Palazzo-Macher wollen etwas Lebensfreude zurückgeben
Spiegelpalast öffnet vom 19. November bis 6. Januar seine Türen

Mannheim. (hwz) Spätestens wenn der Gast seinen Platz eingenommen habe, soll er einen Abend lang Corona vergessen, kündigen die Palazzo-Macher Rolf Balschbach und Gregor Spachmann an. Vom 19. November bis 6. Januar werden sie den Spiegelpalast für das Publikum öffnen. Eine Entscheidung, für die sie sich bewusst viel Zeit genommen haben. Nicht frühzeitig absagen, sondern geduldig abwarten und in der Krise die Chance suchen – so beschreibt es Balschbach.
Das Entgegenkommen der Stadt habe wesentlich zur Entscheidung beigetragen, betont er. Das Rathaus hat zugestimmt, dass das Zelt am Europaplatz ausnahmsweise bis zur nächsten Saison stehen bleiben darf. Kosten für den Abbau, das Herrichten des Rasens sowie den Wiederaufbau in 2021 entfallen somit und helfen dem Veranstalter, das unternehmerische Risiko einzugrenzen. "Groß Geld verdienen werden wir in dieser Saison sicherlich nicht, aber wir wollen ein Zeichen setzen und im besten Fall Signalwirkung haben für andere Kultur- und auch Sportveranstaltungen", erkläret Spachmann.
Und ja, ein bisschen Mut gehöre dazu, unter den gegebenen Umständen eine Spielzeit auf die Beine zu stellen. Mit einem Hygienekonzept, dessen Maßnahmen greifen, ohne dass sie für das Publikum allgegenwärtig sind. Da es keinen Barbetrieb gibt, wird der Eingangsbereich vergrößert. Die Zahl der Garderoben und die sanitären Anlagen wird verdoppelt, Laufwege sind vorgegeben. An Stellen, wo der Abstand von 1,5 Metern zwischen den Tischen nicht exakt eingehalten werden kann, sorgen Echtglasscheiben für Sicherheit und Durchblick. 462 Sitzplätze sind genehmigt. "Aber da gehen wir drunter", so Balschbach. Die genaue Zahl ergebe sich aus den Reservierungen für den jeweiligen Abend. Es werden ausschließlich personalisierte Tickets ausgegeben und im Rahmen der Buchung Adresse und E-Mail hinterlegt. Die Gäste werden tischweise in die von ihnen gebuchten Gruppen gesetzt. Sie bestellen und bezahlen während der Veranstaltung kontaktlos. Das Tragen von Mund-Nasen-Masken ist Pflicht, solange sie nicht auf ihrem Platz sitzen.
Service- und Küchenmitarbeiter sowie Künstler absolvieren regelmäßig Coronatests. Wichtiges Element des Konzepts ist es, für frische Raumluft zu sorgen. Dafür wurde in eine moderne Aerosol-Absauganlage investiert. Dabei strömt von oben kontinuierlich Frischluft ein, die verbrauchte Luft wird nach unten abgesaugt. Gearbeitet wird mit Über- und Unterdruck, sodass sich die Luft weder rechts noch links im Raum verteilen kann. "Wir wissen nicht, wie das Publikum reagieren wird, hoffen aber auf das Vertrauen unserer Gäste", sagen die Geschäftsführer.
Man habe alles getan, damit die Besucher Palazzo in einem sicheren Umfeld genießen können. "Hundert Prozent risikofrei ist man nirgendwo, aber der Punkt ist doch, dass wir das allgemein vorhandene Grundrisiko nicht erhöhen", meint Spachmann. Gerade in diesem Jahr wolle man den Menschen ein Stück Lebensfreude zurückbringen und zur Normalität beitragen. Die Ticketpreise bleiben konstant. Sollten Shows nicht stattfinden, werden Ausweichtermine angeboten oder der Eintrittspreis erstattet.