kreis und Mannheim appellieren deshalb an alle Waldbesucher, umsichtig zu sein und die Regeln zum Schutz des Waldes einzuhalten.



