Mannheimer Stadtarchiv erhält sein neues Domizil im Ochsenpferchbunker

Bereits im Februar sollen die Umbauarbeiten im Ochsenpferchbunker beginnen - 18,5 Mio. Investition - Zwei Stockwerke werden dabei aufgesetzt

29.12.2015 UPDATE: 30.12.2015 06:00 Uhr 1 Minute, 44 Sekunden

Nachdem der Bund Städtebauförderungsmittel in Höhe von 6,6 Millionen Euro bewilligt hat, sollen bereits im Februar die Umbauarbeiten im Weltkriegsbunker "Ochsenpferch" für die neue Heimat des Stadtarchivs beginnen. Foto: vaf

Von Gerhard Bühler

Mannheim. Der geplante Umbau des Weltkriegsbunkers "Ochsenpferch" im Stadtteil Neckarstadt zur neuen Heimat des Stadtarchivs (wir berichteten) kann beginnen. Bei der Stadtverwaltung traf nun die Zusage des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung über eine Städtebauförderung in Höhe von 6,6 Millionen Euro ein. Voraussichtlich kann bereits Anfang Februar 2016 das Umbauprojekt in Angriff genommen werden.

Die Fördersumme von 6,6 Millionen Euro ist dabei die höchste von bundesweit 46 geförderten Vorzeigeprojekten innerhalb des Bundesprogramms "Zukunftsinvestitionspaket 2015". Auslöser für das ganze Projekt ist die bevorstehende Aufgabe des maroden Büroturms des Collini-Centers. Hier im "Technischen Rathaus" war bisher auch das Stadtarchiv - Institut für Stadtgeschichte (ISG) untergebracht. Gesucht wurden daher neue Räumlichkeiten. Schon seit einiger Zeit dienen Räume des gut erhaltenen Ochsenpferch-Bunkers als Depot für das umfangreiche Archiv.

Die Idee, den ganzen Bunker zum Sitz des Instituts umzuwandeln, kam vom Mannheimer Architekturbüro Andreas Schmucker, das mit dem Umbau des ehemaligen "Speicher 7" am Rheinufer ein Vorbild geliefert hat. Die Pläne von Schmucker sehen vor, dem massiven Bunkerbau einfach zwei Stockwerke oben aufzusetzen und mit der Verwendung von Stahl und Glas lichtdurchflutete Räume für Büros und Besucher zu schaffen.

Angehörige des Stadtarchivs wie Institutsleiter Dr. Ulrich Nieß zeigten sich begeistert. "Als Leiter des Stadtarchivs freut es mich besonders, dass wir einen so geschichtsträchtigen Ort nach den Anforderungen eines modernen Archivs zu neuem Leben erwecken", blickte Nieß schon einmal voraus.

Gelöst wären mit dem riesigen Bunkergebäude nebenbei auch alle Raumprobleme des Stadtarchivs bis in die ferne Zukunft. Mit seiner extrem massiven Bauweise ist das Betongebäude statisch für schwere Rollregale und Archivalien weitaus besser geeignet als das Collini-Center.

"Der Bunker könnte zu einem Haus der Stadtgeschichte und zu einem Erinnerungsort mit Ausstellungsmöglichkeiten werden", schwärmte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz von dieser Lösung. Die herausragende Förderung durch den Bund belege die Bedeutung und den Rang des Projekts, sagte Kurz. Die Umwandlung des Bunkers in ein vielseitig nutzbares Gebäude sei ein städtebaulicher Gewinn mit kulturhistorischer Bedeutung für die gesamte Stadtgesellschaft sowie ein klares Bekenntnis zum Quartier Neckarstadt-West, bilanzierte der Oberbürgermeister.

Mit dem Aufbau neuer Geschosse sollen neben Büros der Mitarbeiter ein Lesesaal und Veranstaltungsräume für Besucher entstehen. Flächen im Inneren bieten sich als Depot für Archivalien, Räume im Erdgeschoss für Ausstellungen als Erinnerungsort an.

Der umgebaute Bunker wird bereits vor der Ankunft in der Quadratestadt von der nahe gelegenen ICE-Trasse aus zu sehen sein. Nach Auskunft der Stadt soll mit dem Umbau die städtische Wohnungsgesellschaft GBG beauftragt werden. Die architektonische Planung übernimmt das Büro Schmucker und Partner. Das Stadtarchiv wird die Räumlichkeiten im Anschluss von der GBG anmieten.

Die Baukosten werden einschließlich der Außenanlagen und Einrichtungskosten mit rund 18,5 Millionen Euro angegeben.

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