"Digitale Modellregion" Rhein-Neckar

Ausschuss für Regionalentwicklung will den Klimaschutz vorantreiben

Verband bietet Unterstützung bei energetischen Sanierungen und strebt flächendeckende Infrastruktur für E-Mobilität an

28.05.2017 UPDATE: 29.05.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 40 Sekunden
Der Schriftzug Industrie 4.0 und eine Hand, aufgenommen am 25.02.2016 in Potsdam (Brandenburg) während einer Konferenz über vernetzte Produktion der Zukunft. Foto: Ralf Hirschberger/dpa-Archiv/dpa

Von Harald Berlinghof

Annweiler. Die Digitalisierung der Gesellschaft ist in aller Munde. Besonders kurz vor dem IT-Gipfel der Bundesregierung in Ludwigshafen, zu dem Kanzlerin Angela Merkel erwartet wird. Der Verband Region Rhein-Neckar (VRRN) ist bestrebt, die Metropolregion Rhein-Neckar als "digitale Modellregion" zu etablieren. Dabei sollen auf Basis digitaler, intelligenter Netzwerke in den Bereichen Energie, Verkehr, Gesundheit, Bildung und Verwaltung Verbesserungen und Vereinfachungen für die hier lebenden Menschen über drei Ländergrenzen hinweg erreicht werden. Die Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) soll sich so zu einem länderübergreifenden "Innovations- und Erprobungsraum" für Digitalisierung entwickeln.

In der Sitzung des Ausschusses für Regionalentwicklung und Regionalmanagement erläuterte Bernd Kappenstein, Leiter des Fachbereichs Energie & Umwelt der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH die Arbeit seiner Mitarbeiter. Mit einer Schriftenreihe zu Tipps und Hinweisen zur energetischen Sanierung und Modernisierung von Ein- und Zweifamilienhäusern, mittelständischer Unternehmen und öffentlicher Gebäude möchte man einen wichtiger Beitrag dazu leisten, die energetische Sanierungsquote in der MRN weiter zu erhöhen.

Zur Reduzierung des Treibhausgaseffektes sei es aber auch wichtig, die Mobilität, welche rund 30 Prozent des Endenergieverbrauchs ausmache, klimafreundlich zu gestalten, so Kappenstein. Neben dem ÖPNV und dem Güterverkehr bestehe Handlungsbedarf insbesondere in der Verbreitung der klimafreundlichen Elektromobilität. Ein Schwerpunkt bildet dabei auch die Schaffung einer flächendeckenden E-Ladeinfrastruktur im öffentlichen Raum. Auch Car-Sharing-Modelle und betriebliches Flottenmanagement, verbunden mit Pendlerstudien habe der Fachbereich mit seiner Arbeit unterstützt.

Darüber hinaus beteiligt sich Kappensteins Fachbereich an einem Förderprogramm des Landes Baden-Württemberg in Verbindung mit Mitteln der Europäischen Union. Dadurch sollen mit Hilfe von Moderatoren, Info-Veranstaltungen und qualifizierten Energieberatern kleine und mittlere Unternehmen angesprochen und zur Energieeffizienz sensibilisiert werden. Über diesen Weg will man die durchaus beachtlichen Energieeffizienzpotenziale heben. Der Fachbereich Energie & Umwelt hat hierzu Initiativen entwickelt, die in einer "First Mover Community" mit zwölf Kommunen aller Größenklassen auf den Weg gebracht werden. In diesem Modell sollen Erfahrungen gesammelt und anschließend in der gesamten Region verbreitet werden.

Was in der Ausschusssitzung ebenfalls beschlossen wurde, könnte man eine Art "Seelsorge" nennen. Denn oft sind es Angelegenheiten aus dem unmittelbaren privaten Umfeld, die Mitarbeiter seelisch belasten. Was sich nachweislich auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Beschäftigten auswirkt. Ebenso wissenschaftlich belegt ist die damit verknüpfte betriebswirtschaftliche negative Auswirkung für Firmen, denn seelischer Stress führt zu Leistungsminderungen.

Deshalb soll jetzt mit Hilfe des Verbandes ein niederschwelliges Angebot an die Firmen und die betroffenen Mitarbeiter installiert werden. Solche Mitarbeiter-Unterstützungsprogramme existieren bislang nur bei Großunternehmen. Das Programm, das der Verband jetzt auflegen möchte, richtet sich aber bevorzugt in Form eines gemeinnützigen Vereins an kleinere und mittlere Unternehmen und ist als effektive Maßnahme eines betrieblichen Gesundheitsmanagements zu verstehen. Zunächst wird eine dreijährige Projektphase angestrebt.

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