Spinelli-Kaserne Mannheim: Stadt stoppt Abbau der Nato-Hallen

Bund beginnt mit Rückbau von elf Gebäuden in der ehemaligen Spinelli-Kaserne - Stadt verlangt Gutachten zum Artenschutz

28.03.2017 UPDATE: 29.03.2017 06:00 Uhr 1 Minute, 29 Sekunden

Zwei der Nato-Hallen auf Spinelli sind bis aufs Gerippe abgebaut. F:vaf

ger. Schneller als erwartet hat die Bundesagentur für Immobilienaufgaben (BImA) damit begonnen, die ersten Hallen auf dem Spinelli-Gelände in Feudenheim abbauen zu lassen. Zwei der fünf Hallen stehen bereits nur noch als "Gerippe" im Gelände. Doch mittlerweile ruhen die Arbeiten allerdings teilweise wieder - Grund ist der Naturschutz. Die Stadt war offenbar über den Abbau zu dem jetzigen Zeitpunkt nicht informiert. Zuerst muss sich nun ein Gutachter prüfen, ob in den Hallen Vögel brüten.

Es geht um die elf sogenannten Nato-Hallen im Westen des Geländes, angrenzend an die Wachenheimer Straße/Völklinger Straße in Käfertal Süd. Die BImA hatte den Rückbau bereits im vergangenen Jahr grundsätzlich mit der Stadt abgesprochen. Allerdings war dem Rathaus der genaue Zeitpunkt nicht bekannt, wie die Stadt mitteilte. Die Konversionsfläche gehört der Stadt Mannheim, privaten Eigentümern sowie dem Bund.

Die Stadt hat nun die BImA verpflichtet, ein Artenschutzgutachten zu erstellen, sodass beim Abriss der Hallen der Artenschutz gewährleistet ist. Es gehe darum, ob dort derzeit geschützte Vögel brüten. Vorhandene Vogelnester dürften nicht beschädigt oder gar zerstört werden. Falls keine Vögel dort brüten, könne der Rückbau sofort weitergehen. Ansonsten müsse er um einige Wochen verschoben werden.

Die Nato-Hallen der US-Streitkräfte werden dabei nicht einfach abgerissen. Die BImA hat sie auf einer Internetplattform (Zollauktion.de) versteigert, die neuen Besitzer haben sich verpflichtet, die Hallen selbst zu zerlegen und abzutransportieren. Bei den beiden Gebäuden, die bereits bis auf die Stahlträger abgebaut sind, darf die Demontage aber weitergehen, weil hier sowieso keine Vögel mehr brüten können.

Wer die Hallen zu welchem Preis ersteigert hat, ist nicht bekannt. Die Hallen werden derzeit von den beiden Neueigentümern in Eigenleistung abgebaut, aufgeladen und abtransportiert. Ursprünglich war vonseiten der BImA geplant, den Abbau dieser Hallen bis zum 30. März 2017 abzuschließen. Aufgrund bautechnischer Herausforderungen geht die BImA davon aus, dass dieser Vorgang nun bis Ende Mai abgeschlossen sein wird.

Danach, auf jeden Fall noch im Jahr 2017, sollen dann die Bodenplatten und weitere feste Bauteile abgerissen werden. Ende April wollen sich alle Beteiligten - Stadt, ihre Gesellschaft MWSP, die Buga-Gesellschaft und die BImA - zusammensetzen und den weiteren Rückbau des westlichen Spinelli-Areals klären. Die Stadt plant, auf einem Teilgelände von Spinelli die Bundesgartenschau 2023 stattfinden zu lassen. Außerdem sollen hier Wohnungen entstehen.

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