BASF: Reparatur der Explosionsschäden wird Monate dauern

Vier Opfer des Explosionsunglücks bei der BASF liegen noch im Krankenhaus. Das berichtet das Chemieunternehmen vier Wochen nach der Tragödie, die vier Menschen das Leben kostete. Bis die materiellen Schäden beseitigt sind, werden laut BASF Monate ins Land gehen.

12.11.2016 UPDATE: 13.11.2016 15:00 Uhr 1 Minute, 32 Sekunden
Nach der Explosion am 17. Oktober brannte es auf dem BASF-Gelände in Ludwigshafen. Das tödliche Unglück wurde offenbar durch einen Schnitt in eine Leitung mit brennbarer Flüssigkeit verursacht. Foto: Einsatzreport Südhessen/dpa

Frankenthal/Ludwigshafen. (dpa) Vier Wochen nach der tödlichen Explosion bei der BASF in Ludwigshafen wird an der Unglücksstelle noch ermittelt. "Der Rohrgraben ist noch sichergestellt, und die Untersuchungen der Sachverständigen dauern dort noch an", sagte Hubert Ströber, Leiter der Staatsanwaltschaft Frankenthal. Bis zur Freigabe des Explosionsorts im Landeshafen Nord werde es noch etwa eine Woche dauern. Die BASF vermutet nach Angaben einer Sprecherin, dass die anschließenden Reparatur- und Sanierungsarbeiten im Hafen einige Monate in Anspruch nehmen werden.

Der mutmaßliche Urheber des Unglücks - ein Mitarbeiter einer Fremdfirma - schweigt laut Ströbers weiterhin. Er soll mit einem Winkelschleifer eine falsche Rohrleitung angeschnitten und damit einen Brand ausgelöst zu haben, dem die Explosion folgte. Dabei waren am 17. Oktober drei Menschen getötet worden, ein vierter starb einige Tage später. 29 Menschen wurden verletzt, 7 davon schwer. Von ihnen liegen nach Angaben der BASF-Sprecherin derzeit noch vier im Krankenhaus.

Ströber betonte, dass die Staatsanwaltschaft in diesem Jahr nicht mehr mit einer abschließenden Entscheidung über Anklage oder Einstellung der Ermittlungen rechne. Zunächst müsse zusammengetragen werden, was die Sachverständigen herausfänden. Teilergebnisse wolle er nicht veröffentlichen. Außerdem habe der Beschuldigte danach das Recht, Akteneinsicht zu nehmen und sich zu überlegen, ob er nicht doch etwas sagen wolle.

Ein von der BASF beauftragter externer Gutachter hat bereits Anfang November die Arbeit aufgenommen. Er habe sich mit der Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd hinsichtlich der Untersuchungen abgesprochen, betonte die BASF-Sprecherin. "Es geht darum, Unfallursache und -hergang noch einmal zu analysieren." Zudem gehe es um das Thema Anlagensicherheit und um die Frage, in welchem Zustand die Anlagen vor dem Unglück gewesen seien.

Dasrüber hinaus untersuchen Gutachter des Landeskriminalamts den Unfallhergang. Bei den Ermittlungen geht es um den Ablauf von Wartungsarbeiten an einer benachbarten Rohrleitung, bei denen ein Winkelschleifer eingesetzt worden war. Zudem geht es um Sicherheitsmaßnahmen. Außerdem wurden Bodenproben genommen, "weil man von einer Kontamination im Umfeld des Rohrgrabens ausgehen muss", sagte die Sprecherin.

Von den gut 20 Anlagen, die nach dem Unglück wegen der gekappten Rohstoffversorgung abgestellt wurden, waren am Donnerstag noch 3 außer Betrieb. 41 liefen laut BASF nicht mit voller Kraft. Das Schiff, das bei der Explosion im Hafen gelegen hatte, war nach intensiver Begutachtung der Schäden am Schiffsaufbau am 8. November in den Hafen nach Duisburg geschleppt worden, wo die restliche Ladung gelöscht wurde. Bei dem Unglück war neben zwei Mitarbeitern der Werksfeuerwehr auch ein Matrose des Schiffs getötet worden. Ein weiterer Werksfeuerwehrmann starb zwölf Tage später.

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