Mannheim: War die extreme Hitze für die Stromausfälle verantwortlich?
MVV Energie kann diesen Zusammenhang mittlerweile nicht mehr ausschließen - Am Donnerstag und Freitag erneut zwei Ausfälle

Hochspannungstechniker Benno Sügis und MVV Projektabwickler Michael de Bruin (v.l.) bei der Reparatur eines Mittelspannungskabels im Stadtteil Neckarau. Foto: Tröster
Von Hans-Joachim Heinz
Die Reihe von Stromausfällen in der Quadratestadt nimmt kein Ende. Nach dem wohl gravierendsten am Freitag vergangener Woche, von dem insgesamt 50 000 Menschen betroffen waren, zwei weiteren jeweils am Samstag und Montag ist es auch am Donnerstagabend kurz vor 22 Uhr zu einer Versorgungsunterbrechung von rund einer Stunde im Bereich der Innenstadtquadrate Q, R und S sowie am gestrigen Freitagmorgen um 10.39 Uhr durch einen defekten Schalter in einer Trafostation im Stadtteil Waldhof zu einem rund halbstündigen Stromausfall gekommen.
Das Unternehmen MVV Energie bedauerte die erneuten Unannehmlichkeiten und bat die Betroffenen um Entschuldigung. Gleichzeitig bedankte er sich bei der Stadt und den Hilfsorganisationen für die gute Zusammenarbeit und Abstimmung und bei den Menschen, die unseren Mitarbeitern während der Reparaturarbeiten erfrischende Getränke und Verpflegung gebracht haben.
Es sei in den vergangenen Tagen zu einer ungewöhnlichen und in diesem Umfang in den letzten Jahrzehnten noch nicht da gewesenen Häufung von Störungen mit unterschiedlichen und voneinander unabhängigen Auslösern gekommen, bilanzierte MVV-Sprecher Roland Kress.
Offensichtlich scheinen dabei auch die extreme Temperatur und vor allem die beispiellose, extreme Trockenheit der Böden und damit des die Kabel und die Verbindungsteile im Netz umgebenden Erdreichs eine Rolle zu spielen. Darauf deuteten auch die in der gesamten Region - von Ludwigshafen, Weinheim über die Bergstraße ins Rheintal bis nach Freiburg - aufgetretenen Stromausfälle der letzten heißen Tage hin. "Wir können einen solchen Zusammenhang nicht ausschließen. Allerdings, um auch das klar zu sagen, schmelzen die Kabel nicht in der Sonne, wie an einer Stelle zu lesen war".
Auch interessant
Eine Überlastung des Netzes durch zu hohen Stromverbrauch oder durch zu hohe Einspeisung von Photovoltaik sei mit Sicherheit auszuschließen, "das können wir definitiv heute schon sagen", sagte der MVV-Sprecher.
Im Zuge der noch andauernden Fehlerbehebung und Reparatur analysiert das Energieunternehmen derzeit jede Fehlerstelle und jedes Fehlerereignis. "Nur dadurch ist es möglich", betonte Kress, "ein vollständiges Bild aller Störungen zu bekommen und die Fehlerursache in jedem Einzelfall zu ermitteln. Die noch nicht behobenen Fehler werden in den nächsten Tagen repariert. Diese Arbeiten laufen mit höchster Priorität."