Neues Pflaster für Fressgasse und Planken
Die Flaniermeilen sollen zu modernen Stadtstraßen umgestaltet werden - Mit neuem Bodenbelag, Tempo 20 und mehr Barrierefreiheit

So soll das neue Pflaster auf den Flaniermeilen aussehen. Foto: Gerold
Von Heike Warlich-Zink
Mit neuen Pflastersteinen in Planken und Fressgasse, der Umgestaltung der Fressgasse zur modernen Stadtstraße und ihrer Verbindung zu den Planken, will die Stadt eine große, auch optisch einheitliche Flaniermeile schaffen. Dies könnte, so Baubürgermeister Lothar Quast gestern beim Vororttermin, richtungsweisend für die Quadrate sein. Am 10. März wird der Ausschuss für Umwelt und Technik sowohl über die beiden Pflastersteine als auch über den Umbau der Fressgasse, der Straße zwischen Q5 und Q6 sowie der Konkordienstraße entscheiden. Ende September geht es dann - beginnend in der Fressgasse - mit der Oberflächengestaltung los. 2017/18 sind die Planken an der Reihe.
Bereits seit Mitte 2011 und August 2013 wurden in den Planken zwischen den Quadraten O2 und O3 unterschiedliche Steine und Muster aufgebracht und dem Praxistest unterzogen. Gewählt wurde in Übereinstimmung aller Beteiligten ein heller Betonstein mit einer lösungsmittelfreien Acryllackbeschichtung, der in Kombination mit einem dunkleren verlegt werden soll. Der helle Belag kam vor sieben Jahren bei der Sanierung der "Zeil" in Frankfurt zum Einsatz, wo laut Quast gute Erfahrungen damit gemacht werden. Der gewünschte Helleffekt könne allerdings nur mit einem höheren Reinigungsaufwand als bisher üblich erzielt werden. Neben Optik und gestalterischer Wirkung habe die Umweltverträglichkeit eine große Rolle gespielt. Geprüft wurden die Oberflächenmuster zudem auf Festigkeit, Begehbarkeit, Dauerhaftigkeit und Barrierefreiheit. Blinde und sehbehinderte Menschen werden mittels eines für sie tastbaren Bodenleitsystems (Rillenplatten) geführt. An den Haltestellen in den Planken werden sogenannte "Aufmerksamkeitsfelder" (Noppenplatten) eingesetzt.
Doch zunächst gilt die ganze Aufmerksamkeit der Fressgasse als Teil der Gesamtmaßnahme "Plankenumbau". In enger Abstimmung mit Diringer & Scheidel sowie dem Einzelhandelsverband und der Werbegemeinschaft Mannheim-City wird die Stadt in diesem Herbst damit beginnen, die öffentlichen Verkehrsflächen herzustellen. Bei laufendem Verkehr und Geschäftsbetrieb. Die Fressgasse mit dem Bauprojekt Q6/Q7 soll als wichtige Fahr- und Einkaufsstraße erhalten bleiben und aufgewertet werden.
Entstehen soll eine moderne Stadtstraße mit Tempo 20. In der neuen Flaniermeile sollen sich alle Verkehrsteilnehmer auf einer Ebene bewegen. Geplant ist eine barrierefreie Ampelanlage, bei Bedarf auch zwei. "Doch eigentlich setzen wir darauf, dass dies nicht notwendig sein wird und die Gleichberechtigung aller in den Köpfen greift", sagte Quast. Der verkehrsberuhigte Geschäftsbereich, vier Meter breite Gehwege, ein Radstreifen und eine abgesenkte Fahrbahn sollen die Querung der Fressgasse künftig problemlos ermöglichen.
Das Absenken auf Tempo 20 stelle kein Problem dar, erklärte Lutz Pauels, Vorsitzender der Werbegemeinschaft auf Nachfrage. Insbesondere tagsüber sei sowieso kein schnelleres Durchfahren möglich. Mit der Schaffung von zwei Lade- und Lieferzonen sowie 14 Kurzzeitparkplätzen seien zudem Forderungen der Gewerbetreibenden erfüllt worden.



