Die "Metropolcard" ist ein absoluter Renner
26 Städte und Gemeinden haben sie bereits - Jetzt wurde ein eigener Verein gegründet, der sich um das Management kümmert

Rhein-Neckar. Lesen bildet: Heute mehr denn je und auch und gerade auch in Zeiten zunehmender elektronischer Medien. Davon ist nicht nur Weinheims Oberbürgermeister Heiner Bernhard überzeugt. Mehr als für andere birgt für ihn diese Überzeugung allerdings auch eine Art Verpflichtung - und deshalb hat er liebend gerne das Ehrenamt des Vorsitzenden des neu gegründeten Vereins "Metropolcard-Bibliotheken Rhein-Neckar" übernommen.
"Das Angebot unseres Vereins stellt eine große Bereicherung für die Menschen in der gesamten Region dar", sagt der Weinheimer OB dazu, "und deshalb bin ich auch überzeugt davon, dass innerhalb sehr kurzer Zeit zu den 26 Städten und Gemeinden, die derzeit Mitglieder sind, noch zahlreiche andere dazu kommen werden".
Das wird wahrscheinlich so sein. Denn der Verein eröffnet mit seiner "Metropolcard" Menschen die Möglichkeit, das große Bibliotheksangebot in der Region sozusagen grenzüberschreitend zu nutzen. Mit der Karte verfügen die 26 Mitglieds-Kommunen über einen gemeinsamen Bibliotheksausweis, der für nur 20 Euro zum Ausleihen von klassischen und elektronischen Medien in allen angeschlossenen Bibliotheken berechtigt.
Genutzt wird die Metropolcard bereits von über 10.000 Bürgern genutzt - Tendenz steigend. Im Portfolio der Metropolcard befinden sich derzeit immerhin 1,7 Millionen klassische Medien wie Bücher, Filme, CDs, Computerspiele, Zeitungen und Zeitschriften sowie gut 23.000 elektronische Medien zum Downloaden. Und die Nutzer, so der einhellige Tenor einer Befragung, die in den Bibliotheken, geführt wurde, wissen den Mehrwert zu schätzen, den die Bündelung der Kräfte in der Metropolregion Rhein-Neckar mit sich bringt.
Vor der Gründung des neuen Vereins war die Verwaltung des so genannten Metropolcard-Verbunds, der ursprünglich bei der Einführung des Angebots gegründet worden war (die RNZ berichtete), mit großem administrativem und personellem Aufwand verbunden, und dies zudem weitgehend auf ehrenamtlicher Basis. Deshalb war die Idee entstanden, das Management des regionalen Bibliotheksausweises und damit verbunden auch der elektronischen Ausleihe "metropolbib.de" von einem eigenen Verein übernehmen zu lassen. Mit diesem besteht nun erstmals ein gemeinsames Dach für die beiden regionalen Bibliotheks-Dienstleistungen. Und nicht nur das: Der Verein hat eine Halbtagsstelle geschaffen, die künftig die mit der Metropolcard verbundenen Verwaltungsaufgaben übernehmen und innerhalb der einzelnen Bibliotheken koordinieren soll.
Heiner Bernhards Stellvertreterinnen im Vorstand des neuen Vereins sind die Speyerer Bürgermeisterin Monika Kabs sowie die Leiterin der Stadtbücherei Heidelberg, Christine Sass. Letztere hatte gemeinsam mit der stellvertretenden Leiterin der Stadtbibliothek Mannheim und der neuen Schriftführerin des Vereins, Edith-Strohm Feldes, die Weichen für die Vereinsgründung gestellt. Außerdem im Vorstand sind auch noch Barbara Breuner (Ketsch), Barbara Burkard (Lampertheim) und Antje Kietzmann (Ladenburg).
Im Vorfeld der Vereinsgründung waren zahlreiche politische und juristische Fragen zu klären gewesen. Vor allem musste zur Finanzierung einer hauptamtlichen Geschäftsstelle eine neue Beitragsordnung entworfen werden. Hierfür erarbeitete der Ausschuss für Regionalentwicklung des Verbands Region Rhein-Neckar (VRRN einen tragfähigen Kompromiss. Außerdem verpflichteten sich Verband und Metropolregion Rhein-Neckar GmbH für die kommenden drei Jahre zu einem Zuschuss von 15.000 Euro jährlich. Damit ist der Erhalt der Metropol-Card bis auf weiteres gesichert.
Auf die Vereinsführung warten nun große Aufgaben: "Wir müssen eine neue Software implementieren und weitere Kommunen von den Vorteilen des gemeinsamen Bibliotheksausweises überzeugen", so Heiner Bernhard.
Fi Info: www.metropol-card.net



