5,5 Millionen für schnelles Internet im ganzen Rhein-Neckar-Kreis

Schnelles Internet: Minister Alexander Bonde überreichte einen Bewilligungsbescheid in Höhe von 5,5 Millionen Euro

25.09.2015 UPDATE: 26.09.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 36 Sekunden

Minister Alexander Bonde (2. v. l.) überreicht den Bewilligungsbescheid an Landrat Stefan Dallinger. Darüber freuen sich Peter Mülbaier (l.) und Bürgermeister Hansjörg Höfer. Foto: Dorn

Schriesheim-Altenbach. (sk) "Sie können schon heute mit dem Laden anfangen, dann können Sie morgen einen Film im Internet sehen", sagt Alexander Bonde. Der Minister für den Ländlichen Raum formuliert die Probleme etwas überspitzt, die manche Haushalte abseits der großen Städte mit dem Internet haben: Lange Ladezeiten, eine nur eingeschränkte Möglichkeit, größere Datenmengen zu versenden oder zu erhalten.

"Ein leistungsfähiges, schnelles Internet ist für Firmen und die Menschen von immer größerer Bedeutung", sagt er und nennt Zahlen: 71 Prozent der Haushalte im Kreis seien derzeit an das Hochgeschwindigkeitsnetz mit fünfzigfach höheren Übertragungsraten angeschlossen; die fehlenden 29 Prozent befinden sich zumeist auf dem Land und seien nicht die "Rosinen", die sich die Anbieter der Glasfasernetze herauspickten.

Auf europäischer und Bundesebene sei der Markt "völlig liberalisiert": "Wo er versagt, können die Kommunen die ,weißen Lücken’ schließen", sagt Bonde. Und zwar mit Hilfe von Kreis und Land, die mit einer länderübergreifenden Kooperation zunächst in die Grobplanung einstiegen, an deren Ende, so Bonde, die "Vollabdeckung" stehen soll. Als nächstes folgte die Gründung eines Zweckverbands, dem 54 Städte und Gemeinden als Mitglieder beitraten, erinnert Landrat Stefan Dallinger.

Geschäftsführerin des Verbands "Highspeednetz" oder "fibernet" ist die AVR Umwelt-Service GmbH, deren Geschäftsführer Peter Mülbaier zur feierlichen Übergabe eines "fetten" Bewilligungsbescheids gekommen ist. 5,5 Millionen Euro an Landesmitteln sind nämlich für die Planung bestimmt. Die Mittel sind Teil des Landesprogramms "Breitband-Offensive 4.0" mit einem Volumen von 250 Millionen Euro für Kreise und Kommunen im Land. Für die Gemeinden bedeutet das Geld Planungszuschüsse von 90 Prozent. Die symbolische Übergabe findet passenderweise im "ländlichen Raum" statt, genauer gesagt in der Altenbacher Ortsmitte, die nach längeren Bauarbeiten, ermöglicht durch private Spenden und Landesmittel, langsam ihrer Vollendung entgegen geht. Schriesheims Bürgermeister Hansjörg Höfer erinnert an die Arbeiten im Ortsteil, und Dallinger hakt ein: "Es ist sinnvoll, wenn die Kabel beziehungsweise die Leerrohre gleich mit verlegt werden, wenn man Straßen und Plätze bei Bauarbeiten öffnet."

Mühlbaier zeigt, wie die neue Technik aussieht: Pro Haushalt wird ein Kabel mit einem Durchmesser von einem Millimeter verlegt. Er hat ein Musterstück dabei, in dem 144 solcher Glasfaserpaare gebündelt sind; es erinnert an Strohhalme, die in einem dicken schwarzen Strang zusammenlaufen.

Für die Hauptstrecken, sozusagen die "Datenautobahn", ist der Kreis zuständig, die Kabel werden dann an Übergabepunkten in die Kommunen geleitet. Damit die Anschlüsse schneller realisiert werden, wirbt Bonde schließlich noch mit einer "Entbürokratisierung" der Genehmigungsprozesse, mehr Fördergeldern und verbesserten Fördersätzen für die Gemeinden.

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