Zu entdecken gibt's im Jungbusch überall etwas
Das Kulturfest "Nachtwandel" feiert am 25. und 26. Oktober sein zehnjähriges Bestehen mit rund 80 Programmpunkten

Zehn Jahre ist es nun her, dass im Stadtteil Jungbusch ein Ereignis stattgefunden hatte, das bis heute an Attraktion nichts verloren hat - im Gegenteil. Damals besuchten noch wenige Tausende das Kulturfest "Nachtwandel". 2012 Jahr waren es bereits 20 000 Gäste, die sich in eine Welt der Kreativität stürzten. Die zehnte Ausgabe steht am 25. und 26. Oktober an - eine kleine Erfolgsgeschichte geht weiter.
Rund 200 Künstler, Gruppen und Initiativen werden dieses Jahr den einst verrufenen Jungbusch an etwa 60 verschiedenen Lokalitäten zum Leuchten bringen. Wie gewohnt mit Musik, Ausstellungen, Performances und Kulinarischem aus aller Welt. "Es wird so bunt, wie der Jungbusch selbst ist", verspricht Quartiersmanager Michael Scheuermann. Läden, Lager, Hinterhöfe, Moscheen oder Galerien lassen sich hierfür einiges einfallen, um den Besuchern einen Stadtteil zu präsentieren, der inzwischen bei Weitem nicht mehr gemieden wird, sondern als "hip" gilt.
"Es war ein Kraftakt", erklärte Scheuermann. Denn bei 20 000 Nachtwandlern muss ein besonderes Sicherheitskonzept her, damit auch 2013 keine großen Zwischenfälle passieren. Die Feuerwehr wird demnach präsent sein, ebenfalls die Polizei und Sicherheitsleute. Denn auch dieses Jahr gelte laut Quartiersmanager die Devise: "Wir wollen ein Kulturfest, kein Straßenfest." Das bedeute ebenfalls, dass die Qualität im Vordergrund steht, und nicht die Quantität. "Wir mussten viele Interessenten abweisen", sagte Scheuermann. Bei circa 80 Programmpunkten war dann definitiv Schluss.
Doch diese 80 Punkte dürften ausreichen, um das Prisma des spannungsreichen Stadtteils zu präsentieren, ohne dabei die Bewohner aus dem Blick zu verlieren. Denn der "Nachtwandel" sei ein Projekt von unten, von den Jungbuschlern selbst. Aus ihren Reihen stammt ein großer Teil des Angebots.
"Der Jungbusch ist ein Stadtteil, der sich im Wandel befindet", richtete Scheuermann den Blick auf zahlreiche Baustellen, über die man nicht nur beim "Nachtwandel" stolpert. Doch auch diese werden unter anderem lichttechnisch in Szene gesetzt.
Um für mehr Sicherheit beim Wandeln zu sorgen, wird dieses Jahr nicht nur die Jungbuschstraße gesperrt, auch Teile der Hafenstraße können nicht befahren werden. Deshalb raten die Veranstalter, den "Nachtwandel" mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu besuchen. Für alle Neueinsteiger und diejenigen, die sich geplant durch den Jungbusch bewegen wollen, gibt es mehrere Infopunkte in der Jungbuschstraße. Dort erhält man Pläne, auf denen die einzelnen Anlaufstellen markiert und erklärt sind. Oder man lässt sich einfach treiben und überraschen - ein Rezept, das viele erfahrene "Nachtwandler" anwenden. Denn zu entdecken gibt es überall etwas.
Fi Info: Der zehnte "Nachtwandel" im Jungbusch (www.nachtwandel-im-jungbusch.de) findet am Freitag und Samstag, 25. und 26. Oktober, jeweils von 19 bis 24 Uhr statt. Im Gedenken an die ermordete Jungbuschbewohnerin Gabriele Z. befinden sich an mehreren Stellen Spendenkassen. Das gesammelte Geld kommt der Familie der Litauerin zugute.



