Mannheim

Treibende Bässe und Hardcore-Sound bei Toxicator

Das Toxicator-Festival steigt am 6. Dezember in der Maimarkthalle. Bis zu 12.000 Fans werden zur Raveparty erwartet.

24.11.2025 UPDATE: 24.11.2025 04:00 Uhr 1 Minute, 45 Sekunden
Die Maimarkthalle wird bei der Toxicator-Party zur modernen Kathedrale. Foto: I-Motion

Mannheim. (mpt) Es ist die vielleicht schnellste Musik der Welt. Mit bis zu 200 Beats per Minute. Rasant, explosiv und hart, wie der Name es schon verrät: Hardcore oder auch Gabber nennt sich das Subgenre der ultraschnellen Techno-Truppe. Mannheim wird jeden Winter zum Highspeed-Mekka, wenn zum Toxicator-Festival mit bis zu 12.000 Teilnehmern geladen wird. Am Samstag, 6. Dezember, steht ein Jubiläum an.

"Es fing sehr klein an, mit 3500 Besuchern", erinnert sich Oliver Vordemvenne vom Veranstalter I-Motion aus Koblenz an die Anfänge vor 15 Jahren. Damals bespielte man nur einen kleinen Teil des Maimarktgeländes, inzwischen umfasst der von 20 bis 6 Uhr am Morgen dauernde Rave drei Floors und ist zu einem der größten seiner Art in Süddeutschland geworden. Die meisten Besucher kämen aus einem Umkreis von rund 200 Kilometern, vereinzelt aber auch aus München oder Dortmund.

Die 15. Ausgabe von Toxicator verspreche nun eine Nacht voller kompromissloser Sounds, energiegeladener Performances und treibender Bässe. Rund 30 internationale DJs und Live-Acts werden auf drei Floors spielen. Mit Angerfirst aus den Niederlanden steht einer der größten Namen der Szene als Mainact auf der Bühne. "Er kann bereits auf eine über 20-jährige Karriere blicken", sagt der 51-jährige Organisator.

Das Genre Hardcore erlebte seine Geburtsstunde schon Anfang der 1990er-Jahre. Die Niederlande, allen voran die raue Hafenstadt Rotterdam, prägten den harten Gabber-Sound. Das Thunderdome-Festival samt Best-of-CDs wurde zum internationalen Markenzeichen. Aber auch in Mannheim entwickelte sich eine Szene: Kurz geschorene Haare (auch bei Frauen) gehörten damals ebenso zum Outfit wie bunte Trainingsanzüge oder Bomberjacken. "Mit den Nuller-Jahren verschwand die Musik ein wenig von der Bildfläche, aber sie erlebte schon bald ein Comeback", so Vordemvenne.

In der Dortmunder Westfalenhalle stellte er ab 2007 erste Gigs auf die Beine, in Mannheim aber erkannte er ein Potenzial, eine feste Zielgruppe. Und das Vorhaben etablierte sich. "Den Stil bezeichne ich immer gerne als Punkrock der elektronischen Musik. Es ist hart und rebellisch, schnell und laut", sagt der Veranstalter über den Sound, bei dem sich Klänge wie dramatische Gewitterwolken aufbauen, um dann als rasende Bassline-Blitze auf das Publikum herunterzukrachen.

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Gestandene Acts wie Dimitri K. sollen die Wurzeln des Gabber zurück auf die Tanzfläche bringen, manche Künstler mit provokanten und humorvollen Performances die Genre-Grenzen sprengen und für eine zehnstündige Nacht "voller Energien und Emotionen" sorgen. Ally und die Russian Village Boys etwa liefern eine Live-Show, einige DJs tragen düstere Masken. Die Künstlerin AniMe und Neon Graveyard hingegen stehen für eine neue Generation harter, elektronischer Musik.

Beim Toxicator-Festival, mit DJs aus den Niederlanden, Frankreich oder Italien, wird jedes Jahr eine Hymne von einem der auftretenden Künstler produziert. Auch den Lärmschutz habe man dank spezieller Messungen auf dem Schirm, in den vergangenen Jahren seien keine Beschwerden eingegangen. Für eine sichere An- und Abreise soll wie immer die Eintrittskarte selbst sorgen, die gleichzeitig als kostenlose Fahrkarte im VRN-Gebiet gilt.

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